Dass Borussia Mönchengladbach in der laufenden Bundesliga-Spielzeit im unbedeutenden Mittelfeld herumdümpelt und keine Konstanz in ihre Leistungen bekommt, hat viele Gründe. Einer davon sicherlich: Die dramatische Chancenwucher der Fohlen.

Denn: Die Fohlen machen aus ihren zahlreichen, zum Teil vielversprechenden Möglichkeiten im Schnitt einfach zu wenige Tore. Die fehlen wiederum dann oft, um ein Spiel für sich zu entscheiden.

Bei näherer Betrachtung fällt auf: Vor allem ein Gladbach-Angreifer lässt dabei besonders häufig die Chance aus, einen Treffer für sein Team zu erzielen. Wird das den Fohlen am Ende der Spielzeit zum Verhängnis?

Gladbach lässt zu viele Großchancen liegen – Stürmer der größte „Übeltäter“

31 Punkte nach 25 Spielen – das bedeutet in der Bundesliga-Tabelle derzeit den zehnten Rang. Eine Platzierung, mit der die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach zwar angesichts der angepeilten sicheren Mitelfeldregion nicht unzufrieden sind, dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass mit dem derzeitigen Kader des VfL durchaus mehr möglich wäre – wäre da nicht die zum Teil verherrende Verwertung von Großchancen!

Ein Blick in die Statistik zeigt: Zwar erarbeitet sich der VfL immer wieder zahlreiche gute Möglichkeiten und gibt mit insgesamt 378 Torschüssen auch einige Versuche ab, den Ball im gegnerischen Kasten unterzubringen, allzu selten führen diese Bemühungen allerdings auch zum Erfolg.

Gerade einmal 40 Treffer resultierten aus den fast 380 Schüssen aufs Tor – ein Wert von gerade einmal 10,6 Prozent. Bitter: Spitzenreiter bei der Nicht-Verwertung von Großchancen ist ausgerechnet Angreifer Marcus Thuram (25), der mit zwölf Toren noch immer Rang zwei in der Torschützenliste der Bundesliga belegt.

Dennoch: Wie „Bild“ anhand von Zahlen des Statistik-Anbieters „Deltatre“ belegt, hat Thuram in der laufenden Saison stolze 16 von 22 Großchancen nicht verwertet. Kein anderer Spieler lässt somit so viele Großchancen aus wie der Franzose.

Zwar zeigt die Statistik auch, dass Thuram sechs seiner zwölf Saisontore aus Situationen erzielt hat, die nicht als Großchance gelten, dennoch ist die Quote insgesamt verheerend.

Vor allem im Jahr 2023 hat der 25-Jährige bislang noch nicht allzu oft getroffen. Am Freitag (17. März 2023/2:2) erzielte er gegen Werder Bremen erst sein zweites Tor im neuen Jahr. Chancen für mehr Treffer wären allerdings durchaus da gewesen.

Bitter: Mit einer besseren Verwertung der gegebenen Möglichkeiten, wäre der Gladbach-Stürmer durchaus in der Lage gewesen, den derzeit besten Angreifer der Liga, Werder-Stürmer Niclas Füllkrug (30) zu überbieten – das zumindest zeigt ein Blick auf den Expected-Goals-Wert beider Profis.

Doch Thuram ist nicht der einzige Borussia-Spieler, der zahlreiche Torchancen auslässt. Auch Nationalspieler Jonas Hofmann (30), aktuell immerhin unter den fünf besten Scorern der Liga, vergibt immer wieder Großchancen für den VfL!

Zwar lässt der 30-Jährige nicht ganz so viele Möglichkeiten aus wie sein Teamkollege Thuram, mit neun vergebenen Chancen liegt er im Bundesliga-Ranking aber noch immer weit vorne und zwar auf Rang drei! Nur Frankfurts Randal Kolo Muani (24) lässt noch mehr liegen als Hofmann und steht mit zehn vergebenen Möglichkeiten auf Platz zwei des Rankings.

Besonders bitter: Im Kreieren von Großchancen ist Hofmann ganz vorne mit dabei und liegt hinter Kölns Florian Kainz (30) auf Rang zwei!

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Noch neun weitere Spieltage bleiben den Fohlen, um an ihrer Chancenverwertung zu arbeiten und dadurch in der Tabelle vielleicht doch noch den einen oder anderen Sprung nach oben zu machen.

Die nächste Möglichkeit hat die Elf von Trainer Daniel Farke (46) am Sonntag (2. April/15.30 Uhr) im Derby beim 1. FC Köln.

Kleiner Mutmacher für Borussia: In Sachen Chancenverwertung stehen die Geißböcke noch schlechter da als die Gladbacher. Von 329 Torschüssen verwandelte der „Effzeh“ nämlich „nur“ 33 Treffer.