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„Wenn der noch mal 24, 25 wäre…“ Weltmeister schwärmt von Borussia-Routinier

Christoph Kramer beantwortete in der Postbank Fankurve die Fragen der Fans.

Christoph Kramer beantwortete in der Postbank Fankurve die Fragen der Fans.

Mönchengladbach - Lionel Messi (32), Julian Korb (27) und einen zehn Jahre jüngeren Raffael – das sind die Spieler, die Gladbachs Weltmeister Christoph Kramer (29) gerne im Team hätte.

„Es ist natürlich die Frage, wo unsere Reise hingeht“, sinnierte der Mittelfeldspieler im Talk mit der „Postbank Fankurve“: „Ich würde Julian Korb noch mal zurückholen, auch für die Stimmung.“

Christoph Kramer würde Raffael gerne verjüngen

Während ein Messi-Transfer auch im Falle einer erfolgreichen Champions-League-Qualifikation eher schwer zu realisieren wäre, läuft der Vertrag des ehemaligen Gladbach-Rechtsverteidigers bei Hannover 96 aus. Angesichts der guten Besetzung des Borussen-Kaders auf dieser Position mit Stefan Lainer (27) und Jordan Beyer (19) dürfte sich dieser Wunsch trotzdem eher nicht erfüllen.

Bei Kramers letztem Wunschspieler stehen die Chancen sogar noch schlechter – obwohl Raffael (34) bereits im Team ist. „Wenn ich ganz wählen dürfte, würde ich Raffael noch mal ein bisschen jünger machen“, erklärt der Solinger seinen Traum-Transfer: „Wenn der noch mal 24, 25 wäre und noch zehn Jahre bei uns – das wäre super!“

Wunschtransfer: Den 24-jährigen Raffael hätte Christoph Kramer gerne im Team.

Wunschtransfer: Den 24-jährigen Raffael hätte Christoph Kramer gerne im Team.

Das wünschen sich wohl einige am Niederrhein. Der Maestro selbst würde bekanntlich ebenfalls gerne noch ein paar Jahre für die Borussia spielen (hier lesen Sie mehr), kommt aber aktuell nicht wirklich zum Zuge im stark besetzten Kader der Fohlen. Diesen sieht Kramer in der Liga allerdings auch als großen Trumpf: „Wir haben zwar in der Spitze nicht den Kader wie Bayern oder Dortmund. Aber in der Breite haben wir ihn.“

Kramer: „Ordentliches Polster auf Platz sechs“

Trotzdem ordnet der Gladbacher die Saisonziele eher zurückhaltend ein: „Wir wissen, dass wir ein ordentliches Polster auf Platz sechs haben. Aber Leverkusen macht von hinten Druck und Leipzig hat nicht mehr so das krasse Restprogramm.“ Kampf um die Plätze drei bis fünf ist angesagt – so die Einschätzung des Weltmeisters. Aber: „Im Saisonfinale ist noch mal alles möglich.“

International wäre die Borussia demnach wieder vertreten. Dort haben die Fohlen noch eine Rechnung offen nach dem enttäuschenden Gruppenphasen-Aus in dieser Saison. „Ich gucke das natürlich weiter“, erzählt Kramer: „Wenn man selber nicht mehr dabei ist, fühlt sich das leider nicht so gut an. Wir würden ja auch gerne dabei sein.“

Den weiteren Weg von Basaksehir Istanbul, das der Borussia in letzter Minute den Platz in der Zwischenrunde entriss, verfolgen die Fohlen dabei mit besonderem Interesse. Und dieser führte zunächst nach Lissabon zu Sporting und nun nach Kopenhagen. „Das haben wir natürlich in der Mannschaft thematisiert“, gibt der Kramer zu: „Das sind unfassbar geile Städte. Von daher ist es natürlich noch ärgerlicher.“

Christoph Kramer: Helm kommt nicht in Frage

Ärgerlich ist das frühe Ausscheiden der Borussia besonders für die Fohlen, die in dem breiten Kader nun aufgrund der wenigen Spiele nicht mehr so viele Einsätze bekommen. Neben Raffael, Fabian Johnson (32) und Laszlo Bénes (22), die aktuell kaum noch zum Zug kommen, fand sich auch Kramer in der Rückrunde zuletzt öfter auf der Bank wieder. Insbesondere nach seiner Kopfverletzung aus dem Spiel in Leipzig tut sich der Mittelfeldmann mit der Rückkehr in die Startelf schwer.

Auch wenn das nicht seine erste Kopfverletzung war – einen Helm, wie ihn beispielsweise Petr Cech (37) oder Paderborns Klaus Gjasula (30) tragen, will sich Kramer nicht zulegen. „Ich habe mich natürlich mit dem sehr ernsten Thema ein bisschen länger beschäftigt und habe das für mich ausgeschlossen“, erklärt der Kopfverletzungsexeperte: „Weil ein Helm nicht vor inneren Verletzungen schützt. Da ich nicht mit einem Stahlhelm oder Motorradhelm spielen darf, bringt ein Helm mir nichts.“

Die Debatte um die Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen im Sport verfolgt der Betroffene aufmerksam, rät aber zu Gelassenheit. Maßnahmen, wie das Verbot von Kopfballtraining im englischen Jugendfußball, hält Kramer für überzogen. „Wenn man jetzt anfängt den Kindern Angst zu machen, dass sie in Kopfbälle gehen, dann machen sie sich zu früh Gedanken, was später passieren könnte“, so der Gladbacher. „Man sollte ernst und seriös mit dem Thema umgehen, aber nicht überpanisch, wie in so vielen anderen Fällen.“

Damit spielt Kramer wohl auf den Umgang mit der Verbreitung des Coronavirus in NRW an, die scheinbar sogar kurzzeitig die Austragung des Topspiels der Fohlen gegen Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr) gefährdet hatte. In diesem will Kramer den Anschluss an die Tabellenspitze halten: Sechs Punkte wünscht sich der Gladbacher aus den Spielen gegen den BVB und den 1. FC Köln am folgenden Mittwoch (18.30 Uhr).