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Von Leo Bach (lb)

„Daran gibt es nichts zu rütteln“ Causa Neuhaus noch offen: Trainer, Mitspieler und CEO äußern sich

Florian Neuhaus beim Training.

Florian Neuhaus trainiert am 6. Juli 2025 bei der Gladbacher U23 nach seiner Suspendierung.

Hat er noch eine Zukunft am Niederrhein?

Mit seinem mittlerweile bestens bekannten Mallorca-Video hat Florian Neuhaus (28) für ordentlich Unruhe bei Borussia Mönchengladbach gesorgt. Der zentrale Mittelfeldfeldspieler redete abfällig über Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) und plauderte sein Gehalt bei den Fohlen aus. Zum Trainingsauftakt gab es die Quittung.

Neuhaus trainiert nur bei U23 – für Gladbach-Boss noch alles offen

Als der Tross der Profis unter der Leitung von Gerardo Seoane (46) am Sonntagmittag (6. Juli 2025) den Trainingsplatz zum Auftakt in die Vorbereitung für die neue Spielzeit betrat, war Neuhaus wohl schon längst geduscht.

Der 28-Jährige trainierte schon vorher bei der U23 unter Coach Eugen Polanski (39). Diese Maßnahme ist Teil seiner Strafe für die irre Malle-Aktion – vier Wochen bleibt Neuhaus vorerst bei den Amateuren.

In einer Medienrunde vor dem Training äußerte sich Borussia-CEO Dr. Stefan Stegemann zur Thematik rund um den Ex-Nationalspieler (zehn Länderspiele, zwei Tore). Sport-Chef Virkus, den Neuhaus im alkoholisierten Zustand den „schlechtesten Manager der Welt“ geschimpft hatte, stand daneben und lauschte den Worten, selbst hatte er aber nichts hinzuzufügen.

„Wir drei (Stegemann, Virkus & Markus Aretz; Anm. d. Red.) haben alle mit Florian Neuhaus gesprochen und unseren Standpunkt klargemacht, daran gibt es nichts zu rütteln“, eröffnete Stegemann sein kurzes Statement.

„Wir haben uns entschieden, das Verhalten entsprechend zu sanktionieren. Dazu gehört für mich, dass man wieder miteinander spricht, wenn eine bestimmte Zeit vorbei ist, und dann blickt man in die Zukunft. Wir haben gut überlegt, welche Entscheidung wir da treffen und die war zwischen uns, dem Aufsichtsrat und dem Präsidium eng abgestimmt.“

Das gemeinsame in die Zukunft blicken lässt auf eine geöffnete Tür in Sachen Rückkehr in den Profi-Kader schließen – doch auch ein Abschied ist nach wie vor denkbar.

Fest steht: Das ganz große Drama ist vorüber, die Thematik an sich aber noch lange nicht abgeschlossen. Auch Trainer Seoane und Neuhaus' Positions-Konkurrent Philipp Sander (27) wurden zum brisanten Video und den Folgen befragt.

„Ich muss gestehen, dadurch, dass ich selber nicht auf Social Media bin, habe ich davon erst einmal sehr wenig und vor allem spät mitbekommen. Klar ist mir das Video dann aber auch irgendwann gesendet worden. Der Verein hat sich dazu geäußert, ich will da gar nicht groß weiter was zu sagen. Ich will es nicht größer und nicht kleiner machen als es ist. Und von daher glaube ich, dass die Sache in ein paar Wochen schon wieder erledigt sein wird“, erklärt Sander seine Zurückhaltung.

Dass der Fall aber so viral gegangen ist, sieht Sander als Mahnung, als Fußball-Profi immer vorsichtig zu sein: „Letztendlich weißt du ja nie, ob irgendjemand mal ein Mikrofon oder eine Kamera dabei hat. Personen des öffentlichen Lebens müssen da sicherlich ein bisschen aufpassen. Trotzdem muss man sich auch nichts vormachen: Ganz geschützt ist man davor nie. Aber ja, sicherlich wird das bei dem einen oder anderen nochmal die Sinne schärfen.“

Sanders Übungsleiter Seoane ordnete die Geschichte ähnlich ein: „Das sind Dinge, die außerhalb des Platzes passieren. Dinge, die man sich nicht wünscht als Trainer, die sich niemand wünscht in einem Verein. Ich glaube, dass da zu dem Thema klar Bestellung bezogen wurde. Dazu ist jetzt alles gesagt und wir konzentrieren uns auf den Trainingsauftakt.“

Alles gesagt, ist sicher noch nicht. Zumindest für den Moment kann aber etwas Ruhe am Borussia-Park einkehren. Neuhaus bleibt den gesamten Juli über bei der U23 – was dann passiert, kann noch niemand vorhersagen.