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Von Achim Müller , Judith Malter

Borussia stellt Derby-Ehre wieder her Gladbach schießt Erzrivalen Köln ab

Gladbach-Kapitän Lars Stindl (M.) bejubelt seinen Treffer zum 3:1 im Bundesliga-Derby (9. Oktober 2022) gegen den 1. FC Köln im Borussia-Park. Stindl breitet die Arme aus und brüllt seine Freude heraus.

Gladbach-Kapitän Lars Stindl (M.) bejubelt seinen Treffer zum 3:1 im Bundesliga-Derby (9. Oktober 2022) gegen den 1. FC Köln im Borussia-Park. 

Geht doch, Borussia! Gladbach jubelt, tanzt und klatscht. Die Fans singen „Die Nummer eins am Rhein sind wir“, derweil feiern die Fohlen-Spieler erleichtert den Heim-Dreier auf dem Spielfeld.

5:2 besiegte Borussia Mönchengladbach am Sonntag (9. Oktober 2022) im heimischen Stadion den 1. FC Köln und konnte so nach zuvor drei Klatschen in Folge gegen die Domstädter die Derby-Ehre am linken Niederrhein wiederherstellen. 

Die 54.042 Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Borussia-Park bekamen im ersten Durchgang ein typisches Derby-Spiel zu sehen. Viel Kampf, jede Menge Hektik und wenige spielerische Highlights.

Wobei die Gastgeber besser in das 95. Oberhaus-Derby zwischen beiden Klubs starteten. Bereits nach wenigen Minuten gab es ei Missverständnis in der Kölner Defensive, aus dem Gladbachs Kramer jedoch keinen Vorteil ziehen konnte, 

Gladbach jubelt – Köln kurz vor der Pause in Unterzahl

Nach zehn Minuten gab es die erste Parade – die zeigte FC-Torwart Schwäbe, als er nach einem Thuram-Solo zur Stelle war und den Schuss des Franzosen abblockte.

Im Anschluss allerdings blieben die Highlights auf dem Platz erst einmal aus, dafür lieferten sich beide Fankurven einige Gesangs-Scharmützel.

Nach rund 27 Minuten herrschte plötzlich Alarm im Kölner Strafraum. Nach einer Hofmann-Ecke konnte Gladbach-Verteidiger Friedrich ungehindert durchbrechen und wuchtete den Ball mit der Schulter ins Kölner Tor. 1:0 für Borussia, die Fohlen-Fans jubelten.

Allerdings verstummte der Jubel auch rasch wieder, denn kurz darauf wurde es im Gladbacher Strafraum richtig brenzlig.

Hofmann wollte eine Hereingabe klären, holte zum Schuss aus, in dem Moment sprintete Kainz dazwischen, war eher am Ball, Hofmann traf den Kölner, der ging zu Boden – und das Spiel lief weiter.

Bis nach einigen Sekunden der Videoassistent eingriff. Schiri Sven Jablonski (32) schaute sich die Szene noch einmal auf dem Monitor am Spielfeldrand und entschied dann auf Strafstoß für den FC.

Der Gefoulte, Kainz, trat selbst an und verwandelte sicher, 1:1, Köln war zurück im Derby.

Anschließend arbeiteten sich beide Mannschaften wieder aneinander ab, es wurde gekämpft und gegrätscht.

Bis kurz vor dem Pausenpfiff sich die Ereignisse erneut überschlugen. Hoher Ball im Kölner Strafraum, Kainz und Hofmann stiegen hoch zum Kopfball, ein Aufschrei, Nationalspieler sank zu Boden und Schiedsrichter Sven Jablonski entschied erneut auf Strafstoß.

Eine richtige Entscheidung, denn Kainz hatte Hofmann mit dem Ellenbogen erwischt. Dafür sah der Österreicher letztendlich auch noch die Gelb-Rote Karte.

Gladbachs Linksverteidiger Ramy Bensebaini schnappte sich den Ball und trat zum Strafstoß an. FC-Keeper Schwäbe blieb lange stehen, Bensebaini verzögerte, Schuss, drin, 2:1 für die Fohlen-Elf.

Borussia erneut in Führung, der FC dazu in Unterzahl, so ging es in die Pause.

Und Halbzeit zwei begann gleich mit einem Paukenschlag. Beide Teams standen gerade einmal zwei Minuten auf dem Platz, als Koné die Borussia antrieb, Weigl den Ball eroberte und Kapitän Stindl schließlich mit satten 20-Meter-Schuss auf 3:1 im Borussia-Park stellte.

Ein Treffer, der Wirkung zeigte, die Kölner waren in Unterzahl für einige Minuten sichtlich angezählt, allerdings ließ Borussia (Thuram, Plea) Chancen liegen, um vorzeitig alles klar zu machen.

Aber: Gladbach spielte die Überzahl beharrlich aus, bohrte und bohrte am Kölner Defensivverbund. Und der bröckelte in der 76. Spielminute schließlich, als Hofmann auf der rechten Seite durchbrechen konnte, messerscharf ins Zentrum passte und Bensebaini den Ball aus vollem Lauf zum 4:1 ins Kölner Gehäuse schoss.

Doppelpack des Algeriers, der so nach seinem schwachen Spiel in Bremen am Sonntag die Wiederauferstehung als Doppelpacker und Derby-Held feierte.

Aber die Gäste kamen noch einmal, weil die Borussen in der Defensive pennten, der eingewechselte Lainer schlecht zum Ball stand und so Kölns Huseinbasic aus FC.Sicht auf 2:4 verkürzen konnte. 

Allerdings schaltete Gladbach anschließend noch mal aus dem Verwaltungs-Modus hoch und antwortete mit dem 5:2 durch Thuram nach Vorarbeit von Plea.

Letzter Paukenschlag im 95. Bundesliga-Derby.

Gladbachs Fans sangen: „Die Nummer eins am Rhein sind wir!“.