Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Daniel Thiel

Nach Virkus-Aussagen Droht sogar noch Abstiegs-Alarm? Diese Tücken warten noch auf Gladbach

Ramy Bensebaini (r.) von Borussia Mönchengladbach geht nach einem Eigentor im Spiel bei Werder Bremen am 1. Oktober 2022 enttäuscht zu Boden. Auch Teamkollege Nico Elvedi wirkt nach dem zwischenzeitlichen Treffer zum 0:4 bei der 1:5-Klatsche niedergeschlagen.

Große Enttäuschung bei Nico Elvedi (l.) und Ramy Bensebaini nach einem Gegentor von Borussia Mönchengladbach im Spiel bei Werder Bremen (1:5) am 1. Oktober 2022.

Das A-Wort wollte Roland Virkus (56) nicht in den Mund nehmen – was er mit dieser Aussage ausdrücken wollte, war aber jedem klar: „Es ist das Wichtigste, dass wir nicht in eine Situation kommen, in die wir alle nicht reinkommen wollen.“

Die Aussage tätigte der Borussia-Manager am Donnerstag (16. Februar 2023) vor dem Bayern-Spiel.

Gladbach: Der Blick auf den Spielplan zeigt einige Tücken auf

Seitdem gab es einen Gala-Auftritt von Borussia Mönchengladbach gegen den deutschen Rekordmeister (3:2) und ein absolutes Debakel bei Mainz 05 (0:4).

Schon vor dem Bayern-Spiel gab Roland Virkus zu: „Die Tendenz ist nicht gut.“ Virkus' ausgegebene Parole für die kommenden Spiele: „Das Wichtigste ist, dass wir den Abstand nach unten vergrößern. (...) Dafür müssen wir jedes Spiel so angehen, dass es um alles geht. Das ist ein ganz wichtiges Ziel.“

Von dieser Herangehensweise war Borussia in Mainz meilenweit entfernt. Auftritte wie dort führen außerdem auch dazu, dass sich die Fans immer weiter von der Mannschaft entfernen.

Rein sportlich sorgen solche Spiele vor allem dafür, dass die Distanz zum siebten Platz, der vermutlich noch zur Europapokal-Teilnahme berechtigt, auch immer größer wird.

Mittlerweile beträgt der Rückstand vier Punkte und drei Konkurrenten liegen zwischen Borussia und dem siebten Tabellenplatz.

Laut Virkus liegt die Priorität aber ohnehin darauf, nach unten zu schauen – möglichst zum Vergrößern des Abstandes. 

Aktuell muss Gladbach aber ohnehin nach unten schauen, in die untere Tabellenhälfte. Denn da stehen die Fohlen nach der Mainz-Klatsche. In der Tabelle reicht es aktuell nur für Platz zehn, auf diesem Rang steht Borussia auch in der Rückrunden-Tabelle.

Aber: Das A-Wort soll bei Borussia Mönchengladbach in dieser Saison nicht fallen. Gemeint ist natürlich das Wort „Abstiegskampf“. Da hineinzurutschen, das wollen die Fohlen auf jeden Fall verhindern.

Mit 29 Punkten ist der Vorsprung auf die Plätze 15 bis 17 (alle Teams mit 19 Punkten) derzeit komfortabel.

Besorgniserregend ist aber weniger der Blick auf die Tabelle, sondern vielmehr der Blick auf den Spielplan!

Folgen Sie uns auf Twitter: @gladbachlive

Denn: Bei vier der acht Saisonsiege der Fohlenelf kamen zwei Faktoren zusammen, die mittlerweile niemand im Borussia-Umfeld mehr von der Hand weisen kann.

Der erste Faktor ist, dass es sich bei den Aufeinandertreffen mit den Champions-League-Teilnehmern RB Leipzig (3:0), Borussia Dortmund (4:2) und zuletzt Bayern München (3:2) sowie beim Derby gegen den 1. FC Köln (5:2) um Highlight-Spiele handelt.

Da performen die Borussia-Stars – mittlerweile weiß das ganz Fußball-Deutschland – eigentlich immer. Alle Bundesliga-Interessierten blicken auf diese Duelle und den Gladbach-Spielern gelang es bei allen vier Duellen, sich mit Siegen ins Schaufenster zu stellen.

Hinzu kommt die krasse Diskrepanz ziehen Heim- und Auswärtsspielen. Bei all diesen Siegen wurden die Fohlen von den Fans im Borussia-Park nach vorne gepeitscht! 

Folgen Sie uns auf Instagram: @gladbachlive

Von den 29 Punkten holte Gladbach nur sieben auswärts. Das Problem: Borussia muss noch in Leipzig (24. Spieltag), beim BVB (32. Spieltag) und in Köln (26. Spieltag) antreten.

Ein echtes Highlight-Heimspiel gibt es in dieser Saison also nicht mehr!

Mit Blick auf die noch ausstehenden zwölf Spiele: In welchen Partien ist Borussia, so paradox wie die Leistungen der „Elf vom Niederrhein“ in dieser Saison waren, überhaupt glasklarer Favorit?

Bei der aktuellen Auswärtsbilanz überhaupt in einem Spiel Punkte „fest einzuplanen“, von dem Gedanken dürften sich zahlreiche Borussia-Fans durch den Saisonverlauf verabschiedet haben.

Vier der sechs Gegner, die noch in den Borussia-Park kommen, stehen derzeit in der Tabelle vor Gladbach.

Die unangenehmen Spiele gegen Freiburg (23. Spieltag) und Union Berlin (29. Spieltag) lagen Gladbach in jüngeren Vergangenheit nicht, der intensive Wolfsburg-Fußball unter Niko Kovac (51) dürfte Borussia, so wie sich die Fohlen 2022/23 präsentieren, ebenfalls nicht entgegenkommen (27. Spieltag).

Dann bleiben noch die Heimspiele gegen Borussias Tabellennachbar aus Bremen (25. Spieltag), Bochum (31. Spieltag) und am 34. Spieltag gegen den FC Augsburg.

*Anzeige: Aktuelle Gutscheine für den Fanshop von Borussia Mönchengladbach im EXPRESS-Gutscheinportal sichern*

Gerade in diesen Spielen steht Borussia unter Druck, um möglichst schnell die Zähler in Richtung der berühmten 40-Punkte-Marke zu hamstern. 

Zur Erinnerung: In der Hinrunde sah Borussia aber in allen Spielen gegen diese Teams alles andere als gut aus. Gladbach holte keinen Punkt aus diesen Duellen und besonders (negativ) in Erinnerung ist das 1:5 in Bremen geblieben.

Bei der Virkus-Parole „Den Abstand nach unten vergrößern“ geht es nur darum, den Abstiegskampf-Alarm zu verhindern. 

Dafür muss Borussia aber noch punkten. Nur: Die Highlight-Heimspiele, in denen die Fohlen in dieser Saison am besten aussahen, stehen nicht mehr an.

Um keinen Zweifel mehr aufkommen zu lassen, dass Borussia mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben will, muss das Team von Coach Daniel Farke (46) noch einige Male über den eigenen Schatten springen.

Denn es braucht noch Punkte – entweder im Borussia-Park gegen unangenehmere Gegner oder auswärts, wo die Fohlenelf gegen ihre Auswärtsschwäche ankämpfen muss.