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Von Achim Müller , Jannik Sorgatz , Hannah Gobrecht

Sieg im Geisterspiel! Borussias Derbyheld heißt Embolo

Breel Embolo erzielte das 1:0 für Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln und erzwang das zwischenzeitliche 2:0.

Breel Embolo erzielte das 1:0 für Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln und erzwang das zwischenzeitliche 2:0.

Mönchengladbach - Gladbach besiegt im ersten Geisterspiel der Bundesliga den rheinischen Erzrivalen 1. FC Köln mit 2:1. Die Borussia klettert damit in der Tabelle wieder auf Rang vier und zurück auf einen Champions-League-Rang. Nach dem Spiel ganz besondere Szenen: Die Mannschaft wandert die Stufen der Nordkurve hoch, um mit den Fans zu feiern, die draußen am Stadionzaun stehen. Party trotz Geister-Atmosphäre!

Das Rheinland-Duell war Anfang Februar wegen des Sturmtiefs Sabine zunächst verlegt worden und musste am Mittwoch wegen des Coronavirus-Alarms ohne Anhänger und Zuschauer ausgetragen werden. Im 90. Liga-Duell mit Köln war es der 50. Sieg für den VfL.

Botschaft der Gladbach-Fans: „Holt den Derbysieg“

Richtig laut wurde es rund um den Borussia-Park rund eine Stunde vor dem Anpfiff, als rund 300 Gladbach-Anhänger im Bereich der Zufahrtstraße zur Nordkurve für Borussias heranfahrenden Mannschaftsbus Spalier standen, zudem einige wenige Feuerwerks-Raketen zündeten und ein Banner mit der Botschaft „Holt den Derbysieg“ zeigten. Ansonsten herrschte beim ersten Geisterspiel der Bundesliga-Historie eine fast schon beklemmende Stille.

Beide Mannschaften brauchten nach dem Anpfiff auch einige Minuten, um im Geister-Derby auf Touren zu kommen. Die erste Torchance verzeichnete die Borussia, als Plea aus halblinker Position abzog, doch Kölns Schlussmann packte sicher beim Schuss des Franzosen zu.

Kurz darauf war ein Schmerzschrei im Borussia-Park zu hören – Uth hatte Embolo am Knöchel erwischt, Gladbachs Stürmer konnte nach einer kurzen Behandlung jedoch weiterspielen. Die Kölner kamen jetzt besser ins Spiel, holten einen Freistoß an Gladbachs Sechzehner heraus. Uth trat – und dessen Schuss sauste knapp über die Latte.

Aytekin gibt keinen Elfmeter für Borussia

Gegenzug Borussia, Embolo tankte sich im gegnerischen Strafraum durch, ging dann nach einem Zweikampf zu Boden. War das etwa ein Elfer? Schiri Deniz Aytekin hatte genau hingeschaut, ließ weiterspielen, eine richtige Entscheidung.

Gladbach blieb dran. Gute Spieleröffnung von Strobl, der Ball kam schließlich zu Herrmann, der Embolo bediente, Abschluss, drin, 1:0 für die Fohlen. Aus den Stadion-Boxen war dezent das obligatorische „Döp-Döp-Döp“ (Scooter: „Maria, I like it loud“) als Tor-Musik zu hören, es sangen nur keine Fans mit.

Kurz vor der Pause hatte der FC nach einer Hereingabe die Chance zum Ausgleich, doch Strobl verhinderte im letzten Augenblick Schlimmeres. Halbzeit. Aus der die Hausherren zunächst schwungvoll starteten. Plea zog auf, sein Schuss wurde jedoch abgeblockt.

Herrmann verpasst das 2:0 für Gladbach

Weiter Borussia. Plea bediente mustergültig Flügelflitzer Patrick Herrmann, der alleine vor Horn auftauchte, allerdings mit seinem Schuss am FC-Keeper scheiterte. Das hätte das 2:0 für die Elf vom Niederrhein sein können.

Nächste Chance Gladbach: Hohe Hereingabe, Elvedi kam zum Kopfball, doch der Ball flog am Tor vorbei. Köln kam im Anschluss auch mal gefährlich vor das Fohlen-Gehäuse, als das Spielgerät Kainz genau vor den Schlappen fiel, dessen Schuss sauste jedoch um einige Meter am Ziel vorbei. Da wäre mehr für die Gäste dringewesen.

Rächte sich. Gladbach drückte aufs Gaspedal, Kramer schickte Plea, der steckte auf Embolo durch, dessen scharfe Hereingabe wollte Kölns Meré noch vor dem einschussbereiten Thuram klären, doch die Nummer ging nach hinten los, Eigentor, 2:0 für Borussia.

Uth hämmert den Ball zum Anschluss ins Tor

Allerdings war das noch nicht die Vorentscheidung im Derby. Denn Gladbachs Schlussmann Sommer leistete sich einen fatalen Fehler, rutschte im niederrheinischen Regen bei einem Abschlag unbedrängt aus, so dass der Ball bei Kölns Uth landete. Der fackelte nicht lange, setzte sich gegen Elvedi durch und hämmerte den Ball humorlos ins obere Eck zum 1:2.

Das Spiel war plötzlich wieder offen. Köln setzte Nadelstiche, die Fohlen mussten plötzlich zittern. Und verpassten es, den Sack zuzumachen, als Thuram köpfte, doch Horn parierte glänzend. Kurz darauf waren dann doch Fan-Gesänge zu hören, vor den Toren der Nordkurve hatten sich mehrere hundert Gladbacher Ultras versammelt und feuerten unüberhörbar die Fohlen-Elf an.

Die hatte in der Nachspielzeit Mega-Dusel, als Uth Kölns Uth noch einmal zum Abschluss kam, doch dessen Schuss parierte Sommer stark ab. Schlusspfiff Aytekin beendete die Partie. Gladbach ist Geister-Derby-Sieger!