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Von Gianluca Vogt

„Was glaubt er, wer er ist“ Abgestürzt: Klub-Chef teilt heftig gegen einstiges Gladbach-Wunderkind aus

Ein Zweikampf zwischen Julian Korb und Sinan Kurt.

Ex-Gladbach-Wunderkind Sinan Kurt (r.) im Zweikampf mit Julian Korb am 4. November 2016. 

War es das mit Profifußball für Gladbachs einstiges Wunderkind?

Es gibt zahlreiche Beispiele für Talente, die in jungen Jahren für Furore sorgen und denen eine große Karriere vorausgesagt wird, am Ende dann aber kaum mehr einen Fuß im harten Profifußball-Geschäft fassen können. Eines der wohl bekanntesten Beispiele wurde einst bei Borussia Mönchengladbach ausgebildet.

Gladbach: Ex-Talent Sinan Kurt scheitert auch in der vierten türkischen Liga

Der Name Sinan Kurt (27) dürfte bei vielen Fans von Borussia Mönchengladbach noch immer zusammengezogene Augenbrauen hervorrufen. Einst kickte der gebürtige Mönchengladbacher am Niederrhein in der Jugend. Dort galt der Offensivspieler als Mega-Talent und potenzieller Kandidat in der deutschen Nationalmannschaft.

Sein Werdegang wurde schon in jungen Jahren mit der Kamera begleitet. Durch die Doku-Serie „Projekt Profi – 4 Jungs auf dem Weg in die Bundesliga“ des Pay-TV-Senders „Sky“ entstand ein regelrechter Hype.

Dieser mündete darin, dass Kurt sich im Sommer 2014 im Alter von 18 Jahren dem FC Bayern München anschloss. Der Rekordmeister soll sich die Dienste des Ex-Fohlen-Talents rund drei Millionen Euro kosten lassen haben. Dem Deal ging ein heftiger, zum Teil in der Öffentlichkeit ausgetragener, Transfer-Streit voraus, der für viel Aufmerksamkeit sorgte.

Für den gebürtigen Gladbacher sollte der Wechsel nach München der Startschuss seiner großen bevorstehenden Karriere sein. Doch was folgte, war der kontinuierliche Absturz. Nach etwas mehr als einem Jahr ging es raus aus dem Trubel beim Weltklub Bayern zu Hertha BSC.

Weil auch dort der erhoffte Karriere-Punch ausblieb, zog Kurt nach drei Jahren weiter zur WSG Wattens in Österreich. Von dort aus verschlug es den mittlerweile 27-Jährigen über den SV Straelen in der Regionalliga und den FC Nitra in Slowenien immer weiter weg aus dem Rampenlicht.

Bis Februar dieses Jahres hatte das einstige Wunderkind den x-ten Neustartversuch bei Karaman FK in der vierten türkischen Liga unternommen. Doch auch im Heimatland seines Vaters scheint Kurt zerbrochenes Porzellan hinterlassen zu haben.

Gegenüber „Sport1“ äußerte sich der Klub-Chef seines letzten Vereins in der Türkei über das ehemalige Supertalent und ließ an Kurt kein gutes Haar.

„Sinan hat sich nicht weiterentwickelt. Er hatte deutliches Übergewicht, nachdem wir ihn nach Deutschland geschickt haben. Wir haben ihm sogar einen persönlichen Trainer besorgt. Als er dann zurückkam, konnte er sich einfach nicht durchsetzen“, rechnete Süleyman Han gnadenlos mit dem Ex-Gladbacher ab.

Etwas mehr als ein Jahr war Kurt bei Karaman angestellt. „Ich wollte, dass er wieder auf die Beine kommt. Er hätte es schaffen können, aber dazu hätte er seine Einstellung ändern müssen“, betont Han.

Der Vereinsboss zieht ein klares Fazit: „Sinan Kurt lernt nicht aus seinen Fehlern. Er fuhr zu seiner Mutter, die in Alanya wohnt. Seine Karriere ist Stück für Stück mehr zerbrochen. Was glaubt er, wer er ist?“

Für den 27-Jährigen ist auch das Engagement in der Viertklassigkeit in der Türkei krachend gescheitert. Der konsequente Karriereabsturz seit dem Bayern-Wechsel setzt sich fort. Dass Sinan Kurt noch allzu viele weitere Chancen erhalten wird, im Profi-Fußball Fuß zu fassen, erscheint immer unwahrscheinlicher.