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Derby an einem Sonntag als gutes Omen? Daten und Geschichten rund ums Gladbach-Duell gegen Köln

Joe Scally von Borussia Mönchengladbach (l.) im Zweikampf mit Jonas Hector vom 1. FC Köln (r.). Das Foto stammt vom letzten Rheinischen Derby am 16. Aprill 2022 im Borussia-Park.

Joe Scally von Borussia Mönchengladbach (l.) im Zweikampf mit Jonas Hector vom 1. FC Köln (r.). Das Foto stammt vom vergangenen Derby am 16. Aprill 2022 im Borussia-Park.

Es ist wieder Derby-Zeit! Zum 95. Mal stehen sich am Sonntag (9. September 2022, 15.30 Uhr) Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln in der Bundesliga gegenüber. Über die Jahre lieferte das „Rheinische Derby“ viele besondere Geschichten, auf und neben dem Platz.

Gladbach: 1. FC Köln ist noch immer der Lieblingsgegner

Auch wenn die Rivalität zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln viele Jahre andauert und die Duelle stets auch auf dem Rasen hitzig geführt werden, gab es in 94 Partien nur vier Platzverweise.

Dabei flog sogar noch nie ein Gladbacher gegen den FC vom Platz, alle vier Roten Karten gingen an Kölner Spieler. Zuletzt ging das Derby 2006 nicht mit allen Spielern zu Ende, seitdem blieb es in 22 Spielen dahingehend friedlich. 

Fans, die am Sonntag im Borussia-Park sind, können sich also nicht nur auf die volle Anzahl an Spielern einstellen, wahrscheinlich werden sie auch einen Sieger sehen. Von 94 bisherigen Duellen endeten nur 16 Unentschieden, die letzten 13 Derbys fanden immer einen Sieger.

Innerhalb der vergangenen 18 Partien gab es sogar nur eine Punkteteilung, am 4. Spieltag der Saison 2014/15 trennten sich der „Effzeh“ und die „Fohlen“ in Köln 0:0.

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Während die Gesamtbilanz deutlich für Borussia spricht (51 Siege, 27 Niederlagen), haben die Kölner in der jüngeren Vergangenheit die Nase vorn.

Historisch gesehen sind die Geißböcke die Lieblingsgegner der Gladbacher. Gegen keinen Klub gewann Borussia mehr Bundesligaspiele und holte so viele Punkte (169). Gleichzeitig verloren die Kölner gegen kein anderes Team öfter.

Die letzten drei Derbys gingen allerdings an die Domstädter, eine solche Kölner Serie gab es zuletzt in den Achtzigerjahren. Der Rekord liegt übrigens bei acht Derbysiegen am Stück, von 1966 bis 1970 war die „Fohlen-Elf“ unbesiegt.

Spielerwechsel zwischen den beiden rivalisierenden Klubs sind eine Seltenheit. Der letzte Profi, der direkt die Seiten wechselte, war Thomas Broich (41) in der Saison 2006/07. Weitere bekannte Spieler, die für beide Vereine aktiv waren, sind Hans-Georg Dreßen (57), der von Gladbach nach Köln und wieder zurückwechselte, Uwe Rahn (60) oder sogar der heutige Vize-Präsident Rainer Bonhof (70).

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Heutzutage wäre ein Wechsel zwischen dem FC und dem VfL wohl besonders den Fans nicht zu vermitteln. Kölns Sportchef Christian Keller (43) sagte jüngst, dass er sich mit einer Leihe von Gladbachs Jordan Beyer (22) beschäftigt habe. „Er ist ein guter Spieler, aber wäre es klug für den FC, einen Spieler aus Gladbach zu leihen? Und wäre es klug für den Spieler?“, erklärte Keller im „Geissblog“.

Das Rheinische Derby war immer wieder Schauplatz historischer Ereignisse, beispielsweise dem ersten Geisterspiel der Bundesligageschichte 2020. Die Partie wurde wegen eines Orkans vom 9. Februar auf den 11. März verlegt. Aufgrund des Beginns der Corona-Pandemie fand das Derby ohne Zuschauer statt, es war das letzte Bundesligaspiel vor dem Lockdown. 

Das Rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am 11. März 2020 war das erste Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte. Das Foto zeigt den Anpfiff des Spiels im menschenleeren Borussia-Park.

Das Rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln  am 11. März 2020 war das erste Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte. 

Am Sonntag wird genau das Gegenteil der Fall sein, der Borussia-Park ist mit 54.042 Zuschauern erstmals in dieser Spielzeit komplett ausverkauft. Unter anderem gegen Mainz oder Leipzig waren zuletzt einige Gästetickets übrig geblieben. 

Der Sonntagstermin ist für das Derby übrigens eine Seltenheit, erst zum fünften Mal treffen Fohlen und Geißböcke am letzten Tag der Woche auseinander. Die Bilanz? Vier Siege für Borussia! Ob das ein Omen ist?

Die wohl kurioseste und bekannteste Derby-Geschichte spielte sich allerdings gar nicht in der Bundesliga ab, sondern im DFB-Pokal. Im Finale 1973 ließ Gladbach-Trainer Hennes Weisweiler (übrigens vorher und nacher auch beim FC aktiv) seinen Star Günter Netzer (78) zunächst auf der Bank, wohl aus Ärger über dessen angekündigten Wechsel zu Real Madrid.

Nach Ende der regulären Spielzeit wechselte sich Netzer kurzerhand selbst für Christian Kulik ein. Mit den berühmten Worten „Ich spiele dann jetzt“ betrat Netzer den Platz und erzielte nur zwei Minuten später den Siegtreffer. 

Eine Selbsteinwechslung werden die Fans am Sonntag im Borussia-Park wohl nicht zu sehen bekommen, bei diesem brisanten und traditionsreichen Duell werden sie aber sicher auf ihre Kosten kommen. 

Und wenn es „nur“ der erste Derbysieg von Daniel Farke als Gladbach-Coach werden sollte.