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Von Achim Müller

GladbachLIVE-Analyse Pfiffe im Borussia-Park und ihre Ursachen

Fans im Borussia-Park während des Bundesliga-Duells zwischen Borussia Mönchengladbach und Mainz 05 am 3. April 2022.

Fans im Borussia-Park während des Bundesliga-Duells zwischen Borussia Mönchengladbach und Mainz 05 am 3. April 2022.

Sie sind nicht zu überhören gewesen. Die Pfiffe im Borussia-Park, als Schiedsrichter Daniel Schlager (32) die Partie (3. April 2022) zwischen Gladbach und Mainz beendet hatte.

Unter den 44.156 Zuschauerinnen und Zuschauern hatten Tausende ihren Unmut nach dem Remis (1:1) kundgetan. Sei es über die Leistung des Unparteiischen, der aus Sicht der VfL-Treuen recht unausgewogen taktische Fouls und nickelige Zweikämpfe beurteilt haben soll. Sei es aber auch über das schwache Auftreten der Fohlen-Elf in der zweiten Halbzeit.

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Erneut hatte Borussia Mönchengladbach zwei Gesichter in einer Partie gezeigt. Auf einen guten und flotten Auftritt im ersten Durchgang samt Führung war zum wiederholten Mal ein kollektiver Leistungseinbruch gefolgt.

Und wieder einmal war es Yann Sommer (33), der mit seinen beeindrucken Paraden Allerschlimmstes hatte verhindern können.

Der Wankelmut dieser Gladbacher Mannschaft ist mittlerweile derart ausgeprägt, dass Teile der zahlenden Kundschaft im Borussia-Park dies entsprechend unverblümt mit Pfiffen quittieren. Und zwar gleich bei der Stadion-Rückkehr unter Vollauslastung-Bedingungen.

Zumal diese eklatanten Leistungseinbrüche während einer Partie bereits seit mehreren Spielzeiten in Gladbach zu beobachten gewesen sind.

Mittlerweile sind diese sportlichen Achterbahnfahrten allerdings eher die Regel und hochkonzentrierte, engagierte und spielerisch ansprechende Vorstellungen von der ersten bis zur letzten Minute die Ausnahme.

„Wir müssen daran arbeiten. Das darf uns nicht passieren“, sagte der überragende Sommer nach dem jüngsten Gladbach-Spiel.

Auch solche Worte kennen Beobachter und Fans der Borussia längst. Weder ein André Schubert (50), ein Dieter Hecking (57), ein Marco Rose (45) und nun ein Adi Hütter (52) haben als Cheftrainer das Wankelmut-Phänomen in Gladbach in den Griff bekommen. Es tritt vielmehr immer ausgeprägter auf.

Adi Hütter sagt zu den Pfiffen nach dem Mainz-Spiel: „Ich habe das in der Form gar nicht wahrgenommen. Aber wenn es so sein sollte, dann kann man die Enttäuschung verstehen, weil wir die zweite Halbzeit nicht mehr so gespielt haben, wie in der ersten. Und die Erwartungshaltung steigt nach zwei Siegen, das ist klar. Fakt ist aber, dass wir in einer sehr schwierigen Situation aus drei Spielen sieben Punkte geholt haben.“

Fakt ist darüberhinaus, dass Gladbach als Tabellenzwölfter weiterhin den eigenen Ansprüchen hinterherläuft und Teile des Publikums offenbar nicht mehr einverstanden mit diesem Wankelmut der Mannschaft sind.

Und Fakt ist auch, dass Borussia gegen das drittschlechteste Auswärtsteam der Liga (Mainz 05) die Chance vertan hat, sich auf der Liga-Zielgeraden noch einmal guten Mutes Richtung Einstelligkeit orientieren zu können, was in Sachen TV-Gelder samt Millionen-Einnahmen nicht zu unterschätzen ist.

Und Fakt ist auch, dass Gladbach, in einer Erste-Halbzeit-Tabelle für diese Spielzeit, sich aktuell auf einem Europapokal-Platz, noch vor Dortmund, wiederfinden würde – im Zweite-Halbzeit-Ranking allerdings auf dem drittletzten Rang.

Zeigt, wie häufig in dieser Spielzeit Gladbachs Profis während einer Partie eine leistungstechnische Achterbahnfahrt hingelegt – und Fohlen-Fans entsprechend gelitten haben.