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Von Gianluca Vogt

„Ganz komischer Charakter“ Ex-Gladbach-Star über Schwierigkeiten mit Favre – beinahe rasiert?

Spieler von Borussia Mönchengladbach bejubeln einen Treffer.

Gladbach-Stars bejubeln einen Treffer in der erfolgreichen Favre-Ära am 16. Mai 2014. Nicht immer war das zwischenmenschliche leicht.

Ein Ex-Gladbach-Star berichtet über Schwierigkeiten mit Erfolgscoach Lucien Favre (66) – drohte ihm trotz Mega-Saison sogar die Degradierung?

Unter Lucien Favre hatte Borussia Mönchengladbach seine wohl erfolgreichste Phase der jüngeren Vereinsgeschichte. Der Schweizer formte die Fohlen innerhalb kürzester Zeit von einem einstigen Abstiegskandidaten zu einem Europapokal-Aspiranten.

Gladbach: Ex-Profi zieht Bilanz über Favre-Zeit

Zahlreiche Top-Spieler durchliefen in den rund viereinhalb Jahren unter der Regie von Lucien Favre die Station Borussia. Ob Marco Reus (34), Marc-André ter Stegen (31) oder Granit Xhaka (31) – sie alle dürften wohl viel über den Schweizer zu berichten haben.

Zu diesem Kreis zählt auch Max Kruse. Der mittlerweile 36-Jährige, der im vergangenen Dezember das Ende seiner Karriere verkündete, war zwar nur zwei Jahre am Niederrhein aktiv. Dennoch hat er ein ganz prägendes Ereignis über den oft kauzig wirkenden Schweizer zu berichten.

Nicht umsonst bezeichnet Kruse seinen ehemaligen Übungsleiter im Podcast „Flatterball“, den er gemeinsam mit Ex-Profi und Kumpel Martin Harnik (36) betreibt, als „ganz, ganz komischen Charakter“. Diese Beurteilung hängt vor allem mit einem Ereignis zusammen, das der ehemalige DFB-Nationalspieler wie folgt schildert.

„Ich habe wirklich eine Erfahrung mit Lucien Favre gemacht, da dachte ich, ich spiele kein Spiel mehr bei dem – das war am Ende der ersten Saison“, berichtet der einstige Gladbach-Stürmer. Demnach habe der Coach ihn in sein Büro zu einem Gespräch gebeten.

„Da hat er zu mir gesagt: Max, wir wollen eine richtige Nummer neun holen“, erinnert der 36-Jährige. Kruse bildete damals gemeinsam mit Raffael (38), der als Ziehsohn des Schweizers gilt, eine spielstarke Doppelspitze.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Ex-Profi nach der Aussage seines Trainers glaubte, er würde nach einer eigentlich herausragenden Debüt-Saison (zwölf Tore und elf Vorlagen) seinen Stammplatz verlieren.

„Ich hab mich dann gefragt, wo soll ich spielen und dachte, der will mich jetzt rasieren“, schildert der ehemalige Gladbach-Star seine Bedenken. Am Ende spielte er die folgende Saison dennoch als Stammkraft – es war dann allerdings auch seine letzte unter Favre.

Im darauffolgenden Sommer schloss sich Kruse dem VfL Wolfsburg an. Dass der Schweizer mit ein Grund für den Wechsel war, deutet er zumindest an: „Am Ende war es bei mir eine Situation in einem Alter, wo ich gerade nach Freiburg meine zweite richtige Bundesliga-Station hatte, und da willst du dich von keinem aufhalten lassen.“

Aus heutiger Perspektive beurteilt Kruse die Zeit unter Favre aber gelassen. „Mit Lucien Favre bin ich menschlich sicher nicht auf einer Ebene. Aber es hat trotzdem einfach funktioniert, er hat mir fußballerisch sehr viel beigebracht“, so der einstige Bundesliga-Profi.

Auf dem Platz konnte Kruse das auch mehrfach unter Beweis stellen. Immerhin war seine rund zweijährige Zeit am Niederrhein sportlich die vielleicht erfolgreichste seiner Karriere.