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Von Achim Müller

Wildes Gerücht aus England Hat Gladbach Neuhaus unter Marktwert dem FC Liverpool angeboten?

Gladbach-Profi Florian Neuhaus, auf diesem Foto am 21. August 2021 zu sehen, ist wiederholt mit einem Wechsel zu einem anderen Klub in Verbindung gebracht worden. In dieser Szene kontrolliert der Nationalspieler im Bundesliga-Duell bei Bayer Leverkusen den Ball.

Gladbach-Profi Florian Neuhaus, auf diesem Foto am 21. August 2021 zu sehen, ist wiederholt mit einem Wechsel zu einem anderen Klub in Verbindung gebracht worden.

Mönchengladbach. Rund um den FC Liverpool macht derzeit ein wildes Gerücht die Runde, welches in den vergangenen Tagen durchaus eine gewisse Dynamik aufgenommen hat. Auslöser ist ein Artikel des „Mirror“ gewesen. Es heißt, Liverpool soll im vergangenen Sommer-Transferfenster die Möglichkeit gehabt haben, Mittelfeld-Juwel Florian Neuhaus (24) von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach „günstig“ zu bekommen.

Transferfenster geschlossen – Liverpool-Fans diskutieren weiter über Neuhaus 

Konkret: Neuhaus sei angeblich für 13 Millionen Pfund (rund 15,1 Millionen Euro) unter Marktkonditionen zu haben gewesen. Gladbach soll dazu bereit gewesen sein, um Bargeld generieren zu können. Heißt es in Berichten auf der Insel weiter.

Liverpool-Coach Jürgen Klopp (54) soll dem möglichen Deal jedoch am Ende, trotz des vermeintlichen „Sonderangebotes“, nicht zugestimmt haben.

Fans der „Reds“ diskutieren nun in Foren und in den sozialen Medien über die Frage, ob das nicht ein Fehler von Klopp und Liverpool gewesen sei.

Und: Aufgrund dieser Story ist der Eindruck entstanden, dass Gladbach durch die Coronakrise samt der finanziellen Auswirkungen bereits gezwungen sei, Kader-Tafelsilber zu verscherbeln. 

Für 21 Millionen Pfund Ablöse (rund 24 Millionen Euro), heißt es in englischen Medien, hätte der FC Liverpool Neuhaus verpflichten können. 

Die Fakten sind: Nationalspieler Florian Neuhaus hat in Gladbach einen Vertrag bis 2024. Sein aktueller Marktwert wird auf rund 35 Millionen Euro geschätzt. Eine Ausstiegsklausel in Gladbach über 40 Millionen Euro, die bis Ende Mai 2021 hätte gezogen werden müssen, blieb ungenutzt.  

Für den Sommer 2022 soll Neuhaus erneut eine Ausstiegsklausel in Gladbach besitzen. Diese soll dann allerdings deutlich unter der Summe von rund 40 Millionen Euro liegen, vielmehr im Bereich von rund 30 Millionen Euro angesiedelt sein. Offiziell bestätigt ist das aber nicht. 

Sollte Gladbach tatsächlich mit Liverpool über Neuhaus verhandelt und eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro im Raum gestanden haben, wäre das, in dieser Gesamt-Melange, jedoch kein Verscherbeln gewesen, sondern eine Anpassung an internationale Marktrealitäten. Die Preise sind momentan, bis auf die bekannten Ausnahmen, kontinuierlich im Sinkflug.

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Und: Konkrete Angebote für Spieler, sagte Gladbach-Manager Max Eberl (47) zumindest am 27. August auf Nachfrage, habe es keine gegeben. Vier Tage später hatte das Transferfenster zugemacht, ohne das Borussia noch einen Millionen-Verkauf vermeldete.

All dem steht auf der englischen Insel nun die lancierte Geschichte von der vermeintlich verpassten Liverpool-Chance, Florian Neuhaus günstig von Gladbach loszueisen, gegenüber.  

Fakt ist: Borussia hat im Geschäftsjahr 2020 (1. Januar bis 31. Dezember) wegen der Coronakrise einen Umsatzrückgang von 50 Millionen Euro und ein Minus von 16,8 Millionen Euro zu verzeichnen gehabt.

Finanz-Chef Stephan Schippers: „Borussia ist kein Patient!“

Am 10. August hatte Borussias Finanz-Chef Stephan Schippers in einem Vorgespräch zur Mitgliederversammlung auf Nachfrage unserer Redaktion durchblicken lassen, dass der VfL, trotz der Auswirkungen der Coronakrise, nicht gezwungen sei, Kader-Tafelsilber zu verscherbeln.

Der 54-Jährige sagte: „Ein Fußballverein, bei dem die Zuschauer wegbleiben, das tut uns weh. (...) Das tut uns auch finanziell weh. Das ist doch klar. Da bleibt etwas weg. Das kann man sich auch nicht unendlich leisten. Aber wir sind kein Patient. Ein Patient ist krank, wir sind nicht krank, wir sind gesund. Aber das hat uns bislang Kraft gekostet. Und das wird uns auch noch Kraft kosten.“

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Das Wintertransfenster öffnet übrigens am 1. Januar 2022 wieder. Notverkäufe soll es auch dann nicht beim Klub vom linken Niederrhein geben.

Es ist allerdings auch kein Geheimnis, dass Borussia für das Geschäftsjahr 2021 mit weiteren Millionen-Verlusten aufgrund der Pandemie-Auswirkungen rechnen muss.