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Von Achim Müller

Nach Gänsehaut-Jubel mit den Fans Gladbach-Capitano winkt noch ein Legenden-Kapitel

Lars Stindl, Kapitän von Borussia Mönchengladbach, brüllt seine Freude über den Siegtreffer zum 2:0 gegen den VfL Bochum (6. Mai 2023) heraus. Stindl steht vor der Nordkurve im Borussia-Park, er ballt die Fäuste.

Lars Stindl, Kapitän von Borussia Mönchengladbach, brüllt seine Freude über den Siegtreffer zum 2:0 gegen den VfL Bochum (6. Mai 2023) heraus.

Ob Ex-Fohlen wie Oscar Wendt und Breel Embolo – oder aktuelle Team-Kollegen wie Nico Elvedi oder Jan Olschowsky: Sie huldigen in den sozialen Medien ihren „Capitano“.

Lars Stindl (34) hat mit seinem Siegtreffer (2:0) in der Nachspielzeit gegen den VfL Bochum (6. Mai 2023) noch einmal für einen Paukenschlag im Borussia-Park gesorgt.

Zehn Minuten nach seiner Einwechslung ist es der Mannschaftskapitän von Borussia Mönchengladbach gewesen, der mit einer absoluten Energieleistung den Ball per Kopf in die Maschen des Bochumer Tores wuchtet und somit endgültig für die Entscheidung zu Gunsten der Fohlen sorgt.

Gladbach-Legende! Stindl schreibt Borussia-Geschichte

Anschließend lässt Stindl seinen Emotionen freien Lauf, schreit die Freude heraus, macht einen unnachahmlichen Jubelsprung vor der Nordkurve, er ballt die Fäuste, ehe die Teamkameraden ihn umringen und umarmen.

Die Fans feiern den „Capitano“ mit Sprechchören. Stindl genießt, ohne Zweifel, bei Borussias aktiver Fanszene Legendenstatus.

Stindl hat mit diesem Tor auch noch eine besondere Marke geknackt. Es ist sein 60. Bundesliga-Treffer in bislang 219 Spielen für die Elf vom Niederrhein gewesen.

Zum 30. Juni ist für Stindl, der 2015 von Hannover 96 gekommen war, Schluss in Gladbach. Er hat sich dazu entschieden, kein neues Vertragsangebot der Borussia-Bosse anzunehmen, stattdessen kehrt er mit der Familie zurück in die Heimat und spielt in der kommenden Saison für Zweitligist Karlsruher SC.

Zu seinem Gänsehaut-Tor-Moment gegen Bochum sagt Stindl: „Das ist ein sensationelles Gefühl, nochmal hier im Borussia-Park zu treffen. Obwohl es noch ein paar Wochen sind – ich genieße gerade jeden Moment. Es lohnt sich immer wieder, alles reinzuhauen, weil solche Momente sind wirklich schön.“

Trainer Daniel Farke (46) sagt zum Stindl-Moment im Borussia-Park: „Er ist ein echter Führungsspieler. Er hat hier im Klub Legenden-Status. Es wird nicht einfach, ihn zu ersetzen. Wir hoffen, dass er im letzten Heimspiel gegen den FC Augsburg noch einmal ein tolles Erlebnis hat. Er hat den bestmöglichen Abschied verdient.“

Dass Gladbach erneut eine verkorkste Saison hingelegt hat, blendet Fan-Held Stindl nicht aus.

Er sagt dennoch: „Wenn man so viele besondere Jahre im Verein erlebt hat, spielt so kurz vor dem Abschied natürlich auch ein bisschen Wehmut mit. Ich versuche daher jeden Moment, den ich noch hier habe, maximal zu genießen – auch wenn die Situation hier und da nicht ganz einfach ist. Aber insbesondere die Zeit mit den Jungs auf dem Platz und in der Kabine versuche ich, jetzt noch in vollen Zügen zu genießen. Ich freue mich auch auf die verbleibenden Aufgaben. Für solche Momente wie gegen Bochum lohnt es sich, immer alles reinzuhauen. Das ist ein tolles Gefühl, vor der Kurve nochmal ein Tor zu machen und schließlich so einen Sieg zu feiern.“

Dortmund (13. Mai), Leverkusen (21. Mai) und Augsburg (27. Mai) heißen die letzten drei Saisongegner der Fohlen-Elf. Drei Mal noch hat Stindl also die Gelegenheit, sofern Farke ihn aufstellt, dass Gladbach-Trikot überzeustreifen.

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Stindl: „Als ich meine Entscheidung getroffen habe, Borussia zu verlassen, habe ich schon nach vorne geschaut und überlegt, wann mein letztes Heimspiel im Borussia-Park sein wird. Dieser Zeitpunkt wird nun kommen. Ich gehe ihn aber mit absolut positiven Gefühlen an. Ich freue mich darauf und darüber, dass ich so lange hier sein durfte.“

Er ergänzt: „Ich empfinde aber auch eine gewisse Vorfreude auf die Heimat.“

Stindl ist eines der Gesichter, welches für die Renaissance des Mythos Fohlen-Elf im vergangenen Jahrzehnt steht, ein Profi, der zugleich auch immer wieder Rückschläge gemeinsam mit dem Klub durchgestanden hat.

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Der „Capitano“ ist mit seinem Treffer gegen Bochum in den Top Ten der Gladbacher Bundesliga-Rekordtorschützen vertreten. Mit einem weiteren Treffer könnte er sogar noch an Martin Dahlin (55, ebenfalls 60 Treffer) vorbeiziehen und Hans-Günter Bruns (68), der 61 Tore vorweist, von Platz acht verdrängen.

Stindl hat also bis zu seinem endgültigen Gladbach-Abgang noch die Chance, ein weiteres Kapitel Fohlen-Geschichte zu schreiben.