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Von Achim Müller

„Am Ende war ich tatsächlich sehr enttäuscht“ Nachgetreten gegen den Ex-Trainer? Das sagt Gladbach-Manager Eberl

Gladbach-Manager Max Eberl sitzt auf einer Metalltreppe im Borussia-Park, derweil telefoniert er mit seinem Smartphone, mit der linken Hand gestikuliert er.

Gladbach-Manager Max Eberl, auf diesem Foto am 4. Juli 2021 zu sehen.

Mönchengladbach. Auf Borussias Mitgliederversammlung am vergangenen Dienstag (10. August 2021) ist der Name von Ex-Trainer Marco Rose (44) nicht gefallen. Gladbachs Manager Max Eberl sagte, er schaue nun nach vorne und nicht mehr nach hinten. Ende Juli hatte sich der 47-Jährige noch einmal ausführlich zu den ganzen Ereignissen rund um den BVB-Abgang Roses geäußert. Und dabei auch durchblicken lassen, dass Rose die Identifikation zum VfL nicht so gelebt hätte, wie es der gebürtige Leipziger „am Anfang gepredigt“ habe.

Gladbach: Max Eberl plant einen Kader für die Zukunft 

Die „Westdeutsche Zeitung“ hat nun diesbezüglich bei Eberl noch einmal beharrlich nachgehakt. Und die Frage an Gladbachs Sportdirektor gestellt: Herr Eberl, haben Sie zuletzt gegen ihren ehemaligen Trainer Marco Rose nachgetreten?

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Der Manager antwortete: „Nein, überhaupt nicht. Wir haben ein extrem offenes Verhältnis, telefonieren auch heute noch und fragen, wie es uns geht. Und das ernsthaft. Aber ich werde danach gefragt, und ich möchte auch ehrlich sein. Natürlich muss man festhalten, wenn sich jemand für etwas Anderes entscheidet, dass irgendwo etwas gefehlt hat und das kann man vielleicht Identifikation nennen. Das ist kein Nachtreten, das ist die Wahrheit. Sonst wäre er ja geblieben. Meine Wertschätzung wird bleiben.“

Eberl sagte im Gespräch mit der „WZ“ auf die Frage, ob die vergangene Saison tiefe Wunden bei ihm hinterlassen habe, da zugleich die Hoffnung auf den größtmöglichen Erfolg bestanden habe: „Die Hoffnung war völlig berechtigt, mit einem Kader erfolgreich sein zu können, der zusammen die Champions League erreicht hatte, zusammenblieb und ergänzt wurde. Wir haben das Achtelfinale der Champions League erreicht. In der Bundesliga haben wir zu viele Spiele nicht gewonnen, in denen wir geführt haben, wir bekamen zu viele Gegentore. Dazu fehlten die Fans, es mag eine Hypothese sein, dass wir mit ihnen mehr erreicht hätten, aber ich bin davon überzeugt.

Eberl sagte im gleichen Atemzug: „Der Effekt vom Februar-Theater mit Marco und den acht Wochen Begleiterscheinungen war dann groß, das ist klar. Trotzdem hätten wir die Conference League erreichen können, die ich gerne genommen hätte. Am Ende war ich tatsächlich sehr enttäuscht.“

Gladbach hatte in der abgelaufenen Saison unter Rose im Endklassement nur Platz acht belegt, für den Trostpreis „UEFA Conference League“ mussten die Fohlen so Union Berlin den Vortritt lassen.

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Eberl hat auch noch mal verdeutlicht: Durch die Coronavirus-Krise werden in der Bundesliga einige Karten neu gemischt. 

„Corona war für uns alle neu. Daraus entstanden ist eine extrem schwierige Situation für alle im Fußball – und in der Gesellschaft. Es bedeutet für uns, dass es einen sehr kleinen Käufermarkt und einen extrem großen Verkäufer-Markt gibt, weil alle Vereine erst mal Kosten reduzieren müssen. Auch der neue Fernsehvertrag bedeutet 200 Millionen Euro weniger TV-Geld in Deutschland. Das heißt für jeden Verein, eine neue Strategie zu erarbeiten. Die zehn fetten Jahre von vorher sind vorbei, die kommen auch nicht wieder. Mit diesem Crash müssen alle umgehen.“

Gladbachs Macher ging noch weiter in die Tiefe, lieferte Details zur Situation im Borussia-Park – mit Blick auf die Auswirkungen der Coronakrise.

„Wir haben einen sehr, sehr guten Kader, haben die letzten Jahre herausragend gewirtschaftet, uns viel Fett auf die Rippen gebracht, auch wenn das jetzt natürlich weniger geworden ist. Aber besser so als gleich am bloßen Knochen gefressen zu haben. Der bricht nämlich jetzt. Wir werden trotzdem gut durchkommen. Wir wollen jetzt Stück für Stück einen neuen Kader für die nächsten Jahre aufbauen. Wir müssen Geld einnehmen und dann entscheiden, was wir noch tun können und wollen. Wir haben in Koné, Wolf, Netz und auch in den neuen Trainer investiert. Jetzt schauen wir, was die letzten vier Wochen auf dem Transfermarkt bringen.“

Mit den Nationalspielern Matthias Ginter (27) und Denis Zakaria (24) hat Borussia Mönchengladbach derzeit zwei Profis im Kader, deren Verträge 2022 auslaufen. Der Marktwert der beiden Akteure liegt bei insgesamt rund 60 Millionen Euro. 

Eberl betonte erneut, dass Borussia es sich nicht leisten wolle, Verträge aus dieser Kategorie auslaufen zu lassen.