Virkus-Nachfolge Gespräch mit Ex-Düsseldorf-Boss – Doppel-Lösung mit Papa Schmadtke möglich

Sportliche Prominenz im Borussia-Park: Christian Keller (hinten links) und Jörg Schmadtke (mit Kappe) schauen sich inmitten der Borussia-Verantwortlichen das Derby gegen den 1. FC Köln an.
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Es wird konkreter in Sachen sportliche Leitung am Niederrhein.
Nach dem freiwilligen Rücktritt von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) als Folge des Fehlstarts in die Saison von Borussia Mönchengladbach ist der Traditionsverein führungslos. Eine Anstellung von Elversberg-Boss Nils-Ole Book (39) zerschlug sich jüngst, weil dieser im Saarland seinen Vertrag verlängerte.
Gladbach sucht Sport-Boss: Doppellösung mit Papa Schmadtke?
Noch während Virkus selbst im Amt war, wurde der begehrte Talente-Entdecker in Mönchengladbach gehandelt. Auch ein Doppel-Modell aus Sport-Geschäftsführer und Sportdirektor wurde besprochen.
Etwas Ähnliches gab es schon unter Virkus. Nils Schmadtke (36), heute als Leiter der Scouting-Abteilung beim FC Bayern München tätig, hatte sich aber etwas anderes unter seinem Tätigkeitsbereich vorgestellt, sodass die Zusammenarbeit aufgelöst wurde.
Stattdessen könnte nun sein Vater in den Fokus rücken. Jörg Schmadtke (61), das letzte Halbjahr seiner Torwartkarriere noch bei Borussia aktiv, wird vom „Kicker“ ins Spiel gebracht.
Der Manager war unmittelbar, nachdem er seine Schuhe an den Nagel gehängt hatte, für ein Jahr Co-Trainer in Gladbach. Später folgten Stationen in Düsseldorf und Aachen, bevor er als Geschäftsführer Sport bei Hannover 96, dem 1. FC Köln, dem VfL Wolfsburg und zuletzt beim FC Liverpool die Zügel in der Hand hatte.
Seit Februar ist der für seine ungemütliche Vollstrecker-Art bekannte Schmadtke vereinslos. Fohlen-CEO Dr. Stefan Stegemann (61) kündigte an, dass man für die Virkus-Nachfolge einen erfahrenen Mann suche, der fachliche Kompetenz mitbringe und dem Druck bei einem Traditionsverein standhalten könne. All das trifft auf Papa Schmadtke zu.
In Düsseldorf, wo der 61-Jährige lange Zeit zwischen den Pfosten stand, hat er seinen Lebensmittelpunkt. Außerdem soll er oft betont haben, gerne wieder einen Traditionsverein lenken zu wollen. Eine Borussia-Beschäftigung leuchtet auf den ersten Blick ein. Und Schmadtke käme wohl nicht alleine.

Bald im Doppelpack im Borussia-Park? Jörg Schmadtke (l.) und Jan Schlaudraff auf der Tribüne bei Hannover 96 am 3. August 2025.
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Jan Schlaudraff (42), seines Zeichens ebenfalls Ex-Fohlen (elf Spiele für die Profis, 61 Spiele für die Zweitvertretung), könnte mit Schmadtke im Doppelpack kommen. Schon bei Hannover 96 arbeiteten die beiden zusammen – damals war Schlaudraff noch Stürmer im von Schmadtke aufgebauten Kader. Jetzt könnte es sie gemeinsam nach Gladbach ziehen.
Für Stegemann böte diese Lösung einen einfachen Weg. Mit einem Schlag hätte man gleich zwei Positionen in der Führung besetzt, zudem wären interne Streitigkeiten – wie einst bei Schmadtke-Sohn Nils – erst einmal unwahrscheinlich.
Gespräche gibt es aber gleichzeitig auch mit einem ehemaligen Geschäftsführer vom Rhein-Rivalen Fortuna Düsseldorf. Lutz Pfannenstiel (52), der die Flingeraner von 2018 bis 2020 als Sport-Vorstand dirigierte, wurde im Rahmen der Marktsondierung von Borussia kontaktiert.
Auch Pfannenstiel ist ehemaliger Torwart, hat eine bewegte Karriere mit zahlreichen Stationen in Deutschland, Malaysia, Südafrika, Neuseeland, Kanada, Namibia, Finnland, England, Indonesien, Norwegen, Albanien, Armenien, Brasilien und den USA hinter sich.
Dort war er auch zuletzt tätig, bei St. Louis City SC. Nach seinem Fortuna-Abschied 2020 übernahm Pfannenstiel beim neu gegründeten US-Klub und führte diesen gleich in der ersten Saison zum Titel der Western Conference. Im August 2025 folgte dann aber die Trennung nach fünf Jahren. Pfannenstiel sei nicht nur interessiert, sondern für eine Gladbacher Anstellung auch sofort verfügbar.