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Von Nils Herrmann

Bei Gladbach-Spiel in Bochum Über 100.000 Euro! Ein Bierbecher und seine Folgen

Zwei Bierbecher liegen im Bochumer Ruhrstadion neben einem Ball.

Bierbecher im Ruhrstadion: Am 18. März 2022, traf im Spiel Bochum gegen Borussia Mönchengladbach, ein voller Bierbecher einen der Linienrichter am Kopf.

Wenn Borussia Mönchengladbach am Samstag (30. September 2023, 15:30 Uhr) zum sechsten Spieltag beim VfL Bochum antritt, wollen beide Mannschaften den ersten Saisonsieg einfahren.

Die Gladbacher zeigten am vergangenen Spieltag gegen Leipzig (0:1) eine kämpferisch gute Leistung und dürften trotz der 0:7-Klatsche der Bochumer bei den Bayern auf eine leidenschaftlich spielende Heimmannschaft treffen.

Gladbach-Historie in Bochum: Anhänger sorgt für Liga-Skandal

Was die Gladbacher im Ruhrstadion auf jeden Fall erwarten wird, ist die gewohnt hitzige Kulisse. Beim Aufeinandertreffen der beiden Klubs werden sich viele Fans zudem an einen Vorfall erinnern, der in der Vergangenheit für viel Zündstoff sorgte: der Bochumer Becherwurf vom März 2022.

Als am 27. Spieltag der Saison 2021/22, in der 69. Minute der Partie ein gefüllter Bierbecher den Schiedsrichterassistenten Christian Gittelmann (40) am Kopf traf und er daraufhin zu Boden ging, brach Schiedsrichter Benjamin Cortus (41) nach mehrminütiger Unterbrechung das Spiel ab.

Das DFB-Sportgericht entschied wenig später am „Grünen Tisch“, dass die Partie mit 2:0 für die Fohlen gewertet wird – so stand es auch zum Zeitpunkt des Spielabbruchs.

Die Bochumer Verantwortlichen wiesen die Schuld an dem Vorfall zunächst von sich: „Wenn ein Straftäter einen Becher wirft, dann trifft den VfL Bochum keine Schuld“, sagte Klub-Anwalt Kletke. Die Entscheidung des Sportgerichts akzeptierte der Verein jedoch im Nachgang.

Stadionbesuch kommt „Fan“ teuer zu stehen

Für den 39 Jahre alten Bochumer Anhänger hatte der Becherwurf ein teures Nachspiel: Er musste eine Geldstrafe in Höhe von 3200 Euro zahlen. Hinzu kommen Schadenersatzzahlung in Höhe von 800 Euro an Linienrichter Gittelmann.

Dem VfL Bochum wurde in der Folge vom DFB eine 100.000-Euro-Geldstrafe aufgebrummt. Sie sollte zu großen Teilen in Investitionen in sogenannte sicherheitstechnische und gewaltpräventive Maßnahmen investiert werden.

Mit insgesamt 104.000 Euro war das Becherwurf-Bier das wohl bisher teuerste der Bundesliga-Geschichte! Zumal der Käufer kaum etwas davon hatte. Seit dem Becherwurf hat sich – und das werden auch die Gladbacher Fans an diesem Wochenende wieder merken – im Bochumer Stadion etwas geändert.

Das Bechersystem im Stadion wurde auf nachhaltige Mehrwegbecher umgestellt und eine Pfandgebühr in Höhe von zwei Euro eingeführt. Es bleibt die Hoffnung, dass es in Zukunft nicht mehr zu solchen Vorfällen kommt.

Sicher ist, dass den Besucherinnen und Besuchern im Ruhrstadion auch am Samstag (30. September) ein emotionales Spiel bevorsteht. Grund dafür ist allein schon die angespannte Tabellensituation für beide Teams, die nach fünf Spiele noch sieglos sind.