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Von Achim Müller

Kuschel-Klub Gladbach? Nicht nur Jahrtausend-Torjäger Stindl mit klarer Kabinen-Botschaft

Gladbach-Coach Adi Hütter (l.), jüngst von den Profifußballern in Deutschland zum Trainer der vergangenen Saison gewählt worden, spricht am 12. September 2021 mit seinem Kapitän Lars Stindl, der Borussias Jahrtausend-Torschütze ist. Hütter fasst Stindl mit den Händen ins Gesicht.

Gladbach-Coach Adi Hütter (l.), jüngst von den Profifußballern in Deutschland zum Trainer der vergangenen Saison gewählt worden, spricht am 12. September 2021 mit seinem Kapitän Lars Stindl, der Borussias Jahrtausend-Torschütze ist.

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach ist jüngst zum neunten Mal in Folge zum familienfreundlichsten Klub in der Fußball-Bundesliga gekürt worden. Auf der Mitgliederversammlung am 10. August 2021 im Borussia-Park sagte VfL-Präsident Rolf Königs (80) mit stolzer Miene: „Wir sind kein Verein, der polarisiert.“

Was zunächst sympathisch und kuschelig klingt – ist dies zugleich auch eine mögliche Ursachen-Quelle dafür, dass einige Gladbach-Profis sich seit längerer Zeit sichtlich schwer damit tun, die nächste Entwicklungs-Ebene zu erreichen? 

Gladbach-Kapitän Lars Stindl: „Und das ist die Problematik, die uns betrifft“

Fehlen gewisse (positive) Reibungspunkte im Team-Konstrukt, damit einige Spieler Woche für Woche alles aus sich herausholen, um den maximalen Erfolg mit dem Klub vom linken Niederrhein haben zu können? 

Gleich nach dem Befreiungsschlag (3:1) gegen Arminia Bielefeld (12. September 2021) hat Gladbachs Jahrtausend-Torschütze Lars Stindl einige Sätze ausgesprochen, die aufhorchen lassen.

Der 33-Jährige, der mit inzwischen 72 Treffern Gladbachs erfolgreichster Torschütze seit dem Jahr 2000 ist, sagte: „Das Bielefeld-Spiel hat erneut gezeigt, wie viel wir jedes Mal, Woche für Woche, investieren müssen, um drei Punkte zu holen.“

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Der Fakten-Check zeigt: Gladbach hatte es gegen die Zweikampf-Monster aus Bielefeld hinbekommen, deutlich mehr Zweikämpfe zu gewinnen (57 Prozent).

Die Basis dafür, dass Borussia zur „Crunchtime“ der Partie auch die individuelle Klasse in die Waagschale werfen konnte, um einen sehr unangenehmen und kessen Gegner letztendlich wuchtig in die Knie zu zwingen.  

Kapitän Stindl: „Wir haben es gleich am ersten Spieltag gesagt, dass wir Woche für Woche es hinkriegen wollen, Konstanz reinzubekommen. Das ist uns dann direkt im zweiten Spiel in Leverkusen nicht gelungen. Und das ist die Problematik, die uns betrifft.“

Borussias Vorzeige-Spieler, dem noch ein Treffer fehlt, um in Gladbachs Legenden-Top-Ten zu rutschen, im Klartext-Modus zum Bundesliga-Start der Fohlen.

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Auf das starke 1:1 zum Auftakt gegen Bayern München folgten fast schon peinliche Pleiten in Leverkusen (0:4) und bei Union Berlin (1:2). Dann der Bielefeld-Dreier. 

Stindl: „Wir haben eine Qualität hier bei Borussia, wir haben viele gute Spieler, aber wir müssen Woche für Woche ans Limit gehen, um Spiele zu gewinnen. Dann können wir die auch gewinnen. Und das nicht nur in den Heimspielen, sondern vor allem auch mal auswärts.“

Eine Stindl-Botschaft, die direkt an die ganze Kabine geht!

In der aktuellen Auswärtstabelle ist Gladbach Vorletzter, nur Aufsteiger Greuther Fürth ist schlechter.

In der vergangenen Rückserie hat Gladbach vor allem auswärts das Ticket für das internationale Geschäft verspielt, als lediglich neun von 27 möglichen Punkten geholt wurden. 

Und Samstag (18. September/15.30 Uhr/GladbachLIVE-Ticker) geht es für Gladbach zum FC Augsburg.

Fohlen-Fans wissen, was das für ein spezieller „Fall“ aus schwarz-weiß-grüner Sicht ist: Von zehn Bundesliga-Duellen bei den Bayern-Schwaben hat Borussia bislang nur eines gewinnen können, vier gingen verloren, fünf Remis.

Gladbach sollte jetzt also in der Spur bleiben!

Weshalb auch der neue Cheftrainer Adi Hütter (51), der seit dem 1. Juli das sportliche Zepter im Borussia-Park schwingt, die Daumenschrauben in der Kommunikation mit der Mannschaft angezogen haben soll. 

Hütter soll bereits in der Kabine eine andere Gangart eingelegt haben, als es so mancher Profi in den vergangenen Monaten gewohnt gewesen war.

Sogar Nationalspieler sollen bereits von Hütter zu hören bekommen haben, dass sie mehr zeigen müssten, oder ansonsten sich auf der Bank wiederfinden würden.

Das wäre dann wahrlich alles andere als kuschelig!  

Hütter: „Hier herrscht eine hohe Erwartungshaltung. Das ist normal, wenn man bei einem Klub wie Borussia Mönchengladbach arbeitet.“

Einem Verein, der – Stand jetzt – den fünftwertvollsten Kader der Bundesliga (300 Millionen Euro) besitzt. 

Da sollte Europa wieder das Ziel sein. Und Hütter ist offenbar auch deshalb von Borussias Machern und Entscheidern für 7,5 Millionen Euro aus Frankfurt eingekauft worden, um das jedem einzelnen Profi entsprechend deutlich und nachhaltig zu vermitteln. 

Dass Hütter ein Bessermacher und Weiterentwickler ist, hat er bei allen seinen Profi-Stationen bislang bewiesen!