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Von GladbachLIVE Redaktion

„Eigene Profitorhüter ausbilden“ Gladbach-Legende Uwe Kamps spricht über neuen Borussia-Job

Uwe Kamps, Torwarttrainer von Borussia Mönchengladbach, beobachtet am 21. August 2021 im Rheydter Grenzlandstadion das Regionalliga-Spiel zwischen Borussias U23 und Preußen Münster. Kamps sitzt auf der Tribüne und schaut nach vorne.

Uwe Kamps, Torwarttrainer von Borussia Mönchengladbach, beobachtet am 21. August 2021 im Rheydter Grenzlandstadion das Regionalliga-Spiel zwischen Borussias U23 und Preußen Münster.

Mönchengladbach. Uwe Kamps zählt nicht mehr zum Trainer-Team der Gladbacher Profi-Mannschaft in der Fußball-Bundesliga. Der 57-Jährige hat bei Borussia Mönchengladbach eine neue Aufgabe übernommen. Offiziell ist er nun „Head of Goalkeeping“. 

Gladbach-Legende Uwe Kamps: „Man merkt, dass wir ein gewisses Standing haben“

Uwe Kamps hat sich am Dienstag (14. September 2021) zu seiner neuen Aufgabe beim VfL geäußert. Er sagt in einem Interview mit Borussia: „Es geht uns ganz allgemein um die Steuerung der Entwicklung unserer Torhüter, aber auch der Torwarttrainer. Ich beobachte viel, bin bei den Trainings, bei Spielen, halte die Verbindung zum Profibereich, sammele Eindrücke und gebe sie an die Trainer und an die Torhüter weiter, stehe aber auch selbst auf dem Platz, dort wo es gebraucht wird.“

Kamps soll mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass bei Borussia nach Marc-André ter Stegen (29), der im Juli 2014 zum FC Barcelona gewechselt war, wieder ein Torhüter aus den eigenen Reihen den Durchbruch bis zur Nummer eins in der Fohlen-Elf schaffen kann. 

Kamps: „Momentan sind wir sechs Torwarttrainer, davon fünf Hauptamtliche, inklusive Fabian Otte und mir. Da ist noch Luft nach oben, finde ich. Aber wir merken schon, dass es wahrgenommen wird, wie wir uns bei Borussia aufgestellt haben. Man merkt, dass wir ein gewisses Standing haben und das hilft, wenn es darum geht, talentierte Jungs zu uns zu holen.“

Zur Torhüter-Ausbildung bei Borussia bemerkt Kamps: „Wir haben in unserem NLZ-Leitfaden definiert, wie wir uns unsere Torhüter vorstellen. Zum Beispiel dass fußballerische Qualität wichtig ist. Aber wir haben nicht alles festgelegt. Bei uns muss ein Torwart nicht zwingend größer als 1,90 Meter sein. Es gibt charakterliche Dinge, auf die wir schauen, die nervliche Komponente, die für einen Torwart wichtig ist, die man aber nicht jedem beibringen kann.“

Kamps sagt weiter: „Es muss unser Anspruch sein, immer mindestens einen unserer Profitorhüter im eigenen Nachwuchs ausgebildet zu haben, besser sogar zwei.“

Warum er nicht mehr tagtäglich mit den Torhütern Yann Sommer (32), Tobias Sippel (33), Jan Olschowsky (19) und Jonas Kersken (21) im Profibereich auf dem Trainingsplatz zusammenarbeitet, dazu äußert sich Kamps nicht. 

Anfang August waren Spekulationen aufgekommen, dass Kamps die Borussia womöglich verlassen könnte, nachdem er nach 39 Jahren auch nicht mehr auf dem Mannschafts-Foto der Elf vom Niederrhein zu sehen war.

Das hatte innerhalb der Gladbacher Fangemeinde für einigen Gesprächsstoff gesorgt.

Am 19. August hatte Manager Max Eberl (47) dann verkündet, dass Borussia und Kamps sich auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt haben. 

Eberl sagte seinerzeit: „Uwe soll Kopf der Torwartausbildung bei uns in Mönchengladbach sein. Uwe hat ja nachgewiesen, wenn ich an ter Stegen denke, wenn ich an Yann Sommer denke, den er weitergebracht hat, hat er unglaublich große Kapazitäten. Ich hatte ja gesagt, dass er nicht mehr so im Stande ist, beim Lizenztraining dabei zu sein. Trotzdem wird er im Jugendbereich auf dem Platz stehen, er wird Fabian Otte (Torwarttrainer der Profi-Elf, Anm. d. Red.) unterstützen.“

Eberl sagte weiter: „Uwe hat eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Die uns irgendwann, wenn Yann Sommer und Tobias Sippel vielleicht dann doch zu alt sind, was hoffentlich noch sehr lange dauert, die Möglichkeit gibt, eine neue Nummer eins oder zwei aus dem eigenen Nachwuchs zu kreieren. Uwe hat da eine sehr große Verantwortung, wir sind froh, dass wir so eine Qualität dazu gewonnen haben.“

Uwe Kamps hat mit Gladbach 1995 den bislang letzten Titel gewonnen

Kamps war im Juli 1982 von BV 04 Düsseldorf zur Gladbacher Borussia gewechselt. Er bestritt im Trikot der Fohlen-Elf als Profi 518 Pflichtspiele. Damit liegt er in der Legenden-Liste auf Platz zwei hinter Borussia-Held und Weltmeister Berti Vogts (74/528 Spiele).

Kamps zählte zu jener Gladbacher Mannschaft, die 1995 im DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Wolfsburg (3:0) den letzten Titel an den Niederrhein holen konnte.

Trainiert werden Borussias Profi-Torhüter nun von Fabian Otte (30), nachdem sich Steffen Krebs (38) diesen Sommer im Fohlen-Stall Richtung VfB Stuttgart verabschiedet hat.