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Von Achim Müller

Lienen zerlegt bei Lanz Löw-Taktik Gladbach-Legende spricht Klartext zum vergeigten EM-Auftakt des DFB

Lienen

Ewald Lienen, der als Spieler mit Borussia Mönchengladbach 1979 den UEFA-Pokal gewinnen konnte und später als Trainer unter anderem für die Fohlen aktiv war, hat öffentlich bei der TV-Show „Markus Lanz“ am 15. Juni 2021 im ZDF Bundestrainer Joachim Löw kritisiert. 

Mönchengladbach - Kein diplomatisches Blabla. Vielmehr Klartext zu später Stunde im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nach Deutschlands vergeigtem Europameisterschafts-Auftakt (15. Juni 2021) „dahoam“, in der Münchner Allianz-Arena, gegen Weltmeister Frankreich (0:1). Die DFB-Elf von Bundestrainer Joachim Löw (61) hat den Negativ-Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt, es war die erste Niederlage unserer Fußball-Nation überhaupt bei einem EM-Auftakt. Ex-Gladbach-Profi und -Trainer Ewald Lienen ging im Anschluss, bei der ZDF-Talk-Show „Markus Lanz“, hart mit Jogi Löw ins Gericht!

  • Deutschland verliert den EM-Auftakt in München gegen Frankreich
  • Gladbach-Legende Ewald Lienen kritisiert im Anschluss bei „Markus Lanz“ den Bundestrainer
  • Lienen: „Habe von Anfang nicht verstanden, warum wir diese Grundordnung spielen“

Ewald Lienen teilt bei „Markus Lanz“ gegen Bundestrainer Löw aus

Gladbach-Legende Lienen, der 1979 als VfL-Profi mit dem UEFA-Cup-Sieg ein Europapokal-Erfolg am Niederrhein feiern konnte, schaltete vor laufender Kamera bei „Lanz“ sofort auf Kritik-Offensive. 

Während der 67-Jährige gegen Löw verbal ausholte, nickte der im Hintergrund eingeblendete Sport-Kommentator des ZDF, Béla Réthy (64), mit dem Kopf.

Lienen sagte: „Ich habe einige Kommentare nach dem Spiel gehört. Es wurde gesagt, der Mannschaft sei kein Vorwurf zu machen. Sowohl Christoph Kramer (Spieler Borussia Mönchengladbach, Anm. d. Red.), als auch der Bundestrainer, haben das gesagt. Alle. Ich muss auch sagen, die Mannschaft hat engagiert gespielt. Aber ich habe von Anfang nicht verstanden, warum wir diese Grundordnung spielen.“

Lienen sagte weiter bei „Lanz“: „Ich habe nicht verstanden, warum wir eine strukturelle Unterzahl im Mittelfeld zulassen, gegen Weltklasse-Leute. Gegen drei Weltklasse-Leute. Gegen Rabiot, Pogba und Kanté spielen wir mit Gündogan und Kroos. Wir haben keine Sechser. Wir lassen die Flügel frei. Wir spielen ohne tiefe Stürmer.“

Lienen blieb im Klartext-Modus: „Für mich ist das absehbar gewesen, dass wir so engagiert werden spielen können, wie wir wollen, wir werden nicht durchdringen. Weil wir die Stärken dieser tollen Spieler nicht nutzen.“

Lienen legte nach: „Ich mache auch der Mannschaft keinen Vorwurf. Aber: Die haben einen Übungsleiter. Das hätte man verhindern können.“

Dass ausgerechnet Verteidiger Mats Hummels, den Löw einst aussortiert und vor der EM wieder zurückgeholt hatte, per Eigentor den Siegtreffer für Frankreich markierte, dazu sagte Lienen: „Ja, gut, dass hat aber nichts damit zu tun. So ein Gegentor kann man mal bekommen.“

Aber?

Lienen: „Es ist einfach so, dass wir nach vorne keine Chancen hatten. Bei den tollen Spielern, die wir haben. Jogi Löw lässt einen Leroy Sané, was er schon 2018 getan hatte, draußen. Jetzt schon wieder. Die anderen spielen mit so schnellen Leuten, wir lassen sie draußen.“

Lienen spricht von „völkerverbindlichen Maßnahmen“

Lienen sagte weiter, mit ironischem Unterton: „Wahrscheinlich tun wir das, um völkerverbindliche Maßnahmen einzuleiten. Damit sich keiner über uns ärgert nach so einem Spiel.“

Frankreich-Schlussmann Hugo Lloris (34) hatte während der gesamten Partie letztendlich nicht einen einzigen scharfen Ball auf sein Gehäuse parieren müssen.

Lienen bestritt als Profi 241 Spiele für Borussia Mönchengladbach.