„Lange kritisch gesehen“ Gladbach-Legende fordert neuen Kapitän! Vom Kritiker zum Fan?

Legenden von Borussia Mönchengladbach im Gespräch bei der Eröffnung der Fohlenwelt am 5. September 2019.
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Trägt dieses Fohlen bald die Kapitänsbinde bei Borussia Mönchengladbach?
Vor zwei Jahren hat Borussia Mönchengladbach die teaminterne Hierarchie komplett neu aufgestellt. Doch inzwischen hat sich einiges geändert. Möglich, dass die Fohlen im kommenden Sommer erneut die Frage nach den Führungsspielern und den entsprechenden Rollen stellen müssen.
Gladbach-Legende schwärmt über Eigengewächs: „Bemerkenswerte Entwicklung gemacht“
Im Sommer 2023 hat der damals neuverpflichtete Coach Gerardo Seoane (46) die Hierarchie bei Borussia Mönchengladbach rundum erneuert. Dies war notwendig geworden, weil einstige Führungsspieler wie Jonas Hofmann (32) und Lars Stindl (36) den Verein verließen.
Damals ernannte der Schweizer Jonas Omlin (31) zum Mannschaftskapitän. Als seine Stellvertreter wurden Julian Weigl (29) und Florian Neuhaus (28) bestimmt.
Doch inzwischen hat sich die sportliche Rolle bei den damals bestimmten Spielern deutlich verändert. Omlin ist im Gladbacher Tor seit der vergangenen Saison nur noch Torwart Nummer Zwei hinter Moritz Nicolas (27). Und Neuhaus übernimmt schon seit vergangenem Sommer keine Führungsrolle mehr am Niederrhein, ist inzwischen nur noch Reservist.
Bei beiden Spielern steht die weitere Zukunft bei Borussia zudem noch in den Sternen. Somit wäre also lediglich Weigl übrig, der als Stammspieler auch über den Sommer hinaus in Gladbach bleiben wird. Vieles spricht dafür, dass Seoane die Rollenverteilung im Sommer wieder erneuern muss. Auch ein Kapitänswechsel wäre dabei möglich.
Gladbach-Legende Berti Vogts (78) bringt dafür auch schon einmal den Stein ins Rollen. In seiner Kolumne in der „Rheinischen Post“ schreibt der Rekordspieler von Borussia (538 Einsätze), wen er sich in der Rolle als Kapitän vorstellen kann.
Der fünffache Deutsche Meister fordert dabei von Rocco Reitz (22) und Tim Kleindienst (29), mehr Verantwortung übernehmen zu müssen und bringt sie als Kandidaten für das Amt des Mannschaftskapitäns ins Spiel. Beide hätten laut Vogts das Zeug dazu, dieses Amt auszuüben.
Besonders von Reitz zeigt sich der 78-Jährige trotz anfänglicher Bedenken begeistert. „Für die neue Saison habe ich Rocco Reitz im Auge. Ich habe ihn lange kritisch gesehen, aber er hat eine bemerkenswerte Entwicklung gemacht, bravo“, schwärmt der Weltmeister von 1974, der offensichtlich vom einstigen Kritiker zum Reitz-Fan geworden ist.
Für die Gladbach-Legende habe Reitz die richtige Mentaltität, auch wenn er weiteres Verbesserungspotenzial sieht. Mit Führungsaufgaben in der Mannschaft könnte Reitz diese nächsten Schritte möglicherweise machen. Und in Vogts hat das Gladbach-Eigengewächs eine wichtige Stimme des Vereins auf seiner Seite.