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Von Achim Müller

Aus Matthäus wurde ein „Judas“ Ist Rose Gladbachs „Eisvogel“? „Habe nicht mehr Druck als sonst!“

Gladbach-Trainer Marco Rose ist auf dieser Fotomontage vom 15. Februar 2021 sehen, als der 44-Jährige offiziell gemacht hatte, dass er nach der Saison zum BVB wechseln wird.

Gladbach-Trainer Marco Rose ist auf dieser Fotomontage vom 15. Februar 2021 sehen, als der 44-Jährige offiziell gemacht hatte, dass er nach der Saison zum BVB wechseln wird.

Mönchengladbach - Auf geht‘s Gladbach! Die Fohlen haben am Dienstag (2. März 2021/20.45 Uhr) das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Dortmund zu bestreiten. Jede Menge Druck ist dabei im Kessel. Nicht nur sportlich. ARD und Sky übertragen live. Heißt: Millionen-Publikum. Der Sieger dieses Duells darf sich Hoffnungen machen, über eine weitere Zwischenstation bis ins Pokalfinale in Berlin einzuziehen.

  • Gladbach bestreitet Dienstag (2. März 2021) das Pokal-Duell gegen den BVB
  • Favorit im Borussen-Gipfel dürfte Dortmund sein.
  • Fohlen-Trainer Rose wechselt nach der Saison zu Dortmund

Es ist auch das Duell von Gladbach-Trainer Marco Rose (44) mit seinem künftigen Arbeitgeber Dortmund. Zum 1. Juli heuert Rose, eine Ausstiegsklausel macht das möglich, beim BVB als neuer Cheftrainer an.

Gladbach: Rose steht nach dieser Saison auf dem BVB-Gehaltszettel

Der gebürtige Leipziger löst dann Interims-Trainer Edin Terzić (38) ab, der wiederum anschließend als Roses Assistent bei Schwarz-Gelb weiterarbeiten soll. Und nicht nur das: Rose schwächelt aktuell gewaltig als einst gefeierter Erfolgstrainer am Niederrhein. Der VfL ist unter ihm in der Bundesliga auf Rang neun abgestürzt. „Meine Gladbacher sind nur Mittelmaß in der Liga aktuell“, sagt Weltmeister Lothar Matthäus (59).

Dessen ruhmreiche Karriere hatte einst in Gladbach begonnen. Matthäus betont weiter: „Ich weiß, was es bedeutet, bei einem Klub wie Gladbach zu spielen – und wenn dann bekannt ist, dass man vor einem wichtigen Spiel zum Gegner wechseln wird. Das ist nicht einfach.“

Stimmt! Matthäus, den die Fohlen-Fans mehr als verehrt hatten, bis 1984, vor dem DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern, als durchsickerte, dass der Mittelfeldspieler nach München wechseln würde. Matthäus verschoss seinerzeit im Elfmeterschießen-Finale-Drama zu Frankfurt sogar ein wichtiges Ding im Fohlen-Trikot. Bayern gewann den Pokal. Im Anschluss galt Matthäus nur noch als „Judas“ in Gladbach.

Kam er anschließend mit den Bayern ins Bökelbergstadion, dann bebte die Vitusstadt und eine ganze Region. Matthäus: „Marco Rose sollte das wissen, bei Klubs wie Gladbach, mit solch einer Tradition und Fan-Wucht, da ist solch ein Wechsel nicht ohne.“

Rose gibt sich im Vorfeld der Dortmund-Partie zumindest locker. Macht einen auf „Eisvogel“. Unterkühlt und abgezockt. Er sagt zu Themen wie Druck und Unruhe in Gladbach, oder warum er seinen Wechsel zum BVB Mitte Februar offiziell gemacht hatte: „Es war jetzt nicht mein Ansinnen, für Unruhe zu sorgen. Es ist der mediale Druck so groß geworden, dass wir dann auch an die Öffentlichkeit gegangen sind. Daraus kann man mir keinen Strick drehen.“

Also kein besonderer Druck, Herr Rose? „Wissen Sie – drumherum werden immer viele Dinge aufgebaut, es wird auch möglicherweise viel geredet. Ich empfinde den gleichen Druck, den ich immer empfinde. Wir haben ein wichtiges Spiel vor der Brust und eine große Chance. Deswegen ist bei uns auch Vorfreude da, nicht nur Druck. Es geht in keinster Weise um Marco Rose, sondern um die Mannschaft, um Ziele, um Borussia Mönchengladbach. Deswegen ist es für mich kein außergewöhnlicher Druck.“

Deutschland: Rose wechselt zwischen zwei sehr beliebten Vereinen

Nichtsdestotrotz werden am Dienstag sicherlich nahezu alle Kameras auf Rose gerichtet sein. Denn er hat sich nun mal dazu entschieden, zwischen zwei Klubs zu wechseln, die hinter Bayern München zu den beliebtesten Vereinen in Deutschland zählen.

Logisch also, dass Millionen Fans und Zuschauer am Dienstag bei den übertragenden Sendern „ARD“ und „Sky“ ganz genau hinschauen werden, was rund um den Menschen und Trainer Rose, seinem aktuellen und künftigen Verein, so passieren wird.