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Von Jannik Sorgatz

Neue Zeitrechnung mit dem Rose-Besieger Gladbachs U23 ist eine gefühlte U20

Heiko Vogel feierte 2018 mit Sturm Graz einen großen Erfolg: Im Pokalfinale in Österreich besiegte er das übermächtige Salzburg um den damaligen Chefcoach Marco Rose.

Heiko Vogel feierte 2018 mit Sturm Graz einen großen Erfolg: Im Pokalfinale in Österreich besiegte er das übermächtige Salzburg um den damaligen Chefcoach Marco Rose.

Mönchengladbach - Beim DJK Teutonia St. Tönis hat am Mittwochabend für Borussia Mönchengladbachs U23 eine neue Zeitrechnung begonnen. Nach fünf Jahren unter Arie van Lent (49) saß erstmals sein Nachfolger Heiko Vogel (44) auf der Bank.

Das Debüt beim Oberliga-Aufsteiger aus dem Kreis Viersen endete mit einem 3:0-Erfolg. Die beiden Routiniers Thomas Kraus (33) und Markus Pazurek (31) schossen die ersten beiden Tore unter Vogel, für den Endstand sorgte Jonas Pfalz (19), frisch hochgezogen aus der Jugend. Spieler wie er sollen das neue Gesicht der Mannschaft prägen.

Gladbach: U23 startet auf Schalke

„Für uns war es ein Auftakt in die Vorbereitung, wie man ihn sich wünscht. Nach der ersten intensiven Trainingswoche waren die Jungs erwartungsgemäß nicht ganz frisch, haben es aber dennoch sehr gut gemacht und waren fleißig“, sagte Vogel nach dem Spiel. Fünf Wochen bleiben ihm noch bis zum Pflichtspielauftakt in der Regionalliga West. Zwischen dem 4. und 7. September geht es los bei der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04.

Vogel trainierte zuletzt von Mai bis September 2019 den KFC Uerdingen in der Dritten Liga – mit mäßigem Erfolg. In den Jahren davor hatte der gebürtige Pfälzer (inzwischen mit Erstwohnsitz in der Nähe des Tegernsee) allerdings immer wieder für Furore gesorgt.

In der Jugend des FC Bayern trainierte er spätere Weltmeister wie Philipp Lahm (36), Thomas Müller (30) und Mats Hummels (31). Mit dem FC Basel – und den späteren Gladbachern Yann Sommer (31) und Granit Xhaka (27) – schlug er im Champions League-Achtelfinale 2012 den FC Bayern, bevor es im Rückspiel allerdings eine Klatsche gab. 2018 klaute er Marco Rose (43) und RB Salzburg einen nationalen Titel, indem er mit Sturm Graz das Pokalfinale in Österreich gewann.

Vogel pflegt den Rose-Stil

„Borussia Mönchengladbach ist für mich nicht nur in Deutschland eine große Nummer, sondern auch auf der Fußball-Landkarte in Europa“, hatte Vogel bei seiner Vorstellung über seinen neuen Arbeitgeber gesagt. Er gilt als Trainer, der die Anforderungen für die Arbeit mit jungen Talenten und die Bedürfnisse ambitionierter Profiteams gleichermaßen kennt. „Ich weiß, dass Heiko viel Wert legt auf Ballbesitzspiel, gepaart mit aktivem, aktivem, aktivem Fußball. Also genau das, was Marco Rose oben auch spielt“, sagte Gladbachs Nachwuchsleiter Roland Virkus (51).

In die Regionalliga-Saison, die aufgrund der Corona-Krise mit 22 Mannschaften über die Bühne geht, startet Vogel mit der jüngsten U23, die Borussia je hatte. Gegen St. Tönis kamen sieben Spieler des 2001er-Jahrgangs zum Einsatz und sogar zwei 2002er, die noch für die A-Junioren spielberechtigt wären. Die Übergänge zwischen U19, U23 und Profis werden fließender denn je sein bei den Fohlen.

Gladbach-Youngster dürfen sich bei Profis zeigen

Famana Quizera (18) und Rocco Reitz (18) sollen ab der kommenden Woche die Vorbereitung des Bundesliga-Teams absolvieren. Gleiches gilt für Jordi Bongard (18), Kaan Kurt (18) und Conor Noß (19). „Vielleicht ergibt sich da intern noch eine Überraschung“, sagte Manager Max Eberl (46) im GladbachLIVE-Interview.

Vogel wird sich von Woche zu Woche einen neuen Überblick verschaffen müssen. Der Trainer muss auch Personalmanager sein. Einige seiner Spieler werden nämlich nicht nur zwischen U23 und oben pendeln, sondern auch für die U19 in der UEFA Youth League benötigt.

Die Regionalliga, in der Rot-Weiss Essen als großer Aufstiegsfavorit gilt, geht Borussia dennoch mit großen Ambitionen an. „Je erfolgreicher wir in der Tabelle sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Spieler schafft“, sagte Vogel. Und das ist schließlich seine Hauptaufgabe: Talente im besten Fall fit zu machen für die Bundesliga.