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Nach dem Weigl-Schock Ordnet jetzt wieder „Mister Ballbesitz“ das Gladbach-Spiel?

Manu Koné, Florian Neuhaus und Julian Weigl (v. l. n. r.) am 18. Februar 2023 im gemeinsamen Zweikampf mit Leroy Sané vom FC Bayern München.

Da verteidigen sie noch mit vereinten Kräften. Manu Koné, Florian Neuhaus und Julian Weigl (v. l. n. r.) am 18. Februar 2023 im gemeinsamen Zweikampf mit Leroy Sané vom FC Bayern München. Nach dem Ausfall von Weigl stellt sich die Frage nach dessen Vertretung im zentralen Mittelfeld.

Schmerzhaft für den einen, eine Chance für den anderen?

Julian Weigl (27) fällt nach seinem im Heimspiel gegen den FC Bayern München (18. Februar 2023) erlittenen Syndesmoseband-Anriss mehrere Wochen aus. 

Für Daniel Farke (46), Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach, bedeutet das, dass er sein Mittelfeld in den kommenden Wochen umbauen werden muss.

Farke: „Jule Weigl ist ein zentraler Spieler für uns, absoluter Stammspieler.“

Gladbach: Weigl fällt aus, Chance für Neuhaus?

Der Leihspieler von Benfica Lissabon stand abgesehen von seinem ersten Spiel in allen Partien in der Startelf, bis er das Auswärtsspiel bei Hertha BSC (12. Februar) gelbgesperrt verpasste. 

Gegen den Bayern kam er, nach Magen-Darm-Problemen unter der Woche, nur von der Bank, sorgte aber nach dem Führungstreffer zum 2:1 für die notwendige Stabilität im Gladbacher Spiel.

Jetzt wird einer der wichtigsten Spieler im System von Daniel Farke längerfristig fehlen. Eine Situation, die für mehrere Spieler zukunftsweisend sein kann. 

Zum einen wäre da Weigl selbst, der bislang nur ausgeliehen ist.

Gladbach soll eine Kaufoption von rund 15 Millionen Euro besitzen. Weigl und der Verein schienen bisher nicht abgeneigt, über den Sommer hinaus zusammenzuarbeiten, bei Benfica scheint der sechsfache deutsche Nationalspieler keine Rolle in den Planungen von Trainer Roger Schmidt (55) zu spielen.

Ausgerechnet in der heißen Phase der Saison, in der sich entscheidet, ob Gladbach wirklich eine hohe Summe in die Hand nimmt (wenn auch möglicherweise unterhalb der Kaufoption), kann sich Weigl nicht weiter zeigen.

Auch wenn er bisher einer der Fixpunkte im Spiel von Daniel Farke war, zeigt sich möglicherweise in den kommenden Wochen, dass es auch andere (und vielleicht günstigere) Optionen gibt.

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Unter anderem dafür sorgen könnte Florian Neuhaus (25). Nach seiner Kreuzbandverletzung, die er sich nur ein Spiel nach Weigls Ankunft in Gladbach zugezogen hatte, kommt der zehnfache Nationalspieler noch nicht in den Tritt. 

Im neuen Jahr steht bisher nur ein Startelfeinsatz zu Buche, aber auch in Augsburg war nach 45 Minuten Schluss für Neuhaus. Insgesamt stand Gladbachs Nummer 32 nach der Winterpause nur 99 Minuten auf dem Platz. 

Jetzt könnte der einstige „Mister Ballbesitz“, der unter Farkes Vorgängern Adi Hütter (53), Marco Rose (46) und Dieter Hecking (58) stets mit Ballsicherheit und klugen Pässen die Zügel im Fohlen-Spiel in der Hand hielt, wieder im Vordergrund stehen. 

Schon gegen die Bayern half er in der Schlussphase mit, den Sieg über die Zeit zu bringen, mit einem Dribbling in der Nachspielzeit hätte er sogar fast noch für die endgültige Entscheidung gesorgt. 

Wie auch für Weigl sind die verbleibenden 13 Spiele für Neuhaus richtungsweisend. Aufgrund seiner Verletzung verpasste er die Katar-WM im Winter, auf die er aber sportlich wohl ohnehin nur Außenseiterchancen gehabt hätte.

Um sich wieder für die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick (57) zu beweisen, braucht Neuhaus Spielpraxis und gute Leistungen.

Bedenkt man dann noch, dass sein Vertrag im Sommer 2024 ausläuft, in dem darüber hinaus noch eine Heim-EM ansteht, stellen sich bereits im kommenden Transferfenster weitere Fragen.

Verlängert der dann 26-Jährige noch einmal in Gladbach? Oder sucht er ein Jahr vor der Europameisterschaft in Deutschland noch einmal eine neue Herausforderung auf höherem Niveau, um für den Bundestrainer interessant zu bleiben?

In jedem Fall wird Sportdirektor Roland Virkus (56) wohl kaum den Fehler seines Vorgängers Max Eberl (49) wiederholen wollen und mit zu vielen auslaufenden Verträgen von Leistungsträgern in die neue Spielzeit gehen. 

Ob Daniel Farke nach dem Weigl-Ausfall wie schon in den vergangenen beiden Partien auf die Doppelsechs aus Christoph Kramer (32) und Manu Koné (21) setzt, oder das Duo Neuhaus-Koné bringt, was in der Endphase der vergangenen Saison unter Adi Hütter für nur eine Niederlage in den letzten neun Spielen sorgte, wird sich zeigen. 

Möglich ist auch ein Mittelfeld mit allen dreien wie zu Saisonbeginn, dafür müsste aber einer der formstarken Offensivleute Jonas Hofmann (30) und Lars Stindl (34) oder der jüngst verbesserten Hannes Wolf (23) und Alassane Plea (30) weichen.

Auch Marcus Thuram (25) dürfte nach seinem Treffer gegen den Rekordmeister wieder in die erste Elf drängen.

Durch die Verletzung von Julian Weigl kommt also noch mehr Bewegung in die ohnehin schon spannenden Gladbacher Zukunftsplanungen, kurz- und längerfristig.