„Löser“-Moment im Training „Viel Scheiße gebaut“ – Polanski beschreibt Wandel vor Leverkusen

Eugen Polanski bedankt sich bei den Gladbach-Fans.
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Bei der Ankunft am Niederrhein am späten Sonntagabend (21. September 2025) dürfte Eugen Polanski (39) in den heimischen vier Wänden wohl erst einmal durchatmen.
Hinter ihm liegt eine ausgesprochen turbulente Woche, die mit dem 1:1 als Profi-Trainer von Borussia Mönchengladbach bei Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen endet. Vor einer Woche dachte Polanski noch an U23-Aufgaben gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Köln und Wiedenbrück.
Gladbach-„Löser“ im Training am Freitag – dann wurde es lockerer
Binnen weniger Stunden musste sich der 39-Jährige dann gedanklich umpolen – nicht mehr Regionalliga, sondern jetzt Bundesliga! Und für seine Spieler hieß es: Der Coach heißt nicht mehr Gerardo Seoane (46), sondern Eugen Polanski.
Viel Zeit blieb dem Trainer bis zum ersten Härtetest aber nicht mehr. Ein wichtiges Erlebnis schilderte Polanski nach dem Leverkusen-Spiel und machte dabei deutlich, was bei jeder Fußball-Mannschaft der Welt, neben taktischen und athletischen Komponenten, halt auch wichtig ist.
„Spätestens am Freitag gab es einen kleinen Löser bei uns in der Woche, das habe ich aus meiner Profi-Karriere so ein bisschen vermisst, dass da sehr viel Scheiße gebaut worden ist“, erzählte Polanski. „Da haben wir den Fokus auf Teamgeist gelegt, da ging es um die Energie und darum, Spaß zu haben. Da ging es auch um Erfolgserlebnis über ein Flankenspiel, gestern dann auch über Torabschlüsse.“
Klar: Der eine oder andere Fan wird sich nach dem 0:4 gegen Bremen Hardcore-Training mit Medizinball und Bergläufen gewünscht haben. Polanskis Herangehensweise und das aus Borussia-Sicht zufriedenstellende Ergebnis zeigen aber, dass es richtig und wichtig war, für Lockerheit zu sorgen.
Schon unter der Woche wurde im YouTube-Video des Vereins zum ersten Polanski-Training deutlich: Es geht nicht darum, eine Totenstimmung einkehren zu lassen. Polanski wollte den Profis ein gutes Gefühl schaffen, eben das Umfeld, in dem auch „Scheiße gebaut“ werden kann.
Das Gute für alle, die Borussia im Herzen tragen. Keiner der 16 Spieler hat in den 90 Minuten in Leverkusen „Scheiße gebaut“, alle sind ihrem Job nach bestem Wissen und Gewissen sowie letztlich auch erfolgreich nachgegangen. Das Resultat: das erste Tor der Saison und ein überraschender Punktgewinn.