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Von Judith Malter

„Das ist Quatsch“ Ex-Gladbach-Profi rügt Trainer und Manager für PK-Aussagen

Stefan Effenberg, ehemaliger Spieler von Borussia Mönchengladbach, hier am 16. Oktober 2022 bei einem Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem SC Freiburg, sieht die Aussagen der Borussia-Vorantwortlichen kritisch.

Stefan Effenberg, ehemaliger Spieler von Borussia Mönchengladbach, hier am 16. Oktober 2022 bei einem Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem SC Freiburg, sieht die Aussagen der Borussia-Vorantwortlichen kritisch.

Nach dem furiosen 3:2-Sieg gegen Bayern München am Samstag (18. Februar 2023) bleiben bei Borussia Mönchengladbach viele Fragen offen. Eine davon: Ist eine Mannschaft, die es regelmäßig schafft, den Rekordmeister aus München zu schlagen, nicht doch in der Lage, um die Europapokalplätze mitzuspielen?

In der Diskussionsrunde „Sport1-Doppelpass“ am Sonntag (19. Februar) wurde dieser Frage nachgegangen. Und: Ex-Borusse Stefan Effenberg (54) hatte zu dem Thema eine klare Meinung. 

Gladbach kein Team für Europa? Effenberg hat seine Zweifel

Es war bislang die Überraschung des 21. Bundesliga-Spieltags gewesen: Borussia Mönchengladbach gewann am Samstag (18. Februar) mit 3:2 gegen Tabellenführer Bayern München und bewies damit, dass man nach den enttäuschenden Auftritten gegen Schalke 04 (0:0) und Hertha BSC (1:4) doch noch zu guten Leistungen in der Lage ist.

Hatten Trainer Daniel Farke (46) und Manager Roland Virkus (56) in der Pressekonferenz vor der Partie noch davon gesprochen, die Mannschaft sei ihrer Einschätzung nach eher kein Kandidat für eine Platzierung unter den Top sechs, zeigten die Fohlen am Samstag wieder ein ganz anderes Gesicht.

Zurück blieben neben glücklichen Borussia-Anhängern aber auch viele fragende Gesichter. Ist eine Mannschaft, die Bayern München besiegen kann, nicht doch ein Kandidat für eine Platzierung in den Europapokal-Rängen?

Eine Frage, der auch in der Talkrunde „Doppelpass“ auf „Sport1“ am Sonntag nachgegangen wurde. Und: Experte Stefan Effenberg, selbst jahrelanger Spieler der Fohlenelf, ging dabei hart mit Coach Farke und Manager Virkus ins Gericht. Er wunderte sich über die PK-Aussagen der beiden Borussia-Verantwortlichen.

„Du hast ja als Spieler erstmal eigene hohe Ansprüche an dich selber, aber der Trainer sollte das natürlich aussprechen und versprühen. Auch einen gewissen Optimismus und ein gewisses Selbstbewusstsein. Das hat sich schon ein bisschen schräg angehört“, bewertete der 54-Jährige die Aussagen der Borussia-Bosse, der Kader der Fohlen reiche nicht für eine Europapokal-Platzierung aus.

Zwar stimmte Effenberg den Gladbach-Verantwortlichen dahingehend zu, dass das Team vor allem gegen Gegner Probleme habe, die kompakt hinten drin stehen und man dahingehend Lösungen finden müsse, ein Ausschlusskriterium für einen Rang, der zur Teilnahme am Europapokal berechtige, sei das für ihn aber nicht.

„Grundsätzlich finde ich es immer gut, wenn du einen Trainer hast, der positiv ist und das auch in der Öffentlichkeit ausstrahlt“, fuhr Effenberg fort. Vor allem die Tatsache, dass man immer auf die vergangene Saison verweisen würde, bereite ihm dabei aber Bauchschmerzen.

„Ich hab ein bisschen ein Problem damit, dass er in der PK gesagt hat, man würde aus dem Abstiegskampf kommen. Die waren zehnter letztes Jahr! Frankfurt war zwölfter letztes Jahr und die rocken gerade die Liga und sind im DFB-Pokal vertreten und rocken auch Europa. Also das ist für mich jetzt kein Argument zu sagen: ‚Deswegen spielen wir eine durchschnittliche nächste Saison‘. Also das ist Quatsch!“, so das Statement des Ex-Borussen.

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Auch Manager Roland Virkus, am Sonntag live der Sendung zugeschaltet, klang im „Doppelpass“ nicht mehr ganz so hart, wie noch in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Stattdessen betonte der 56-Jährige nochmals, dass man sich in Mönchengladbach keinesfalls gegen eine Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb wehren würde.

Virkus: „Wir sind natürlich ambitioniert genug, um Europa immer zu nehmen – keine Frage. Meine Aufgabe ist hier aber, eine realistische Einschätzung der Situation zu geben und es ist letztendlich so, dass wir einen sehr guten Kader haben, dem wir auch vertrauen. Trotz alledem muss am Ende auch alles passen. Das heißt, du darfst keine Verletzten haben, die Spieler müssen ständig in Topform sein (...).“

Der Sportdirektor der Fohlen merkte zudem an, dass es in diesem Zusammenhang wichtig sei, nicht nur in den Highlight-Spielen eine gute Leistung zu zeigen, sondern auch in Partien gegen vermeintlich schwächere Gegner.

Ob das dem VfL gelingt, bleibt abzuwarten. Nach der Highlight-Partie gegen die Bayern wartet am Freitag (24. Februar/20.30 Uhr) das Auswärtsspiel bei Mainz 05 auf das Team von Trainer Daniel Farke.