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Von Achim Müller , Daniel Thiel

Borussia-Zukunft weiter offen Vertrag, Wankelmut, Ziele: Gladbach-Klartext vom Rekord-Bayern-Besieger

Lars Stindl, Kapitän von Borussia Mönchengladbach, reißt beide Arme in die Luft, um die Gladbach-Fan auf der Tribüne nach dem Sieg gegen den FC Bayern München am 18. Februar 2023 zu grüßen. Um ihn herum stehen die Mitspieler Ramy Bensebaini, Nathan Ngoumou, Christoph Kramer und Marcus Thuram (v.l.n.r).

Lars Stindl, Kapitän von Borussia Mönchengladbach, reißt beide Arme in die Luft, um die Gladbach-Fan auf der Tribüne nach dem Sieg gegen den FC Bayern München am 18. Februar 2023 zu grüßen.

Super-Bayern? Super-Stindl entzaubert im Liga-Klassiker wieder einmal den Rekordmeister!

Die Bilanz von Lars Stindl gegen den Bayern München wird immer besser!

Gladbach-Kapitän Stindl entzaubert den FC Bayern zum zehnten Mal

Beim 3:2-Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen die Bayern (18. Februar 2023) absolvierte Stindl sein 24. Spiel gegen den Rekordmeister. Der einzige aktive Spieler, der mit Stindls zehn Siegen mithalten kann, ist ausgerechnet Teamkollege Patrick Herrmann (32).

Super-Stindl brachte Borussia dabei auf die Siegerstraße!

In der 13. Minute sorgte er für die Fohlen-Führung – mit einer Kopie des Freistoß-Tricks aus der unvergessenen Europapokal-Nacht in Florenz im Februar 2017.

Damals verwandelte er einen Rückraum-Pass von Jonas Hofmann (30) am Karnevals-Donnerstag, sechs Jahre später nun dasselbe Muster am Karnevals-Samstag.

Große Karnevals-Party bei Borussia nach dem Stindls zehntem Streich gegen die Bayern?

Wichtiger war es für Stindl, sich nach den enttäuschenden Leistungen der vergangenen Wochen selbstkritisch zu zeigen.

„Ich bin ja Teil von diesen Leistungsschwankungen“, sagte der „Capitano“ unmittelbar nach dem Bayern-Sieg (18. Februar) mit Blick auf die Sieglos-Spiele gegen die Kellerkinder Hertha BSC und Schalke 04.

Ein Thema mit Wehmut-Potenzial für die Borussia-Fans, die Stindl seit seinem Borussia-Wechsel 2015 in ihre Herzen geschlossen haben, ist die Zukunft des Fohlen-Kapitäns!

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Hört Stindl nun damit auf, die Serie als Rekord-Bayern-Schreck auszubauen?

Entscheidet sich Stindl dafür, seinen im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag bei Borussia nicht zu verlängern, war's das für ihn mit den großen Bayern-Siegen im Borussia-Park

In dieser Saison kommt es zu keinem weiteren Duell der beiden Traditionsvereine. Um die Möglichkeit, noch im DFB-Pokal auf die Bayern zu treffen, hat sich Borussia durch das Pokal-Aus beim Zweitligisten Darmstadt 98 im Oktober 2022 gebracht.

Wie steht es um Stindls Zukunft?

Wer gehofft hatte, dass der „Capitano“ möglicherweise in der Euphorie des Bayern-Sieges seine Vertragsverlängerung ankündigen würde, der wurde enttäuscht.

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Als Stindl nach dem Bayern auf die Vertrags-Situation angesprochen wurde, machte der 34-Jährige schnell deutlich, dass es bei dieser Entscheidung nicht nur auf das Fußballerische ankommt.

Er habe den Borussia-Verantwortlichen um Manager Roland Virkus (56) in gemeinsamen Gesprächen seine Vorstellungen „ganz ehrlich und offen mitgeteilt, was mein Leben betrifft“.

Stindl weiter: „Das geht nicht von heute auf morgen. Es geht ein bisschen um die Familie, ein bisschen ums Große und Ganze, ums Leben. Da braucht man auch mal ein Tag länger.“

Demnach steht das entscheidende Gespräch um die Stindl-Zukunft noch aus: „Zum gegebenen Zeitpunkt, wenn ich ein Gefühl habe und eine Entscheidung getroffen habe, dann setzen wir uns zusammen.“

Als Stindl nach seinem Gefühl im Anschluss an den Bayern-Triumph gefragt wurde, reichte ihm schon ein Wort: „Sensationell!“

Sensationell wäre es auch, wenn Stindl seine Rekord-Serie gegen Bayern mit zehn Siegen noch weiter ausbauen könnte. Dafür müsste er aber bei den Fohlen verlängern.

Bis zu seiner Zukunfts-Entscheidung geht für die Gladbach-Fans das Stindl-Bangen weiter!

Im Hier und Jetzt hat Stindl sich als Borussias Mannschaftskapitän vor allem auch der Frage zum Wankelmut in der Fohlen-Elf zu stellen.  

Auf Top-Leistungen wie nun gegen die Bayern sind in der Vergangenheit prompt immer wieder ganz schwache Leistungen gefolgt.

Stindl sagte dazu: „Das können wir ja nicht wegdiskutieren. Natürlich bekommen wir diese Diskussionen auch mit. Was auch nachzuvollziehen ist. Wir sind intern schon sehr kritisch. Wir haben ein sehr hohes Leistungsvermögen, aber unsere Leistungen stimmen halt nicht immer. Das ist schon ein Problem. Dessen sind wir uns auch bewusst.“

Er ergänzte zugleich in seiner Rolle als Kapitän selbstkritisch: „Offenbar bekomme ich es auch nicht so hin, der Mannschaft zu verklickern, worauf es ankommt, wenn wir diese Probleme immer wieder haben. Ich versuche es immer wieder einzufordern, aber es gibt auch bei mir Momente, in denen es nicht immer ganz so hinhaut. Da macht man sich schon Gedanken.“

Stindl sagte weiter: „Die Leistungen entsprechen nicht unserem Leistungsvermögen. Und daran müssen wir arbeiten. Wenn wir das hinbekommen, dann können wir unsere Zielsetzungen auch anders formulieren, dann bin ich auch offen für andere Dinge. Wir haben eine Truppe, die zu mehr fähig ist. Das wissen wir auch. Aber wenn wir solche Leistungen wie in Berlin zeigen, dann gibt es keine andere Möglichkeit, erst einmal die Dinge zu formulieren, die man aktiv beeinflussen kann. Aber grundsätzlich ist Borussia schon ein großer Verein und hat ambitionierte Ziele. Die haben wir intern auch. Da kann mal sicher sein. Die Antwort können wir nur auf dem Platz geben.“

Fakt ist: Platz sieben dürfte am Ende der Saison mit großer Wahrscheinlichkeit für ein Ticket zur UEFA Conference League reichen.

Von Rang sieben ist Gladbach vor dem 22. Bundesliga-Spieltag einen Punkt entfernt.