„Dachte, das war’s“ Köln-Shootingstar von Gladbach aussortiert – jetzt ist er Millionen wert

Ein gelungener Heim-Auftakt: Said El Mala traf beim 4:1 Heimsieg der Kölner gegen den SC Freiburg.
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Da wird sich nicht nur der ein oder andere Fohlen-Fan ins Fäustchen beißen – auch Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) würde wohl gerne die Zeit zurückdrehen.
Beim großen Erzrivalen von Borussia Mönchengladbach, dem 1. FC Köln, ärgern sich Fans bis heute, dass Florian Wirtz (22) damals aus der Jugend einfach so zum Lokalrivalen Bayer 04 Leverkusen ging. Kürzlich wechselte das Mega-Talent für satte 125 Millionen Euro zum FC Liverpool. Ein ähnliches Szenario könnte in Zukunft auch am Niederrhein drohen.
El Mala begeistert in Köln – Gladbach wollte ihn nicht mehr haben
Mit Spannung dürfte man dort den Karriereverlauf von Said El Mala (19) verfolgen. Der gebürtige Krefelder spielte in der Jugend für die Fohlen, bis er in der U15 schließlich aussortiert wurde.
Für den Offensiv-Spezialisten ging es dann zum TSV Meerbusch – ein Rückschritt, auch auf Nachwuchsebene. Dort spielte sich El Mala, gemeinsam mit seinem älteren Bruder Malek (20), aber in den Fokus von Viktoria Köln und schließlich dem 1. FC Köln.
Bei den Geißböcken gehört Said fest zum Profi-Kader und zu den spannendsten Personalien des Aufsteigers. Im Sommer soll Sport-Boss Thomas Kessler (39) ein Angebot in zweistelliger Millionen-Höhe für El Mala aus der Premier League abgelehnt haben – wohlgemerkt für einen 19-Jährigen.
Köln plant sportlich mit ihm und Ex-Sportchef Christian Keller (46) geht davon aus, dass er eines Tages zu einem Rekordverkauf reifen wird. Bereits am 2. Spieltag der Bundesliga zeigte er mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 4:0 gegen den SC Freiburg (4:1), was er draufhat. Auch bei der jüngsten U19-EM gehörte El Mala zu den Leistungsträgern.
Im DFB-Interview sprach der Shootingstar über seinen steilen Aufstieg und auch über die schwere Zeit nach seinem Gladbach-Aus. „Der 15-jährige Said dachte sich, das war’s. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wie für einen großen Bruder üblich, stand Malek dann an meiner Seite“, berichtet der auf drei Millionen Euro Marktwert (transfermarkt.de) taxierte Profi.
Die Hilfe seines großen Bruders, jetzt ebenfalls FC-Profi, wendete ein frühzeitiges Karriere-Aus ab: „Mein Bruder Malek war ein ganz großer Faktor. Er hat mich davon überzeugt, in der Niederrheinliga beim TSV Meerbusch weiterzumachen, nachdem ich in Gladbach gestrichen und aus meinem Umfeld gerissen wurde.“
„Ohne ihn hätte ich vermutlich irgendeine Ausbildung angefangen. Ein Studium wäre es vermutlich nicht geworden, da ich in der Schule nicht der Beste war“, scherzt der 19-Jährige.
Jetzt kann El Mala froh sein, am Ball geblieben zu sein. Gut möglich, dass der frisch für die U21-Nationalmannschaft nominierte Dribbler in der laufenden Saison für Euphorie am Rhein sorgen wird – und gleichzeitig wohl auch für etwas Frust am Niederrhein.