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Von Achim Müller

Stichel-Attacke aus Schalke Sind Pappkameraden im Borussia-Park „sinnfrei“?

Die Pappkameraden-Aktion im Borussia-Park wird bereits von über 12.000 Gladbach-Fans unterstützt.

Die Pappkameraden-Aktion im Borussia-Park wird bereits von über 12.000 Gladbach-Fans unterstützt. 

Mönchengladbach - Tri-tra-trallala! Königsblaues Stichel-Theater um Pappkameraden. Konkret: Während aufgrund einer Fan-Initiative anlässlich der am 16. Mai mit Geisterspielen wieder beginnenden Bundesliga im Gladbacher Stadion derzeit Abertausende Pappfiguren aufgestellt werden, hat sich nun ein Boss von Liga-Konkurrent Schalke 04 zu Wort gemeldet.

Schalke-Boss: Kein Thema für uns 

Und dabei zu verstehen gegeben, was er von der Gladbach-Aktion hält: Gar nichts! So etwas wie die Pappkameraden-Nummer vom Niederrhein sei nichts für Knappen. Alexander Jobst (46), Vorstand Marketing und Kommunikation beim FC Schalke, sagt: „Seien es Pappaufsteller mit Fangesichtern oder sogenannte Geräuschteppiche mit Fangesängen. Ich habe mich mit meinem Team in keiner Sekunde mit irgendeiner dieser Ideen ernsthaft beschäftigt, weil ich sämtliche Animationen und Spielereien als sinnfrei für Schalke 04 betrachte.“ 

Die Veltins-Arena stehe wie kaum ein anderes Stadion für die Leidenschaft und Energie seiner Anhänger. „Diese Wucht ist durch nichts zu ersetzen. Einzig und allein unsere Fans tragen die Atmosphäre in unserer Arena und diese kann durch nichts ersetzt werden.“ 

Jobst sagt weiter: „Wir nehmen die Geisterspiele demnach an wie sie sind, künstlich ausstaffieren müssen und werden wir Geisterspiele nicht – denn das wäre nicht Schalke!“ Problem: Jobst ist offenbar entgangen, dass die Pappkameraden-Aktion von Gladbach ernstzunehmende Hintergründe hat.

Fanprojekt äußerte sich zu Aktion

Deutlich machte dies eine bereits Mitte April veröffentlichte Erklärung des Gladbacher Fanprojekts. Darin schreibt Thomas Ludwig, 1. Vorsitzender FPMG und Mitglied im Ehrenrat bei Borussia: „Unsere Idee der Pappkameraden aus der Aktion ,seidabei-trotzdem‘ kann und wird unsere Leidenschaft und das Stadionerlebnis nie ersetzen. Sie sind vielmehr ein Mahnmal, wohin die Gier nach Geld den Fußball gebracht hat. Sich mit Geisterspielen zu arrangieren und dies zur ,erlebten Normalität‘ werden zu lassen, dürfen wir als Vertreter der aktiven Fanszene nie zulassen.“ 

Gladbach erlebte Geisterspiel bereits

In Gladbach können interessierte Fans den Druck von Pappfiguren mit einem Foto von sich in Auftrag geben. Über 12.000 sind bis zum jetzigen Zeitpunkt bestellt worden (hier lesen Sie mehr). Diese sollen allesamt so schnell wie möglich in der Fohlen-Arena angebracht werden. Und dürfen dann beim nächsten Geisterspiel im Borussia-Park auch als „Mahnmal“ der aktiven Fanszene zum Thema Geisterspiele interpretiert werden.

Mönchengladbach hat wegen der Coronakrise das bislang einzige Geisterspiel in der Geschichte der Fußball-Bundesliga erlebt. Am 11. März setzte sich die Fohlen-Elf im Derby gegen Köln mit 2:1 durch.