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Von Leo Bach (lb)

Die Zahlen zeigen es Thuram-Ersatz gefunden – daran ändert auch Cvancara-Ausfall nichts

Mehrere Borussia-Spieler jubeln gemeinsam, darunter Jordan Siebatcheu und Franck Honorat.

Jubeltraube im Borussia-Park: Jordan Siebatcheu (m.) feiert mit seinen Teamkollegen um Franck Honorat (r.) am 6. Oktober 2023.

Dieser Transfer lohnt sich!

Bei Borussia Mönchengladbach sollte Tomas Cvancara (23) die Transfer-Lösung für die offene Position im Sturm nach dem Abgang von Marcus Thuram (26) sein. Doch der Tscheche hat immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen – ein Ersatzmann blüht dafür auf.

Borussia Mönchengladbach:
Sommer-Transfer ein Risiko?

Sechs Tore erzielte Jordan Siebatcheu (27) bereits für Borussia – und das in gerade einmal zwölf Einsätzen. Das entspricht einer Top-Quote von 0,5 Toren pro Spiel. Zuletzt stand er bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg (21. Januar 2024) in der Startelf und steuerte den einzigen Borussia-Treffer des Abends bei. 

Der von Bundesliga-Konkurrent Union Berlin ausgeliehene Mittelstürmer kam zu Saisonbeginn an den Niederrhein und übertrifft dort bereits seine Leistungen aus der Hauptstadt. 

Dort traf der US-Amerikaner fünfmal in 42 Spielen. Ein Blick in die Vergangenheit von Siebatcheu zeigt, dass er eigentlich das Potenzial zum Top-Stürmer hat, der Verein aber zu ihm passen muss.

Bei Union war seine Quote durchaus enttäuschend, zumal er zuvor in der Schweiz, bei den Young Boys Bern, überragende Zahlen lieferte. Diese scheinen auch Sportdirektor Roland Virkus (57) begeistert zu haben, als er den Stürmer im Sommer zu Borussia lotste. Gerardo Seoane (45) erinnert sich bestens an Siebatcheus Treffsicherheit in Bern – immerhin schoss der US-Amerikaner Seoane da mehrfach zur Meisterschaft.

Nicht Cvancara: Siebatcheu ist der Thuram-Ersatz bei Gladbach

In Bern erlebte Siebatcheu ein fantastisches zweites Jahr. Nachdem er in der Saison 2020/21 bereits 15 Tore erzielt hatte, übertraf er sich selbst in der Folge-Spielzeit: 27 Treffer in 45 Spielen! Das entspricht einem Durchschnitt von 0,6 Toren pro Spiel.

Diese starken Saisons waren insofern überraschend, als der ehemalige US-Nationalspieler, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, von Stade Rennes mit einer extrem schwachen Tor-Ausbeute gekommen war. 

Nur ein Treffer in 22 Einsätzen in Rennes gelang Siebatcheu in der Saison 2019/20. In seinen ersten beiden Profi-Jahren als Stammspieler erreichte er noch überragende Quoten wie 0,5 (2016/17, Reims/Chateuroux) und 0,47 Tore pro Spiel (2017/18, Reims).

Für den Knipser scheint der Wohlfühlfaktor wichtig zu sein, ansonsten läuft es nicht! Bei Rennes und später bei Union fand er sein Glück bisher nicht, bei Borussia Mönchengladbach nähert er sich seinen Leistungen aus Bern und Reims an.

Ein Segen für Gladbach! In der vergangenen Saison war Marcus Thuram mit Abstand der erfolgreichste Borussia-Torjäger. 16 Tore in 32 Spielen lieferten einen Schnitt von 0,5 Toren pro Spiel. Der gleiche Wert, den Siebatcheu aktuell auch erreicht. 

Damit ist er also zum Thuram-Ersatz geworden und nicht Königs-Transfer Tomas Cvancara. Der Tscheche kam für 10,5 Millionen Euro aus Prag an den Niederrhein. Auch dem 23-Jährige gelangen bisher schon sechs Treffer im Borussia-Trikot – das allerdings in 16 Pflichtspielen. Derzeit fehlt Cvancara wegen eines Bänderrisses – und dürfte auch in den kommenden Spielen von dem ohnehin formstärkeren Siebatcheu ersetzt werden.

Wenn Siebatcheu das hohe Niveau beibehält, ist eine Festverpflichtung im Sommer ein No-Brainer aus Borussia-Sicht. Fünf Millionen Euro müsste Virkus dann an Union Berlin überweisen. Wie treffsicher Siebatcheu unter Seoane sein kann, stellte er bereits in der Schweiz unter Beweis.