„Nicht alle Parteien überzeugt“ Virkus plaudert über gescheiterte Transfers und bewertet den Kader

Ganz in Schwarz: Roland Virkus am 5. September 2025 beim Testspiel gegen den FC Schalke 04.
Copyright: IMAGO/Team 2
Lange sah es so aus, als würde sich nur wenig tun am Niederrhein – doch dann kam der Stein ins (Don) Rollen.
Sechs Neue durfte Borussia Mönchengladbach für die bereits angelaufene Saison begrüßen: Kevin Diks (28) und Jens Castrop (22), die schon im Frühjahr vorverpflichtet wurden, sowie Shuto Machino (25), Haris Tabakovic (31), Gio Reyna (22) und Yannik Engelhardt (24). Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) ist mit dieser Auswahl glücklich.
Ist Gladbach gut aufgestellt? Virkus nennt nur eine Einschränkung
Am Rande des gelungenen Testspiels gegen den FC Schalke 04 (2:0) während der Länderspielpause am Freitag (5. September 2025) wurde der Borussia-Boss zum nun abgeschlossenen Wechselfenster und seiner Meinung dazu befragt.
„Ich bin sehr zufrieden mit der Transferperiode“, wird der 58-Jährige im „Kicker“ zitiert. „Wir haben Jungs dazubekommen, die unseren Weg mitgehen, die die Rahmenbedingungen bei uns kennen und Bock auf Borussia haben. Unserer Meinung nach haben wir Qualität dazugeholt. Jetzt gilt es, diese Jungs zu entwickeln.“
Einen Königstransfer will Virkus nicht ausrufen. Verständlich, da der letzte Neuzugang dieser Kategorie, Tomas Cvancara (25, für 10,5 Millionen Euro von Sparta Prag), bisher der Kategorie „erfolglos“ zuzuordnen ist.
Dennoch hebt der Manager die beiden Offensiv-Akteure Machino und Reyna unter den Verpflichteten hervor, an die wohl die höchsten Erwartungen geknüpft werden. Der Japaner sei mit seiner Polyvalenz „ein Spieler, den wir so nicht im Kader hatten.“ Und mit Reyna hat man einen „super Fußballer“ an Land gezogen, der Spiele alleine entscheiden könne.
Virkus blickt auf einen starken Kader – nennt aber eine Einschränkung. Zwar habe man das Angebot für Trainer Gerardo Seoane (46) verjüngt und an entscheidenden Stellen verstärkt. „Sehr gut“ ist der Kader aber nur dann, wenn alle fit sind, sieht der Sport-Geschäftsführer ein.
Zwei Transfers, welche die Borussia-Verantwortlichen gerne über die Bühne gebracht hätten, scheiterten – zumindest bis jetzt. Oscar Fraulo (21) und Grant-Leon Ranos (22) hätte man gerne leihweise abgegeben. Angebote gab es dabei durchaus.
„Es gab zwar einen Markt, aber wenn sie gehen, muss es auch eine gute Leihe versprechen. Es war in diesem Fall so, dass nicht alle Parteien davon überzeugt waren.“
In einigen europäischen Ligen, wie in Belgien, Österreich oder der Türkei, ist das Transferfenster etwas länger geöffnet, ein Wechsel dorthin ist also noch nicht ausgeschlossen. Gut möglich aber, dass das Duo am Niederrhein bleibt – und wohl erstmal die Bank drücken wird.
Dass man nicht jede x-beliebige Leihe akzeptiert, wird sicher auch mit den negativen Erfahrungen mit Ranos in Kaiserslautern in der Rückrunde der vergangenen Saison verknüpft sein. Der Stürmer kam für die „Roten Teufel“ in fünf Einsätzen auf schlappe 55 Minuten Spielzeit.
Fraulo hingegen winkt genau diese jetzt in Gladbach – aber in ungewohnter Rolle. Beim jüngsten Testspiel gegen Schalke kam der Däne für den angeschlagenen Joe Scally (22) als Rechtsverteidiger in die Partie und machte seine Sache dabei so gut, dass er durchaus als Gewinner der Länderspielpause hervorgeht. Weitere Einsätze hinten rechts sind plötzlich eine realistische Option.