Polanski zwischen Lob und Warnung Darauf kann sich Fohlen-Freigeist Neuhaus einstellen

Neue Chance für Florian Neuhaus unter Eugen Polanski?
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Über vier Wochen hatten Flo Neuhaus (28) und Eugen Polanski (39) in diesem Sommer schon das Vergnügen. Nach der Neuhaus-Suspendierung rund um das Mallorca-Video ging es für den EM-Teilnehmer von 2021 zur Regionalliga-Mannschaft.
Da machte Polanski Neuhaus fit und gab ihm auch Einsatzzeiten in Testspielen. Nicht einmal zwei Monate später jetzt die Wiedervereinigung: Neuhaus ist wieder bei den Profis und Polanski übernimmt da „bis auf Weiteres“.
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Auf die Personalie wurde der 39-Jährige auch gleich bei seiner ersten Pressekonferenz als Profi-Coach angesprochen und ihm gelang es, die Neuhaus-Situation in einem Statement eigentlich perfekt auf den Punkt zu bringen.
Vorgänger Gerardo Seoane (46) verzichtete in der Regel darauf, bei Pressekonferenzen, gerade bei einzelnen Personalien, eine tiefergehende Antwort zu geben. Das sieht jetzt anders aus!
Der Vorteil durch Polanskis Kommunikation: Sowohl die Borussia-Fans als auch Neuhaus dürften noch einmal einen klareren Eindruck haben, was das Neuhaus-Problem, auch unter Seoane, war.
Dabei hat er den Freigeist im Mittelfeld aber wiederum nicht unter den Bus geworfen, sondern sowohl am Anfang als auch am Ende der Aussage gelobt.
„Wir müssen nicht sagen, dass Flo Neuhaus einer der besten Fußballer bei uns im Team ist, das wissen wir alle. Er hat vielleicht ein paar Themen, wo er den Fußball vielleicht anders sieht, als das manch anderer Trainer tut“, erklärte Polanski. „Da sind wir wieder beim Prinzip, dass wir eine Idee vom Fußball haben müssen. Wenn er gewisse Dinge so umsetzt wie alle anderen, hat er sehr große Stärken, die wir definitiv brauchen werden.“
Lob, Problembeschreibung, Lob – das war Polanskis Dreischritt im Umgang mit dem einstigen Nationalspieler. Allerdings lässt sich daraus auch eine Warnung ziehen: Wenn Neuhaus bei der „einen Idee vom Fußball“ nicht mitzieht, wird sich die Situation auch unter Polanski nicht bessern. Das Problem: In den vergangenen Jahren scheint bei Neuhaus immer eine Einschränkung nötig zu sein, um seine Situation zu skizzieren – in diesem Fall die Einschränkung, dass er mitziehen muss.
In den vergangenen Tagen wurde bereits gemutmaßt, ob Neuhaus zu den Profiteuren des Trainerwechsels werden kann. Im Januar 2024 zeigte Neuhaus in Leverkusen eine überragende (kämpferische) Leistung beim 0:0 gegen den damals übermächtigen Tabellenführer.
Kann das, gepaart mit der neuen Ansprache durch Polanski, zu einem guten Omen werden? Klar ist: Borussia kann, das betont auch der neue Coach, im Laufe dieser Saison von der Klasse des Mittelfeldspielers nur profitieren.