Wieder Zoff um den VAR „Bin wirklich nicht der Spieler, der sich fallen lässt“
Gladbach hadert mit dem VAR.
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Für erhebliche Kontroversen sorgte die Niederlage von Borussia Mönchengladbach in Dortmund. Die Mannschaft unterlag am Freitagabend dem BVB mit 0:2, wobei das Resultat durch eine umstrittene Entscheidung des Referees in den Hintergrund trat.
Julian Brandt hatte bereits in der elften Spielminute das 1:0 für Dortmund markiert. Jedoch gab es kurz vor der maßgeblichen Flanke von Niklas Süle ein Duell, in dem Serhou Guirassy den Gladbacher Philipp Sander klar zu Fall brachte.
Philipp Sander: „Für mich ist es ein klares Foul“
Referee Sven Jablonski ließ das Spiel trotz der Einsprüche weitergehen. Aufgrund dieses Zwischenfalls war es Sander nicht mehr möglich, die darauffolgende Direktabnahme von Brandt zu verhindern.
Die Einschätzung eines eindeutigen Regelverstoßes teilten nicht allein die Gladbacher; auch die Fachleute bei den Sendern Sky und Sat.1 klassifizierten den Vorgang als „klares Foul“. Der unmittelbar beteiligte Philipp Sander äußerte nach der Partie seinen deutlichen Ärger und erklärte im Sky-Interview: „Ich bin wirklich nicht der Spieler, der sich fallen lässt. Für mich ist es ein klares Foul.“ Zusätzlich hob er hervor, dass seine emotionale Reaktion gegenüber dem Unparteiischen eine besondere Aussagekraft besitze, seine Einwände jedoch fruchtlos blieben.
Für Gladbach-Trainer Eugen Polanski, einen deklarierten Gegner des Videobeweises, stellte die kontroverse Situation einen weiteren Beleg für seine prinzipielle Position dar. Nach dem Match machte er unmissverständlich klar: „Am Ende haben wir wieder das Thema VAR. Das spielt mir alles in die Karten“. Sein eindeutiges Statement lautete: „Ich will keinen VAR, ich will ihn auch heute nicht haben, obwohl er definitiv für uns hätte entscheiden müssen“.
Polanski hob jedoch ebenfalls den Unterschied hervor, ob ein solcher Vorfall am Anfang einer Partie stattfindet oder in der 75. Minute. Gleichzeitig bewies er Sportsgeist, indem er zugestand, dass ein Strafstoß für Dortmund debattierbar gewesen wäre, nachdem Maximilian Beier im Zweikampf mit Nico Elvedi gestürzt war. Das berichtet die „Rheinische Post“.
Die spezielle Eigenheit des Vorfalls vor dem 1:0 bestand darin, dass der Videoassistent anscheinend aus einer rein technischen Ursache handlungsunfähig war. Nach dem Spiel kursierenden Informationen zufolge standen dem Kölner Keller die maßgeblichen TV-Aufnahmen, welche das Vergehen von Guirassy an Sander klar zeigten, überhaupt nicht zur Verfügung.
Es heißt, dass ausschließlich eine besondere Kameraperspektive von Sky den Vorgang aus dem passenden Winkel erfasst hatte. Rouven Schröder, der Sportchef von Gladbach, reagierte zwar verstimmt auf den Umstand, lehnte es jedoch ab, die wiederkehrenden Debatten als Rechtfertigung heranzuziehen. „Als Verantwortlicher ist es hart. Wir wollen aber auch keine Alibis suchen“, lautete seine Bewertung.
Auch über diese eine Situation hinaus gab die Leistung von Jablonski Anlass für weitere Debatten und führte wiederholt zu Verwunderung. Schon in der sechsten Spielminute unterband er einen aussichtsreichen Gegenstoß der Gladbacher wegen einer vermeintlichen Handberührung von Haris Tabakovic, obgleich das Spielgerät eindeutig dessen Schulter getroffen hatte.
Niko Kovac, der Trainer des BVB, beurteilte die am meisten diskutierte Situation des Spiels jedoch gänzlich anders und erwähnte bei Sat.1 ein gewöhnliches „Ringen“ zwischen den Spielern. Ein potenzielles Foulspiel an Grant-Leon Ranos im Vorfeld des 2:0-Treffers in der Nachspielzeit fand im Nachgang so gut wie keine Beachtung mehr. Die bevorstehende Winterunterbrechung bringt für die Borussia nun wenigstens eine 22 Tage währende Pause vom VAR. (red)
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