Große Chance war da Transfer-Ziel nicht verwirklicht: Gladbach scheiterte an Marktsituation

Roland Virkus (r.) hätte Gerardo Seoane bei Borussia Mönchengladbach gerne noch ein besonderes Spielerprofil bereitgestellt.
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Mit sechs Neuzugängen machte Borussia Mönchengladbach im Sommer den nächsten Schritt beim kontinuierlichen Kader-Umbau.
In allen Mannschaftsteilen außer dem Tor legte Sport-Boss Roland Virkus (58) personell nach, erwirtschaftete dabei am Ende auch noch das angepeilte Transfer-Plus von etwa sieben Millionen Euro. Ein großes Ziel konnte Gladbach während des Wechselfensters aber nicht erfüllen.
Roland Virkus verrät: Hier herrscht weiter Bedarf!
Wie Virkus am Donnerstag (11. September 2025) im Interview mit der „Rheinischen Post“ verriet, hätte er ein Profil im Kader gerne noch abgedeckt, musste der gegenwärtigen Marktsituation allerdings Tribut zollen.
Virkus selbst formulierte über sein letztlich nicht umsetzbares Transfer-Ziel: „Es gibt interessante Profile auf dem Markt, die dem Kader zusätzlich etwas geben würden.“
Während zwei Mittelstürmer, zwei zentrale Mittelfeldspieler, ein Spielgestalter und ein Innenverteidiger unter Vertrag genommen wurden, herrscht zumindest in der Übersicht der Neuzugänge Flügel-Flaute. Auch Virkus hätte das gerne anders gesehen.
„Ich spreche seit einiger Zeit über Dribbler, die durch eine Einzelaktion ein Spiel entscheiden können. So einen hätten wir gerne“, unterstrich der gebürtige Mönchengladbacher noch mal die fast schon traditionelle „Stellenausschreibung“, die auch in der Saison 2025/2026 nicht besetzt werden konnte.
Virkus machte deutlich, dass er und sein Team zwar durchaus nach einem entsprechenden Spieler gesucht hatten, „nur hat der Markt in diesem Sommer keine Lösung hergegeben, die unserem Budget entsprochen hätte“.
Die Marktsituation, bei der Kreativspieler mit dem Versprechen auf individuelle Glanzpunkte preislich direkt in einem kaum erreichbaren Regal einsortiert werden, erschwert nicht nur den Verantwortlichen am Niederrhein die Personalsuche.
Im Idealfall werden hoch veranlagte Akteure auf den Außenbahnen schon früh unter Vertrag genommen und entwickeln sich dann zu heißen Eisen in der Bundesliga. Mit gewisser Sehnsucht geht der Blick aus dem Borussia-Park daher aktuell zum 1. FC Köln, der in Said El Mala (19) einen schon jetzt heiß begehrten Newcomer im Kader hat.

Aus Gladbacher Sicht eine bittere Entwicklung: Said El Mala vom 1. FC Köln schaffte es schon nach zwei Bundesliga-Einsätzen in die deutsche U21-Nationalmannschaft.
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Erst vergangene Woche hatte GladbachLIVE aus dem Umfeld von El Mala erfahren, dass der frühere Jugendspieler der Borussia 2023 erneut in den Fohlenstall hätte wechseln können. Virkus entschied sich damals aber gegen die Rückholaktion, mit dem Stempel „absolut kein Interesse“ war die Akte endgültig geschlossen.
Das damalige Versäumnis würde aus heutiger Sicht wohl viele Probleme lösen, zumal El Mala dem Rhein-Rivalen neben sportlichen Hoffnungen auch die Aussicht auf satte Transfer-Erlöse verspricht. Für Virkus geht in kommenden Transfer-Phasen nun die Suche nach dem ersehnten Dribbelkünstler weiter.