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Von Achim Müller

Nach Hass-Eklat im Borussia-Park Jetzt melden sich die Gladbacher Ultras zu Wort

Hass-Eklat bei Borussia: Während des Bundesliga-Duells gegen Hoffenheim (1:1) zeigen Übeltäter in der Nordkurve verachtende Banner gegen 1899-Mäzen Hopp.

Hass-Eklat bei Borussia: Während des Bundesliga-Duells gegen Hoffenheim (1:1) zeigen Übeltäter in der Nordkurve verachtende Banner gegen 1899-Mäzen Hopp. 

Mönchengladbach - Nächster Akt im Gladbacher Hass-Eklat! Am vergangenen Bundesliga-Spieltag hatten beim Remis der Fohlen gegen 1899 Hoffenheim (1:1) vermummte Übeltäter in der Nordkurve kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit beinahe für einen Spielabbruch gesorgt. Sie hatten, wenige Tage nach dem rechtsextremen Terroranschlag in Hanau mit mehreren Toten, ein Ekel-Banner gehisst, welches Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp (79) in einem bedrohlichen Fadenkreuz zeigte, dazu waren weitere abstoßende Transparente zu sehen.

Neben Manager Max Eberl (46) und Kapitän Lars Stindl (31) hatten Zehntausende Gladbacher Zuschauer mit ihrem beherzten und couragierten Eingreifen schließlich dafür gesorgt, dass diese Chaoten gestoppt und das Worst-Case-Szenario, der Spielabbruch, in letzter Sekunde ausblieb. Eine bundesweite Entrüstung folgte dennoch. DFB-Präsident Fritz Keller (62) forderte in Folge dessen, mit klaren Hinweisen Richtung Niederrhein, für weitreichende Konsequenzen. Borussia ließ schließlich am vergangenen Donnerstag via Manager Eberl bei einer Pressekonferenz kundtun, dass man den „Zerstörern der Fußballkultur“ samt deren „Mittätern“ das Handwerk legen wolle.

Der Tenor: Wir zeigen den „Hornochsen“ (O-Ton Eberl) endgültig die rote Karte. Die große Mobilmachung bei Borussia gegen die „Zerstörer“ hatte begonnen. Zumal: Bereits in 2019 war der VfL Borussia bundesweit wegen eines ähnliches Vorfalles in die negativen Schlagzeilen geraten. Hintergrund: Ein Hass-Eklat gegen den ehemaligen Leipzig-Trainer Ralf Rangnick (61).

Manager Max Eberl hat angekündigt: Den „Zerstörern“ samt deren Helfern will Borussia nun endgültig das Handwerk legen.

Manager Max Eberl hat angekündigt: Den „Zerstörern“ samt deren Helfern will Borussia nun endgültig das Handwerk legen.

Nach GladbachLIVE-Informationen sollen nun am Freitag, einen Tag vor Borussias Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Augsburg (15.30 Uhr), weitere intensive Gespräche in Gladbach wegen der Vorfälle gegen Hoffenheim stattgefunden haben. Es sollen auch Vertreter der Gladbacher Hardcore-Szene kontaktiert worden sein. Gut möglich, dass dieser „Dialog“ dazu geführt hat, dass die Ultra-Gruppierung „Sottocultura“ am Freitag eine Erklärung über ihre Homepage im Internet veröffentlicht hat (lesen Sie hier mehr dazu).

Darin heißt es zu den Vorfällen rund um den Hass-Eklat gegen Dietmar Hopp in der Nordkurve unter anderem: „(…) haben wir die Tragweite eines anderen Kontexts definitiv unterschätzt, bzw. schlicht gar nicht bedacht. Einen Zusammenhang zum rechtsterroristischen Anschlag in Hanau herzustellen kam uns vor dem Spiel nicht ansatzweise in den Sinn, auch im Nachgang finden wir diesen Gedankengang schlicht falsch.“

Und weiter: „Wir glauben selber kaum, dass wir das klarstellen müssen, aber: Es handelt sich bei der gezeigten Grafik ausdrücklich nicht um eine Anspielung auf eine Gewalttat, geschweige denn auf den einige Tage zuvor erfolgten Anschlag in Hanau. Unsere Vorsänger haben vor der Schweigeminute mit Nachdruck auf die Einhaltung der Schweigeminute, die im Borussia-Park zuletzt nicht selbstverständlich war, eingewirkt, damit sich Borussias Fanszene in angemessener Weise am Gedenken für die ermordeten Opfer beteiligt.“

Zudem führt die Gruppierung aus: „Nicht im Ansatz haben wir mit dem Protest in der zweiten Halbzeit in irgendeiner Weise eine Verbindung zu dieser feigen Tat herstellen wollen. Eingestehen müssen wir uns daher an dieser Stelle, dass wir im Vorfeld über die Hintergründe der Aktion hätten informieren müssen, ähnlich wie wir dies auch bei anderen Protestaktionen (etwa der bundesweiten Fanszenen Deutschlands) der vergangenen Jahre getan haben, damit dieses Missverständnis überhaupt gar nicht erst aufkommt. Damit geht einher, dass wir auch den Vorwurf, dass man aufgrund der zeitlichen Nähe mehr Fingerspitzengefühl hätte zeigen müssen, nachvollziehen können. (…).“

Der Hass-Eklat im Borussia-Park – er hält weiter die Entscheider und Macher beim VfL auf Trab. Klub und Polizei ermitteln wegen mehrerer Straftaten, unter anderem wegen des Verstoßes des Vermummungsverbotes. Es sollen nicht nur drohende Strafen wie Stadionverbot für die Übeltäter im Raum stehen.