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Von Marcel Schwamborn

„Darf nicht wie ein Wilder nach vorne stürzen“ Hofmann fühlt sich bereit für die WM 2022 als Verteidiger

Deutschlands Kai Havertz und Jonas Hofmann beim Training in Aktion.

Jonas Hofmann beim Training der Nationalmannschaft am 5. Oktober 2021 im Duell mit Kai Havertz.

Hamburg. Von null auf Stammspieler. Anfangs war die Nationalmannschafts-Karriere von Jonas Hofmann (29) voller Probleme und Pannen. Muskelbündelriss, Corona-Virus, Knieverletzung. Es sollte einfach nicht sein, mit dem Borussen-Profi bei der DFB-Elf. Doch unter Neu-Bundestrainer Hansi Flick (56) scheint die Pechsträhne beendet.

Gegen Liechtenstein, Armenien und Island durfte Hofmann insgesamt 165 Minuten als Rechtsverteidiger ran, erzielte dabei sogar ein Tor. Bei der Borussia hingegen agierte er stets im offensiven Mittelfeld oder als Rechtsaußen. „Wenn man dem Trainer viele Möglichkeiten bietet, flexibel einsetzbar zu sein, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, auf dem Platz zu stehen“, sagte er am Dienstag (5. Oktober 2021).

„Bei der EM war ich eigentlich in der Fünferkette als Rechtsverteidiger eingeplant. Danach wurde ich gefragt, ob ich mir das auch in der Viererkette vorstellen kann. Das habe ich natürlich bejaht, weil ich mir das zutraue und auch selbstbewusst genug bin. Im Training haben wir es getestet. Aber für mich war klar, dass ich mich da reinfuchse, um in einem WM-Quali-Spiel sofort da zu sein, wenn man gefordert ist. Das war sofort der Anspruch an mich selbst“.

Jonas Hofmann: „Traue mir das auch gegen die Großen zu“

Freitag gegen Rumänien (20.45 Uhr, RTL) wird Hofmann wieder auf der Seite der Viererkette gefragt sein. Auf dem Weg zum Spitzen-Rechtsverteidiger gibt es für den Gladbacher vor allem ein Problem. „Die größte Herausforderung ist es, den Offensivdrang unter Kontrolle zu haben und nicht wie ein Wilder nach vorne zu stürzen. Da geht’s drum, eine gute Orientierung zu haben. Man muss abwägen, ob es Sinn ergibt, nach vorne zu schieben. Das Defensive in sein Spiel zu bekommen, ist in so einem Projekt das Besondere.“

Bundestrainer Hansi Flick und Jonas Hofmann (l.) beim Training in Hamburg.

Bundestrainer Hansi Flick im Gespräch mit Jonas Hofmann beim Training der Nationalmannschaft am 5. Oktober 2021.

In den ersten drei WM-Quali-Spielen unter Flick war die deutsche Abwehrarbeit allerdings noch nicht richtig gefordert. Auch bis zum Jahresende warten auf die DFB-Elf keine richtigen Härtetests mehr. Hofmann glaubt dennoch, dass er im kommenden Jahr, wenn die Hochkaräter und am Ende die WM in Katar warten, bereit ist.

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„Wir haben noch Spiele vor der Brust, wo ich mit meinem Offensivdrang gut aufgehoben bin. Ich bin dann mit der Erfahrung auch mehr drin in der Defensive, auch wenn ich im Verein anders spiele. Ich bin ein Typ, der sehr schnell Dinge umsetzen kann und sich anpassen kann. Wenn wir dann gegen die Großen spielen und es gegen Spanien oder Frankreich geht, traue ich mir das auch zu, als Rechtsverteidiger zu spielen.“

Hofmann reiste mit Neuhaus und den Bayern-Stars zur Nationalmannschaft

Mit dieser Fähigkeit wird der 29-Jährige natürlich auch für andere Vereine interessant – allen voran für den FC Bayern. Am Montagabend kam er schon zusammen mit Florian Neuhaus und den anderen Münchner Profis in Hamburg an. Auf GladbachLIVE-Nachfrage, ob er sich schon mal an seine neuen Kollegen gewöhnen wolle, lachte Hofmann erst einmal laut.

„Flo hat seine Familie besucht, ich habe nach dem Wolfsburg-Spiel auch jemanden im Süden besucht, deshalb ist diese Fahrgemeinschaft so zustande gekommen“, sagte er grinsend.

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Hofmann weiß, dass ihm seine „Umschulung“ beim DFB nicht schaden wird. „Ich bin ein polyvalenter Spieler, der sehr viele verschiedene Positionen spielen kann. Ich kann mich an ein Spiel unter Marco Rose erinnern, in dem ich vier Positionen gespielt habe. Für mich ist es ein positiver Aspekt. Ein polyvalenter Spieler kann sich sehr schnell anpassen und perfekt umsetzen, was gefordert ist.“