„Unnormal peinlich“ Gladbach-Legende Kramer lässt Karriereende mit Einschränkung durchklingen

In der Champions League an der Seitenlinie als Experte aktiv: Christoph Kramer am 31. Mai 2025 in der Allianz-Arena in München.
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Niemals geht man so ganz – ein Credo, dem sich Christoph Kramer (34) wohl auch für seine persönliche Laufbahn gänzlich verschrieben hat.
Es war eines der emotionalsten Highlights des vergangenen Jahres bei Borussia Mönchengladbach: Nicht nur Vereinslegenden wie Patrick Herrmann (34) und Tony Jantschke (35) haben Borussia nach vielen Jahren am Niederrhein verlassen, auch der Vertrag Kramers wurde vor der Saison 2024/25 vorzeitig aufgelöst.
Gladbach-Legende Kramer legt sich (nicht) fest: Karriereende „ist klar“
In einer emotionalen Videobotschaft wandte sich der zentrale Mittelfeldspieler an die Fohlen-Fans und teilte seinen Abschied nach insgesamt 288 Spielen für den VfL mit.
Neben der Erscheinung seines Debüt-Romans war Kramer im Anschluss weiter auf der Bildfläche Fußball zu bestaunen. Als Experte im TV, als Manager in der Baller League oder auch als Spieler bei der Kleinfeld-WM im November. Gerüchte um eine Rückkehr in den deutschen Profifußball flammten immer wieder auf.
Doch letztlich kam es dazu nicht – und das ist wohl endgültig. Im Podcast „Copa TS“ von Moderator Tommi Schmitt, selbst Gladbach-Fan und häufig Gastgeber für Kumpel Kramer, plauderte der Ex-Borusse über sein Karriereende.
Auf die Nachfrage „Du hast doch jetzt aufgehört, oder, Chris?“ antwortete der 34-Jährige mit einem „Ja“, fügte aber an: „Ich hab das Ding so ein bisschen verpasst“.
Der Aufforderung, dass der Weltmeister von 2014 den Satz ruhig aussprechen dürfte, ging er aber nicht nach: „Nee, ich sag’s nicht. Weil ich das unnormal peinlich finde, wenn jetzt wieder so ein Artikel kommt, mit ‚Kramer beendet seine Karriere‘“.
Faktisch ist die Karriere also beendet, selbst aussprechen will es der Solinger aber eben nicht – und er erklärt auch, warum er den Zeitpunkt dafür verpasst habe: „Ich habe im November die Kleinfeld-Weltmeisterschaft gespielt, wollte noch einmal Weltmeister werden und dann diesen ‚Kicker‘-Artikel bekommen: ‚Zehn Jahre nach Rio – Kramer wird wieder Weltmeister‘. Damit wollte ich aufhören. Ich hab’s nicht geschafft und damit den Zeitpunkt verpasst.“
Das offizielle Karriereende gibt es also nur mit Einschränkung: „Dass ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr eingreifen werde, ist klar, wahrscheinlich.“
Während Kramer als Spieler tatsächlich nicht mehr auflaufen wird, ist das erneute Eingreifen in den Profifußball in anderer Funktion eher eine Frage der Zeit. Zurzeit absolviert er die A-Lizenz als Fußballlehrer.