Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Leo Bach (lb)

Das große Saison-Zeugnis Licht und Schatten im Angriff: Einer verdient sich die Sechs – Zugang schlägt ein

Tim Kleindienst zeigt genervt etwas und redet dabei mit Tomas Cvancara.

Spielen in dieser Konstellation wohl nicht mehr zusammen: Tim Kleindienst (r.) und Tomas Cvancara (m.) im Borussia-Trikot.

Mit dem Ende der Saison beginnt bei Borussia Mönchengladbach erst die richtige Arbeit.

Bereits nach der 0:1-Pleite von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg kündigten Trainer Gerardo Seoane (46) und Sport-Chef Roland Virkus (56) die Saison-Analyse an. GladbachLIVE wirft im dritten Teil des großen Saison-Zeugnisses einen Blick auf den Angriff der Fohlen.

Gladbach: Das sind die Saison-Noten im Fohlen-Angriff

Im ersten Teil der Reihe wurden die Abwehr und die Torwart-Position unter die Lupe genommen, später dann auch das Mittelfeld. Nun rückt der Angriff der Elf vom Niederrhein in den Fokus.

Leih-Stürmer Jordan Siebatcheu kehrte im vergangenen Sommer zum 1. FC Union Berlin zurück, für den Mittelsturm musste also Ersatz her. Und den fand Borussia beim 1. FC Heidenheim. Für etwa sieben Millionen Euro kam Tim Kleindienst und belebte den Fohlen-Angriff neu. Sehr zum Leidwesen eines Konkurrenten. Diese Saison-Noten gibt es für die Borussia-Profis!

Robin Hack (26): Nach wie vor eine Investition, die sich ordentlich auszahlt. In seiner Premierensaison war der Linksaußen, der 2023 für 1,1 Millionen Euro von Arminia Bielefeld kam, noch erfolgreichster Torschütze der Fohlen. Diesen Titel musste er nun abgeben, steuerte mit vier Toren und acht Vorlagen aber immer noch zweistellig Scorerpunkte zur Gladbach-Saison bei. Wie schon in der Vorsaison drehte Hack nach dem Jahreswechsel noch einmal mehr auf, ließ dann im schwachen Saisonendspurt aber etwas die Torgefahr vermissen. In der Kaderplanung für die kommende Spielzeit dennoch klar gesetzt. Note: 3

Franck Honorat (28): War von Verletzungen geplagt, absolvierte daher nur 21 Pflichtspiele. Der Flankenspezialist kommt trotzdem auf beeindruckende neun Vorlagen und fünf Tore. Gerade bei seinem Comeback nach Haarriss im Fuß und Rückenproblemen zeigte er in Kiel (3:4) und gegen die TSG Hoffenheim (4:4), dass er Gladbachs Unterschiedsspieler sein kann. Wenn er fit ist, eigentlich immer ein Faktor. Note: 2

Nathan Ngoumou (25): Der Durchbruch war nahe! Als sich Positionskonkurrent Honorat längerfristig verletzt hatte, schien die Stunde des flinken Rechtsaußen endlich geschlagen. Ngoumou, der zuvor selbst zweimal länger verletzt fehlte, überzeugte über mehrere Spiele hinweg als Startelfspieler, steuerte zwischen dem 20. und dem 24. Spieltag zwei Tore und eine Vorlage bei, verpasste es dann aber an sein Hoch anzuknüpfen. Als Honorat zurückkam, musste der Neu-Nationalspieler Kameruns weichen. Ein offener Konkurrenzkampf war ihm nicht vergönnt, denn erneut wurde der 25-Jährige vom Verletzungspech heimgesucht. Mit einem Achillessehnenriss könnte Ngoumou bis in das nächste Jahr hinein ausfallen. Note: 4

Alassane Plea (32): Zeigte gleich im ersten Pflichtspiel (DFB-Pokal, 1. Runde: 3:1 bei Erzgebirge Aue) mit einem Tor und einem Assist, dass er nach wie vor zu Gladbachs wichtigsten Offensivspielern zählt. Mitte der Saison kurzzeitig von Kevin Stöger verdrängt, kämpfte sich aber wieder zurück in die Startelf. Vor allem seine Gala-Vorstellung gegen den SV Werder Bremen (4:2, drei Tore und eine Vorlage) bleibt im Gedächtnis. Dennoch immer wieder Auftritte, welche die Fans frustriert zurückließen. Teilweise tauchte der Franzose über 90 Minuten fast komplett ab. Mit zwölf Toren und sieben Vorlagen Borussias zweitbester Scorer. Seine Zukunft am Niederrhein ist noch offen. Note: 2,5

Shio Fukuda (21): Auch in seiner zweiten Saison als Profi ohne besonders viel Spielzeit. Kam auf sechs Einwechslungen in der Bundesliga, erzielte beim undankbaren 1:5-Debakel beim VfL Wolfsburg am 17. Spieltag den einzigen Gladbacher Treffer – gleichzeitig Tor-Premiere für den Japaner in der Bundesliga. Bei Testspielen immer torgefährlich. Wenn er sich an die Körperlichkeit im deutschen Oberhaus gewöhnt, kann er noch zu einer Waffe für Seoane werden. Note: 3

Tomas Cvancara (24): Musste sich direkt als Nummer zwei im Mittelsturm hinter Kleindienst einordnen. Wenn er mal von Beginn an zum Einsatz kam, dann meist auf dem rechten Flügel. Zwei Tore in 32 Spielen sind für einen 10,5 Millionen Euro teuren Stürmer schlicht zu wenig. Ein Blick auf seine Chancen zeigt, dass durchaus mehr drin gewesen wäre. Als Kleindienst zum Saisonende ausfiel, hatte der Tscheche das Nachsehen gegenüber Plea. Eine angebliche interne Team-Revolte wegen Nicht-Leistungen gegen Cvancara mündeten in einer öffentlichen Kritik am Verein. Die Posse ergänzt ein völlig verkorkstes Missverständnis zwischen Spieler und Klub, das in diesem Sommer ein Ende finden dürfte.  Note: 6

Tim Kleindienst (29): Kaum ein Einkauf hatte in den vergangenen Jahren bei Borussia einen so großen Einfluss wie Kleindienst! Der Stürmer ballerte sich nicht nur im Handumdrehen in die Herzen der Fohlen-Fans, sondern auch noch in die Nationalmannschaft. In seiner Premierensaison erzielte das Neu-Fohlen 16 Tore und legte zehn weitere auf. Auf und neben dem Platz eine Führungsfigur, die auch nach Niederlagen oft die richtigen Worte fand. Zum Saisonende hin mit einem kleineren Leistungstief, das aber auch der Ermangelung geeigneter Zuspiele geschuldet war. Die Meniskusverletzung und der daraus resultierende monatelange Ausfall schmerzt Borussia – dass der 29-Jährige aber bleiben will, ist rein sportlich gesehen die beste Nachricht des Frühjahres gewesen. Note: 1,5