Das große Saison-Zeugnis Große Varianz im Gladbacher Mittelfeld – ein Fohlen verliert erneut

Verstanden sich auf dem Platz auf Anhieb: Philipp Sander (l.) und Julian Weigl, hier am 18. Januar 2025 in Leverkusen.
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Mit dem Ende der Saison beginnt bei Borussia Mönchengladbach erst die richtige Arbeit.
Bereits nach der 0:1-Pleite von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg kündigten Trainer Gerardo Seoane (46) und Sport-Chef Roland Virkus (56) die Saison-Analyse an. GladbachLIVE wirft im zweiten Teil des großen Saison-Zeugnisses einen Blick auf die Zentrale der Fohlen.
Gladbach: Das sind die Saison-Noten im Fohlen-Mittelfeld
Im ersten Teil der Reihe wurden die Abwehr und die Torwart-Position unter die Lupe genommen. Nun rückt das Mittelfeld der Elf vom Niederrhein in den Fokus.
Zwei Abgänge musste Borussia im vergangenen Sommer verzeichnen: So verließ Manu Koné den Verein gen Rom, außerdem wurde der Vertrag mit Gladbach-Legende Christoph Kramer aufgelöst. Dafür kam Philipp Sander von Holstein Kiel nach Mönchengladbach. Dort spielte sich der zentrale Mittelfeldspieler auch direkt fest und etablierte sich zur wichtigen Achse in der Bundesliga. Diese Saison-Noten gibt es für die Borussia-Profis!
Julian Weigl (29): Ging in der abgelaufenen Spielzeit oftmals als Kapitän auf den Platz, wenn Torhüter Jonas Omlin nicht zwischen den Pfosten stand. Brachte etwas mehr Struktur in die Fohlen-Zentrale, als noch in der Vorsaison. Die ganz großen Gala-Vorstellungen gab es allerdings nur selten. Gab sich mehr als Regisseur und Ballverteiler, als selbst im Mittelpunkt zu stehen. Spulte Kilometer ab und wirkte meist zweikampfsicher. Insgesamt stabil, mehr aber eben auch nicht. Note: 4
Niklas Swider (19): Der U19-Spieler wurde während der Saison von Seoane hochgezogen und ergänzte viermal den Bundesliga-Kader, blieb aber ohne Einsatz. Zum Saisonende von einer Wadenverletzung ausgebremst, sonst wäre ihm womöglich das Debüt vergönnt gewesen. Keine Note
Rocco Reitz (22): In der vorausgegangenen Spielzeit noch der absolute Durchbruchs-Spieler, tauchte Reitz in der Saison 2024/25 dann vergleichsweise etwas ab. Längst nicht mehr der unangefochtene Dauerbrenner wie zuvor, das hatte auch mit einer Zehenverletzung und dem für Stabilität sorgenden Konkurrenten Sander zu tun. Trotzdem überzeugte Reitz immer wieder mit Biss und seinem unübersehbaren Zug zum Tor. Für eine aus persönlicher Sicht befriedigende Saison letztlich mit einem Kaderplatz für die U21-EM im Juni belohnt worden. Note: 3,5
Florian Neuhaus (28): Zählte nach der Saison 2023/24 zu den klaren Verlierern im Fohlen-Kader – und daran hat sich nichts verändert. Aus 18 Bundesliga-Einsätzen sprangen nur zwei Startelfplätze heraus. Ließ sich nicht hängen, wenn er gefordert war, zeigte eben aber auch nie die Leistung, die ihn zu einem zwingenden Kandidaten für Seoane gemacht hätte. Bei Testspielen oftmals das aktivste Fohlen, in Pflichtspielen dann aber kaum ein Faktor. Spielte viermal über 30 Minuten – die Bilanz: drei Niederlagen und ein Unentschieden. Für einen Ex-Nationalspieler im besten Fußballalter eine ernüchternde Ausbeute einer erneut enttäuschenden Saison. Bleibt er am Niederrhein, gibt es kaum Vorzeichen für Besserung. Note: 5,5
Philipp Sander (26): Der Gewinner im Gladbach-Mittelfeld! Für nur eine Million Euro kam der Kapitän der Störche aus Kiel im Sommer an den Niederrhein und übertraf die Erwartungen. Wenn er fit war, spielte er mit einer Ausnahme in jedem Bundesliga-Spiel. Die Achse mit Sechser Weigl zusammen sorgte für Ordnung in der Zentrale. Sander überzeugte mit Ruhe am Ball, sauberer Zweikampfführung und einem satten Distanzschuss, der Gladbach beim 2:1 in Hoffenheim den zweiten Sieg in Folge kurz vor der Winterpause brachte und somit eine lange Durststrecke beendete. Mit weniger Spielwitz als Konkurrent Reitz, dafür aber konstant in seinen Leistungen. Eines der wenigen Fohlen, um das sich keine Transfergerüchte ranken – Sander ist fest im Kader der kommenden Spielzeit eingeplant! Note: 2
Kevin Stöger (31): Eine schwierige Saison für den Zugang aus Bochum. Während der Österreicher im Ruhrpott noch alleiniger Kreativkopf und Lenker der Offensive war, bekam er es in Mönchengladbach mit Mannschaftskollege Alassane Plea zu tun. Und der französische Angreifer hatte oftmals die Nase vor Stöger. Auf der linken Außenbahn fehl am Platz, blühte nur auf der Zehnerposition immer mal wieder mit genialen Pässen, schönen Standards und einer Menge Spielintelligenz auf. Ließ nach vielversprechendem Start in die Saison etwas Federn. Insgesamt hatte Stöger auch von sich selbst mehr erwartet, allerdings waren seine Leistungen auch nur selten wirklich enttäuschend. Note: 4
Demnächst ist auch das Saison-Zeugnis des Borussia-Angriffs auf GladbachLIVE zu lesen …