Mönchengladbach - Diese beiden Fohlen haben einst auf der anderen Seite gestanden, sprich auf der von Borussias kommendem Gegner Dortmund: Gemeint sind Gladbachs Nationalverteidiger Matthias Ginter (26) und Offensiv-Akteur Jonas Hofmann (27). Ginter spielte von 2014 bis 2017 für den BVB, Hofmann, mit Unterbrechungen, von 2011 bis 2016.

Ginter und Hofmann sind heiß auf BVB

Am Samstag (18.30 Uhr) kommt es im ausverkauften Borussia-Park (54.022 Plätze), beim Liga-Top-Spiel-Kracher, zum Wiedersehen mit dem Ex-Verein. Sowohl der VfL als auch die westfälische Namenscousine mischen aktuell noch munter mit im Rennen um die Meisterschale und sitzen Tabellenführer Bayern München im Nacken. Die Fans dürfen sich auf einen offenen Schlagabtausch freuen.

Ginter und Hofmann betonen mit Blick auf die Partie, dass Gladbach dem BVB, seit Jahren der größte nationale Konkurrent von Abonnement-Meister FC Bayern, sportlich ein Stück nähergekommen ist. Weltmeister Ginter, der 2014 mit Dortmund den DFB-Pokal gewinnen konnte, sagt in einem Interview mit der Vereinszeitung „Fohlen-Echo“: „Ich glaube sehr wohl, dass wir uns mit dem neuen Trainerteam in der Hinrunde noch einmal deutlich weiterentwickelt haben. Es sind Aspekte hinzugekommen, die uns sehr guttun.“

Gladbachs Nationalspieler Matthias Ginter ist seit Wochen und Monaten in einer starken Verfassung.

Copyright: picture alliance/dpa

Ginter ergänzt: „Andererseits muss man auch sehen, dass der BVB in der Hinrunde nicht seine allerbesten Spiele gemacht hat. Mittlerweile treten sie aber wieder ganz anders auf. Und mit Erling Haaland und auch Emre Can sind sie ohne Frage noch einmal besser aufgestellt. Man muss die Situation also immer wieder neu bewerten. Und wir werden immer weiter hart an uns arbeiten müssen und dürfen nicht nachlassen, wenn wir Vereinen wie Dortmund dauerhaft näherkommen wollen.“

Ginter: Besondere Entwicklung

Insgesamt, sagt Ginter, habe Gladbach in den vergangenen Jahren eine besondere Entwicklung genommen: „Man muss sich ja nur umschauen, was hier gerade in den vergangenen drei, vier Jahren entstanden ist. Mit Hotel, Fohlen-Stall, Fohlen-Welt und natürlich auch mit der Mannschaft. Borussia muss sich in der Bundesliga vor niemandem mehr verstecken.“

Jonas Hofmann betont: „Als ich in Dortmund gespielt habe, waren der BVB und die Bayern das Maß aller Dinge in der Bundesliga. Mittlerweile bin ich im fünften Jahr in Gladbach und habe in dieser Zeit miterlebt, wie sehr sich der Verein infrastrukturell, aber auch sportlich immer weiterentwickelt hat.“

Gladbach-Profi Jonas Hofmann schärft vor dem BVB-Duell die Sinne. Einen Absturz wie in der vergangenen Saison soll es nicht noch einmal geben. 

Copyright: picture alliance/dpa

Hat sich Gladbach an den BVB  ranrobben können? Hofmann: „Ich glaube schon, dass wir ein wenig näherkommen. In Gladbach hat in den vergangenen Jahren eine Entwicklung stattgefunden, die in den beiden vergangenen Hinrunden noch einmal mehr Tempo aufgenommen hat. Jetzt geht es darum, Konstanz zu demonstrieren. Natürlich könnte man sagen: ,Klar habt ihr eine tolle Hinrunde gespielt, aber das war in der Vorsaison auch der Fall. Und dann seid ihr abgestürzt. Warum sollte das jetzt nicht wieder passieren?‘ Ich antworte darauf, dass die Tatsache, dass wir zweimal hintereinander eine solche Hinrunde gespielt haben, eine deutliche Tendenz aufzeigt.“

Hofmann: Stürzen diesmal nicht ab

Die da wäre? Hofmann: „Wir haben aus der vergangenen Saison gelernt und werden diesmal nicht abstürzen. Was aber nichts daran ändert, dass uns die ganz Großen der Bundesliga in Sachen Konstanz immer noch ein Stück weit voraus sind.“


Dennoch: Am Samstag peilt Gladbach den nächsten Schritt Richtung Königsklasse an, der BVB ist auf diesem Weg wahrlich eine Prüfung, hat er doch die vergangenen neun Bundesliga-Duelle gegen die Fohlen allesamt gewinnen können. Mit einem Remis wäre die schwarz-weiß-grüne Borussia in diesem Kontext sportlich der schwarz-gelben Borussia also bereits einen Schritt nähergekommen.