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Von Leo Bach (lb)

Virkus’ nächster Transferflop? Gladbach droht Cvancara-Déjà-vu – nur einer wird nicht gebraucht

Shuto Machino jagt den Ball.

Im Fokus: Königstransfer Shuto Machino für Borussia Mönchengladbach.

Geld schießt keine Tore. Eine Floskel, die am Niederrhein schmerzvoll den Geist der letzten Jahre trifft.

Satte 10,5 Millionen Euro blätterte Borussia Mönchengladbach im Sommer 2023 für Tomas Cvancara (25) hin, der von Sparta Prag als vielversprechender Knipser mit Tor-Instinkt kam. Doch der vermeintliche Königstransfer entpuppte sich (bisher) als krasser Flop. Nach zwei enttäuschenden Saisons im Fohlen-Dress kickt der Tscheche für diese Spielzeit leihweise in der Türkei.

Machino wie Cvancara: Geld schießt keine Tore

Nach sechs Saisonspielen für Antalyasspor ist Cvancara noch ohne einen einzigen Treffer. Hat sich Gladbachs Sport-Boss Roland Virkus (58) in seiner Einschätzung des Stürmers schlicht vertan?

Besserung gab es jedenfalls im vergangenen Sommer mit der Verpflichtung von Tim Kleindienst (30), der in seiner Premierensaison gleich mal 16 Treffer erzielte. Da sich der Nationalspieler aber zum Saisonende schwer verletzte, musste Ersatz her.

Den gab es einmal in der Leihgabe von der TSG Hoffenheim Haris Tabakovic (31) und dann noch in Wunsch-Stürmer Shuto Machino. Der 25-Jährige kam vom Absteiger Holstein Kiel. Virkus wollte den Japaner unbedingt und für etwa acht Millionen Euro bekam der Mönchengladbacher seinen Willen auch.

Dass die finanziell angeschlagene Borussia diesen Transfer durchgewunken hatte, zeigte, wie viel Vertrauen man in Machino steckte. Das konnte der Neuzugang bisher aber noch nicht zurückzahlen.

In fünf Einsätzen ist der Ex-Kieler noch ohne Torbeteiligung für den VfL. Auch seine „Geheimwaffe“, die extrem langen Einwürfe in Richtung Strafraum, zeigten noch keine Wirkung. Das jüngste 4:6-Spektakel gegen Eintracht Frankfurt (27. September 2025) offenbarte dann eine bittere Realität.

Machino ist der einzige Neue, der in seiner aktuellen Verfassung nicht gebraucht wird. (Übergangs-)Trainer Eugen Polanski (39) setzte gegen Frankfurt mit Ausnahme des angeschlagenen Gio Reyna (22) alle im Sommer verpflichteten Profis ein. Machino, Yannik Engelhardt (24), Jens Castrop (22) und Kevin Diks (28) standen sogar in der Startelf.

Castrop war einer der aktivsten Borussen, erzielte in der 2. Halbzeit dann auch den ersten Gladbacher Treffer des Tages. Engelhardt diente als Stabilisator und trug sich mit seinem Debüttor ebenfalls in die Torschützenliste ein.

Das konnte später auch der eingewechselte Stoßstürmer Tabakovic von sich behaupten, der nach seinem Erlösungstreffer in Leverkusen (1:1) auch vor heimischer Kulisse erfolgreich war. 

Der 31-Jährige nickte eine Ecke von Luca Netz in der 78. Minute ins Tor und setzt damit genau das um, wofür er geholt wurde: Torgefährlichkeit im Strafraum.

Während Innenverteidiger Diks bisher noch etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt, unterscheidet den Indonesier in der derzeitigen Situation dennoch etwas entscheidend von Machino: Er wird gebraucht.

Für Virkus nächsten millionenschweren Sturm-Transfer lässt sich das noch nicht sagen. Dass er gegen den SC Freiburg am Sonntagabend (5. Oktober, 19.30 Uhr) erneut in der Spitze starten darf, ist eher unwahrscheinlich. Der torgefährlichere Tabakovic dürfte den Vorzug erhalten.

Mit Blick auf die Cvancara-Historie droht sich ein Déjà-vu zu entfalten, was dem angezählten Virkus nicht gerade Positiv-Argumente auf seine Seite bringt. Machino braucht Erfolgserlebnisse – nicht nur seine eigene Reputation hängt jetzt davon ab.