Nach Kapitäns-Entscheidung Wechsel-Option noch im Sommer? Borussia ist vorbereitet

In Alassane Plea ließ Gerardo Seoane schon eine erfahrene Gladbach-Stütze ziehen.
Copyright: IMAGO/Kirchner-Media
Kurz vor dem ersten Pflichtspiel noch ein Borussia-Kracher! Jonas Omlin (31) und Julian Weigl (29) waren als Kapitän und Vize-Kapitän in den vergangenen beiden Spielzeiten die Gesichter – und häufig durch Interviews und Presserunden auch die Sprachrohre – des Vereins.
Nun übernehmen in der dritten Saison von Gerardo Seoane (46) bei Borussia Mönchengladbach Tim Kleindienst (29) als Spielführer und Rocco Reitz (23) als dessen Stellvertreter.
Gladbach-Kracher: Wie reagieren die Leidtragenden?
Das Zeichen an dieses Duo ist klar: Sie wurden für die sportlich und charakterlich vorbildliche Leistung in der jüngeren Vergangenheit belohnt und sollen künftig noch mehr Verantwortung übernehmen.
Wie steht es um Weigl und Omlin? Weigl spielte im zentralen Mittelfeld eine durchaus (positiv) auffällige Vorbereitung. In den vergangenen beiden Jahren ging mit seinem Erfahrungsvorsprung, der oftmals auch mit dem Tragen der Kapitänsbinde verbunden war, in der Regel auch die Rolle als unumstrittener Stammspieler einher. Das wackelt nun mehr denn je.
Reitz gilt jetzt als Nummer eins im zentralen Mittelfeld – und Weigl muss sich gegen Philipp Sander (27) und Jens Castrop (22) behaupten. Ein offener Kampf um den Platz in der ersten Elf – den gibt es zwischen den Pfosten wiederum nicht.
Da hat Moritz Nicolas (27) einmal mehr das Vertrauen ausgesprochen bekommen. Zuletzt hielt sich Seoane noch offen, ob es nicht doch zu einer Omlin-Rückkehr als Nummer eins kommen könnte. Der Schweizer hat allerdings nicht nur hier das Nachsehen, ist auch nicht mehr Fohlen-Kapitän.
Hier ist die Situation als deutlich spannender einzuschätzen: Wie geht es für Omlin weiter? In den vergangenen Monaten wurde der Schweizer immer wieder mit einem Gladbach-Abgang in Verbindung gebracht, sollte die Alternative für ihn sein, als (nun wieder fitte) Nummer zwei in die Saison zu gehen.
Bietet sich für Omlin die Gelegenheit, bei einem für ihn ansprechendes Klub die Nummer eins zu sein, würde eine vorzeitige Trennung ein attraktives Szenario für alle Beteiligten darstellen.
Denn: Omlin als Ersatztorhüter ist eine absolute Luxus-Lösung für Borussia – das steht sportlich außer Frage, betrifft aber auch die finanziellen Rahmenbedingungen.
Das Gehalt von Moritz Nicolas wurde verdientermaßen bei dessen bisher letzten Vertragsverlängerung angehoben. Bei Omlin bestünde, ähnlich wie bei Alassane Plea (32) die Chance, wichtige Einsparungen im Sinne des voranschreitenden Umbruchs umsetzen zu können, ohne den verdienten Spieler vom Hof jagen zu wollen. Klar ist aber auch, dass die aktuelle Situation für Omlin alles andere als befriedigend ist.
Konkretisiert sich noch ein Omlin-Transfer in den kommenden Wochen, hätte das einen Effekt auf Borussias Torhüter-Hierarchie. Tiago Pereira Cardoso (19) und Tobi Sippel (37) würden dann – in Abwesenheit des verliehenen Jan Olschowsky (23) – zu den wichtigsten Sparringpartnern der Nummer eins werden.
Hier würde also keine Panik bei Borussia ausbrechen! Die Gladbach-Verantwortlichen sind auch für den Fall einer sich schnell auftuenden Transfer-Chance für Omlin vorbeireitet. Das hätte anders ausgesehen, wäre etwa Pereira Cardoso noch verliehen worden, um Spielpraxis zu sammeln.
Ändert sich bei Borussia auf der Torhüter-Position nichts mehr, dürfte der Teenager zwischen Profi-Training und Regionalliga-Einsätzen pendeln. Dass die Fohlen ihm schon mehr zutrauen, steht allerdings außer Frage.