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Von Daniel Thiel

Langes Gespräch mit Virkus Letzter Arbeitstag im Borussia-Park? Der stille Abschied einer Gladbach-Größe

Rocco Reitz behauptet den Ball gegen Marco Reus.

Borussias Gegenwart und die Vergangenheit im direkten Duell: Rocco Reitz (r.) behauptet den Ball am 25. November 2023 gegen Marco Reus.

War die neunte Rückkehr die letzte?

Die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach hatten am Samstagnachmittag (13. April 2024) wenige Minuten nach dem 1:2 gegen Borussia Dortmund wenig Lust auf Randgeschichten.

Gladbach ist ihm weiterhin dankbar – war das Reus’ letztes Mal im Borussia-Park?

Der Frust saß nach der Pleite trotz fast einer kompletten Halbzeit in Überzahl tief. Zudem verpassten die Fohlen so einen weiteren Sprung in der Bundesliga-Tabelle – und schafften es wieder nicht, einen Matchball zum endgültigen Klassenerhalt zu verwandeln.

Roland Virkus (57) wurde in der Mixed Zone auf ein längeres Gespräch zwischen ihm und Marco Reus (34) nach Abpfiff angesprochen – und was der Ex-Gladbacher von dem Spiel gehalten habe. Darauf reagierte der Fohlen-Manager aber nicht.

Aus Gladbach-Sicht war das Gespräch mit Virkus die einzige Aktion, mit der Reus am 29. Bundesliga-Spieltag zum Thema wurde. Die Möglichkeit, sich auf dem Platz zu zeigen, hatte der Ex-Gladbacher nicht.

Es war seine neunte Rückkehr in den Borussia-Park als Dortmund-Profi – mehrere Male stand er verletzungsbedingt nicht im Kader, am 13. April gab es eine Premiere. Erstmals stand Reus zwar im BVB-Aufgebot bei einem Pflichtspiel in Gladbach, kam aber nicht zum Einsatz.

90 Minuten Bankwärmer: Lange wäre das für den 34-Jährigen unvorstellbar gewesen, mittlerweile ist das bittere Realität. Reus’ Vertrag läuft nur noch bis zum 30. Juni, dem Vernehmen nach will er gerne bleiben – die Zeichen stehen aber eher auf Trennung.

Zwölf Jahre nach seinem Wechsel von Gladbach nach Dortmund sieht es danach aus, als stehe Reus endgültig auf dem Abstellgleis. Trainer Edin Terzic (41) will Reus natürlich noch nicht öffentlich abschreiben.

Vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Atletico Madrid am Dienstag (16. April, 21 Uhr) wählt der Coach den Weg der öffentlichen Motivation. „Er kann mit guten Leistungen zeigen, dass ich falsch lag“, erklärte Terzic bei der Pressekonferenz vor dem „Königsklassen“-Kracher.

Marco Reus auf der BVB-Ersatzbank.

Ein in sich gekehrter Marco Reus (l.) beim 2:1-Sieg der Dortmunder in Gladbach am 13. April 2024.

Die aktuelle Situation sei „hart für Marco, das weiß ich, das ist auch nicht leicht“, gestand der 41-Jährige ein. Dabei wurde die einst so emotionale Rückkehr an die alte Wirkungsstätte zum nächsten Tiefpunkt für Reus.

Zum Jahresbeginn wurde kurzzeitig spekuliert, dass es im Sommer zu einer ablösefreien Rückkehr von Reus nach Gladbach kommen könnte. Das wurde in den darauffolgenden Wochen von Gladbach-Präsident Rainer Bonhof (72) und Sport-Chef Virkus dementiert.

Vieles deutet aktuell darauf hin, dass es für Reus nicht in Dortmund weitergeht – tendenziell auch nicht bei einem anderen Bundesliga-Klub. Waren die 90 Minuten auf der Bank am vergangenen Samstag schon die letzte Dienstreise von Reus in den Borussia-Park? Es wäre ein stiller Abschied einer Gladbach-Größe.

Der Ex-Nationalspieler ballerte die Fohlen einst mit 18 Toren und zwölf Assists in der Bundesliga-Saison 2011/12 in die Champions-League-Qualifikation. Das haben ihm die Fohlen-Fans auch mehr als ein Jahrzehnt später nicht vergessen.