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Von Daniel Thiel

Das wollte er so wohl überhaupt nicht „Am Tiefpunkt“: Ex-Gladbach-Coach kehrt zurück

Heiko Vogel und Lucien Favre unterhalten sich vor einem Spiel.

Zwei Ex-Gladbacher unter sich: Erfolgscoach Lucien Favre (r.) unterhält sich am 9. August 2019 mit dem einstigen U23-Trainer Heiko Vogel.

Immerhin bleibt den Gladbach-Fans ein solches Chaos erspart!

In den vergangenen Jahren gab es kaum einen Bundesligisten, bei dem es so häufig Veränderungen auf der Trainerposition gab wie bei Borussia Mönchengladbach.

Gladbach-Zeit ohne nennenswerten Erfolg: Chaos für Ex-Coach

Das Kuriose: Dabei gab es nie einen Trainer-Wechsel unter der Saison. Seit Mai 2021 waren gleich vier Coaches für Borussias Bundesliga-Mannschaft verantwortlich.

Aktuell versucht der Schweizer Gerardo Seoane (44), den personellen Umbruch in Gladbach erfolgreich zu bewältigen. In Seoanes Schweizer Heimat läuft es wiederum für einen ehemaligen Borussia-Angestellten überhaupt nicht.

Von 2020 bis 2022 arbeitete Heiko Vogel (47) als U23-Trainer der Fohlenelf, übernahm damit das zweitwichtigste Trainerbank des Vereins. Als der Wechsel vor mittlerweile rund drei Jahren verkündet wurde, gab es viel Lob für Max Eberl (50) – gelang es ihm doch, einen ehemaligen Champions-League-Coach in die Regionalliga zu lotsen.

Denn: Einst mischte Vogel mit dem FC Basel die internationalen Wettbewerbe auf und gewann sogar in einem K.o.-Spiel in der Champions League gegen den FC Bayern München (1:0). Das Rückspiel verlor Basel unter Vogel dann allerdings sang- und klanglos 0:7 in München.

Mittlerweile ist der 47-Jährige wieder in Basel tätig – wollte aber eigentlich nicht mehr zurück auf die Trainerbank. Als Sportdirektor sollte er die Verantwortung beim Schweizer Top-Klub übernehmen.

Das gelingt ihm seit Amtsantritt in der Vorsaison aber überhaupt nicht. Vogels erste Trainer-Verpflichtung, der Ex-Bundesliga-Spieler Alex Frei (44), musste schon nach wenigen Monaten wieder gehen.

Der Ex-Gladbacher übernahm dann doch das Amt des Interimstrainers. Dann hieß es von Vogel aber erneut, dass es für ihn nicht als Übungsleiter weitergehen soll.

Er verpflichtete im Sommer die St.-Pauli-Ikone Timo Schultz (46) als seinen Nachfolger – und kündigte an, sich künftig auch nicht mehr auf die Trainerbank, sondern auf die Tribüne setzen zu wollen.

Wollte er so verhindern, dass er im Falle des sportlichen Misserfolgs automatisch wieder in den Fokus rückt? Falls ja, ist es ihm nicht gelungen! Denn: Vogel ist mittlerweile wieder Interimstrainer in Basel.

Unter Schultz legte Basel einen Horror-Start hin, ist aktuell punktgleich mit dem Tabellenletzten – obwohl Vogel der „BZ“ noch vor wenigen Wochen sagte, der „Kader (habe) das Potenzial, um Titel gewinnen zu können“.

Davon ist Basel aktuell meilenweit entfernt – und auch Vogel sitzt längst wieder auf der Trainerbank. Schon zwei Monate nach Saisonbeginn muss Vogel wieder als Coach ran.

Schultz wurde in den vergangenen Tagen entlassen. Nun übernimmt Vogel einmal mehr in einer Doppelfunktion – und das, obwohl er noch im März der „Basler Zeitung“ sagte: „Es wird mir leichtfallen, nicht mehr Trainer zu sein.“

Zur chaotischen Lage beim Klub titelte der „Blick“ zuletzt: „Vogelwilder FCB am Tiefpunkt“. Ex-Leverkusen-Torhüter Pascal Zuberbühler (52), mittlerweile als TV-Experte bei „BlueSport“ tätig, fordert sogar das Vogel-Aus in Basel: „Du kannst Vogel nicht mehr an der Seitenlinie stehen lassen. Das geht nicht mehr. Du kannst ihn auch nicht mehr als Sportchef bringen.“

In Gladbach wurde der gebürtige Bad Dürkheimer von Eugen Polanski ersetzt, der als Trainer-Talent bei den Fohlen fest im Sattel sitzt. Für Polanskis Vorgänger läuft es unterdessen im Nachbarland überhaupt nicht rund.