DFB-U21 im EM-Halbfinale Zitterpartie gegen Italien: Titel-Traum für Gladbach-Talente lebt weiter

Rocco Reitz (l.) und Merlin Röhl (r.) jubeln nach dem 3:2 für Deutschland am 22. Juni 2025 gegen Italien.
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Dramatisches Halbfinale in der Slowakei! Die U21-Nationalmannschaft setzt sich in der Verlängerung durch.
Das Turnier läuft wie am Schnürchen: Die Junioren-Nationalmannschaft fliegt derzeit durch die U21-Europameisterschaft in der Slowakei. Nachdem sich die Deutschen bereits als einzige Mannschaft in der Gruppenphase neun Punkte gesichert hatten, gab es auch im ersten K.o.-Spiel einen Sieg. Ein Kicker von Borussia Mönchengladbach ist dabei besonders aufgefallen.
Deutschland schwächelt zunächst gegen starke Italiener
An seiner Personalie gibt es beinahe kein Rütteln: Fohlen-Star Rocco Reitz (23) ist einer der Mittelfeld-Motoren der U21. Nachdem er bereits in den ersten beiden Spielen der Gruppenphase gegen Slowenien (12. Juni 2025, 3:0) und Tschechien (15. Juni, 4:2) über 90 Minuten lang auf dem Platz stand, wurde ihm beim letzten Spiel der Vorrunde gegen England (18. Juni, 2:1) eine Pause gegönnt.
Beim Viertelfinalspiel gegen Italien am Sonntagabend (22. Juni) stand er hingegen wieder wie gewohnt in der Startelf. Und das Duell sollte sich ziehen: Über 120 Minuten rannte Reitz für die junge DFB-Auswahl über den Platz.
Ausgebremst wurde dagegen Gladbach-Kollege Lukas Ullrich. Der 21-Jährige musste das erste Spiel gegen Slowenien von der Bank aus verfolgen. Gegen Tschechien gab es dann einen Kurzeinsatz von 19 Minuten. Erst als Trainer Antonio Di Salvio (46) gegen England komplett rotierte, da die Quali für das Viertelfinale bereits sicher war, kam auch Ullrich zum Zug und durfte von Anfang an auf den Platz.
Dennoch übernimmt der Verteidiger eher eine Ersatzrolle im U21-Kader. Am Sonntag gegen Italien verbrachte er erneut die diesmal 120 Minuten auf der Bank. Jubeln durfte er in dem packenden Viertelfinale trotzdem, schließlich gewannen die Deutschen 3:2 und sicherten sich somit das Ticket für das Halbfinale.
Doch zunächst zeigten sich die Azzurri präsent, die deutschen Junioren hatten Probleme, waren zu passiv. In der 31. Minute dann das große Missgeschick von Torwart Noah Atubolu (23). Nach einem hohen Ball kam er aus dem Tor raus, doch anstatt ihn zu fangen, klatschte er das Spielgerät weg – direkt vor die Füße von Italiens Rechtsaußen Wilfried Gnonto (21).
Zum Glück der Deutschen verfehlt der Offensivmann das leere Tor, es ging mit dem 0:0 in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel erzielte Italien dann das verdiente Tor zum 1:0. Di Salvio reagierte und wechselte den schwachen Brajan Gruda (21) aus. Kurz darauf sorgte Fohlen-Eigengewächs Reitz mit seiner Ecke für eine große Kopfballchance der Deutschen, die jedoch nicht den Weg ins Ziel fand.
Doch keine Minute später traf der deutsche Torgarant Nick Woltemade (23) zum 1:1, wieder gab Reitz mit seiner Ecke die Vorlage! Kurz vor der 90. Minute machte der eingewechselte Nelson Weiper (20) dann mit dem 2:1 den Sieg für Deutschland klar (87.) – dachte zumindest jeder.
Doch in der allerletzten Aktion im Spiel, in der sechsten Nachspielminute, verwandelte Giuseppe Ambrosino (21) nach einem Foul von Köln-Talent Eric Martel (23), einen Freistoß. Der Spielstand betrug nun 2:2, es ging in die Verlängerung.
Italien spielte inzwischen mit zwei Mann weniger. In der 80. und 90. Minuten waren Gnonto und Mattia Zanotti (22) mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. In der 117. Minute, kurz bevor es zum dramatischen Elfmeterschießen gekommen wäre, folgte dann die Befreiung für Deutschland.
Merlin Röhl (22) zog gekonnt aus 15 Metern ab und erlöste die U21 von der wackeligen Partie. Im Halbfinale wartet nun bereits am Mittwoch (25. Juni, 21 Uhr) Frankreich auf die U21-DFB-Auswahl.