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Von Leo Bach (lb)

Neue Rolle für Ullrich Viertelfinal-Einzug für Gladbach-Trio – Köln-Profi schützt Schiri vor Reitz

Rocco Reitz bedrängt den Schiedsrichter, der die Gelbe Karte in der Hand hält.

War nicht ganz einverstanden mit der Gelben Karte: Rocco Reitz (r.) und Schiedsrichter Alexis Herrera am 15. Juni 2025.

Jubel für drei Fohlen in der Slowakei!

Aus Sicht von Borussia Mönchengladbach verläuft die U21-Europameisterschaft bisher genau nach Plan. Rocco Reitz (22) und Lukas Ullrich (21) feierten mit dem DFB am Sonntagabend (15. Juni 2025) nach einem 4:2-Erfolg über Tschechien den Einzug ins Viertelfinale. Einen kleinen Dämpfer gab es dabei aber für Reitz, der mit seiner Vorlage für das 3:0 auch seinen ersten Scorer bei der EM gesammelt hatte.

Drei Fohlen im Viertelfinale: U21-EM bisher ein Erfolg für Gladbach-Trio

Wie bereits am 1. Spieltag machte auch am Sonntagabend Gladbachs Leih-Rückkehrer Oscar Fraulo (20) den Anfang. Mit der dänischen U21-Nationalmannschaft ging es gegen die Niederlande in der Gruppe D.

Beim 2:1-Sieg durfte der Mittelfeldspieler von Beginn an ran, im ersten Gruppenspiel blieb ihm nur die Einwechslung. Und Fraulo zahlte das Vertrauen zurück. Der Borusse bereitete den Siegtreffer durch William Osula vor und ging dann nach etwa einer Stunde Spielzeit vom Platz.

Nur wenige Stunden später war auch die DFB-Auswahl wieder gefragt. Nach dem 3:0-Erfolg gegen Slowenien ließ die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo (46) auch gegen Tschechien nichts anbrennen. Zwischenzeitlich führte das Team um den im Mittelfeld fest gesetzten Reitz gar mit vier Toren Vorsprung. 

Fohlen-Kollege Ullrich kam zu seiner Premiere. In der 71. Minute wurde der Linksverteidiger für Frankfurts Nathaniel Brown (22) eingewechselt, gegen Slowenien musste der gebürtige Berliner noch 90 Minuten auf der Bank schmoren.

Ullrich findet sich beim DFB in einer neuen Rolle wieder: Beim Stand von 4:2 kam der Gladbacher für den offensiv orientierten Brown in die Partie. Plötzlich ist Ullrich nicht mehr der Antreiber, wie das unter Gerardo Seoane (46) in der Bundesliga meist der Fall ist, sondern Absicherer und die „defensivere Option“. Sicherlich eine interessante Entwicklung für das Borussia-Trainerteam. 

Auch die Rolle von der Bank ins Spiel zu kommen, ist keinesfalls die Regel für Ullrich. In 26 Bundesliga-Partien, die der Defensiv-Mann in der abgeschlossenen Saison bestritt, wurde er nur zweimal eingewechselt.

Kurz vor Schluss war es dann aber Reitz, der noch einmal in den Fokus rückte. In der 86. Minute rangelte der immer einsatzfreudige Profi mit einem Gegenspieler vor einer Ecke und erntete dafür von Schiedsrichter Alexis Herrera (35) aus Venezuela einen Pfiff. 

Das schien dem damit für das Turnier nun vorbelasteten Reitz aber so gar nicht zu gefallen. Etwas zu energisch ging er auf den Unparteiischen zu und beschwerte sich ohne die gebotene Ruhe über die Entscheidung – für Herrera zu ungestüm, er zückte die Gelbe Karte.

Weil das Reitz’ Gemüt aber auch nicht abkühlte, musste dessen Nebenmann und Kapitän Eric Martel (23), ausgerechnet Profi des Gladbacher Erzrivalen 1. FC Köln, einschreiten und für Ruhe zwischen Schiedsrichter und Reitz sorgen.

Im engen Aufeinandertreffen des Trios fiel Herrera glatt die Gelbe Karte aus der Hand. Martel nutzte die Chance, um die Situation zu beruhigen, hob den Karton auf und reichte ihn dem Spielleiter in die Hand. Um eine weitere für den verwarnten Reitz gefährliche Szene zu verhindern, wurde dieser kurzerhand in der Nachspielzeit von Di Salvo ausgewechselt.

Dem Schiedsrichter, der zwischen Eric Martel und Rocco Reitz steht, fällt die Gelbe Karte aus der Hand.

Da fällt die Gelbe Karte: Eric Martel (l.) half dem Unparteiischen daraufhin aus.

Dass ein Kölner ein Fohlen auf dem Platz schützt und deeskalierend auf den Schiedsrichter einredet, sieht man wohl kaum alle Tage – Kapitän Martel und dessen kongenialen Partner Reitz nehmen die Vereinsbrille während der EM aber selbstverständlich ab.

Im letzten Gruppenspiel geht es am Mittwoch (18. Juni, 21 Uhr) gegen England nur noch um den Gruppensieg. Genauso sieht die Situation für Fraulo und Dänemark aus, die wieder kurz zuvor um 18 Uhr gegen Finnland antreten.