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Von Judith Malter

„Gladbach-Fan und stolz darauf“ Rockstar Henning Wehland verrät: Diesen Borussen verehre ich besonders!

Sänger Hennig Wehland hält während eines Konzertes als Support von Sarah Connor im Rahmen ihrer Muttersprache-Tour 2017 am 15.03.2017 vor 6.000 Fans in der Arena Leipzig das Mikrofon und singt.

Sänger Hennig Wehland, hier bei einem Auftritt als Support von Sarah Connor im Rahmen ihrer Muttersprache-Tour am 15. März 2017, outet sich in der neuen Folge des Fohlen-Podcasts als glühender Fan von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach.

In der neuen Ausgabe des „FohlenPodcast – Der Talk“  hat Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz (51) mit Henning Wehland gesprochen. Der Sänger der Band H-Blockx, der am 2. Dezember 2021 seinen  50. Geburtstag feiert, outet sich darin als Fan von Borussia Mönchengladbach und berichtet darüber, wann und wie seine Liebe für die Elf vom Niederrhein begonnen hat. Außerdem verrät er, welchen Gladbach-Spieler er besonders verehrt.

H-Blockx-Frontmann ist seit frühester Kindheit Gladbach-Fan

Henning Wehland ist Frontmann der Rockband H-Blockx, erfolgreicher Solo-Künstler und Juror einer Musik-Castingshow. Dass der 50-Jährige aber auch glühender Anhänger von Borussia Mönchengladbach ist, wissen wohl die wenigsten. 

Im „Borussia-Podcast“ hat der Musiker mit Gladbachs Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz über seine Leidenschaft für die Fohlen gesprochen und verraten, wie er Gladbach-Fan geworden ist.

„Ich bin in Bonn geboren und habe einen älteren Bruder, der bekloppter Borusse war und ist und sich damals sogar selber Hosen mit den Vereinsfarben genäht hat“, beginnt Wehland seine Ausführungen. „Zum einen, weil mein Bruder eben Gladbach-Fan war und wir aus dem Rheinland kamen und Köln oder Düsseldorf keine Alternative waren, war's dann eben die Borussia. Seitdem ich denken kann, bin ich Borussia-Fan und stolz drauf.“

Das erste Mal bei einem Match der Gladbacher im Stadion sei er 1978 mit seinem Vater und Bruder gewesen, offenbart Wehland. „Ich glaube, das muss 1978 gewesen sein, als Gladbach 1:5 gegen Kaiserslautern verloren hat. Und da lief „Santa Maria“ von Roland Kaiser. Daran kann ich mich noch gut erinnern.“

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Sein Besuch auf dem Bökelberg, Gladbachs damaligem Stadion, habe ihn nachhaltig beeinflusst und auch dazu geführt, dass er seinem heutigen Beruf nachgehen wollte, gibt er zu. „Das Stadion an sich war natürlich ein Erlebnis und es gab ja auch eine recht krasse Szene, vor allem in den Siebziger- und Achtziger Jahren, was Gladbach-Fans und Hooligans anging. Und das durfte ich da eben live erleben und das hat mich infiziert und letzten Endes auch zum Rockstar gemacht“, gibt Wehland zu.

Doch was genau macht Gladbach für ihn zu so einem großen Klub? Auch darauf hat der Rockstar im „Fohlen-Podcast“ eine klare Antwort: „Da hab ich mir auch im Vorfeld zu diesem Gespräch viele Gedanken zu gemacht: ‚Warum bin ich eigentlich Gladbach-Fan?‘ Weil es eben diese Menschen und Emotionen gibt“. Er sinniert: „Warum ist Gladbach so groß? Was macht diesen kleinen Verein so wahnsinnig groß? Das sind Momente und bestimmte Entscheidungen, Menschen natürlich, besser kann man eben auch das Rezept für ne Rockband nicht schreiben.“

Generell haben der Fußball und das Leben als Musiker mehr Parallelen als man zu Beginn vielleicht denken würde, wie Wehland erklärt. So gehören Höhen und Tiefen in beiden Fällen dazu, auch die Ruhe vor dem Sturm, zehn Minuten vor Anpfiff oder vor einem Konzert, sieht Wehland als Gemeinsamkeit.

Zudem gebe es auch Analysen nach den Konzerten, wie eben auch im Fußball. Wehland: „Das ist für mich ein sehr traumatisches Erlebnis, weil mir nach Konzerten von der Band auch ganz oft gesagt wurde, wie schlecht ich gesungen habe.“

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Auch bei Borussia sind dem H-Blockx-Frontmann einige schlimme Momente im Gedächnis geblieben. „Ganz schlimm war der Moment, als Lothar Matthäus zu Bayern gewechselt ist. Und: Jupp Heynckes ist eben auch ein schwieriges Thema für Gladbach-Fans, aber das hab ich wirklich traumatisch miterleben dürfen. Aber dabei ist es natürlich nicht geblieben. Es gibt ja unglaublich viele Momente von Effenberg über Deisler...“, so der 50-Jährige.

Er fährt fort: „Der traurigste Moment war für mich wahrscheinlich, der verschossene Elfmeter von Lothar Matthäus vor seinem Wechsel. Da hab ich mich auch persönlich betrogen und beleidigt gefühlt. Ich geh jetzt mittlerweile aber nicht mehr davon aus, dass er das absichtlich gemacht hat. Und vor allem auch, dass Jupp Heynckes Gladbach verlassen hat, das fand ich sehr sehr traurig.“

Wehland wünscht Borussia Meisterschaft und Gelassenheit

Auch der Abgang des damaligen Trainers Lucien Favre (64) habe ihn lange beschäftigt: „Das ist für mich zum Beispiel auch so ein typisches Gladbach-Erlebnis, diese Lucien-Favre-Geschichte. (...) sich dann so aus der Affäre zu ziehen, fand ich auch schade und dem Verein nicht würdig“, erklärt er.

Für die Zukunft wünsche er Borussia „natürlich eine Meisterschaft“, wie er betont. Aber auch „eine gewisse Gelassenheit, nicht so, das große Game um jeden Preis mitspielen zu müssen, sondern das zu sein und zu bleiben, was die Farben ausmachen.“

Selbst einmal Stadion-Sprecher oder Capo in der Gladbach-Fankurve zu werden, kann sich Wehland übrigens nicht vorstellen. „Da ich dafür zu wenig Teil des Ganzen wäre. Ich bin Fan und leidenschaftlich dabei und mag die Geschichte und Historie. Aber ich glaube, um ein Capo zu sein – und ich kenne ein, zwei Capos – braucht es etwas mehr als das, was ich kann“, so seine Erklärung.

Auch einen Fußball-Song möchte er eigenen Angaben nach für Borussia nie schreiben: „Ganz ehrlich finde ich dieses ganze Fußball-Thema schon seit 2006 grauenvoll, weil jede Band versucht, einen WM- oder EM-Song zu machen. Und darum geht es ja eigentlich gar nicht“, offenbart der Künstler, der „Seven Nation Army“ von den White Stripes als seinen liebsten Fußball-Song bezeichnet.

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Dass Wehland noch nie einen Fußball-Song gemacht hat, stimmt allerdings nicht. Denn: Mit der TSG 1899 Hoffenheim hat er 2016 tatsächlich schon mal ein Lied geschrieben. Die Zusammenarbeit sei durch den Psychologen des Klubs zustande gekommen, der seinen Schützlingen damit ein emotionales Erlebnis bieten wollte. Die damaligen Spieler des Klubs hätten Wehland im Zuge dessen ihre besonderen Erlebnisse erzählt, was ihn beeindruckt habe, berichtet er „Knippi“. „Ich habe dort viele Freunde gefunden, unter anderem Kevin Volland (heute Stürmer von der AS Monaco, Anm.d.Red.), mit dem ich auch immer noch befreundet bin.“ 

Nicht nur zur TSG hat der Sänger daher neben Borussia Mönchengladbach eine persönliche Beziehung. Auch zu Preussen Münster hat Wehland ein besonderes Verhältnis: „Der Klub hat die richtigen Farben“, sagt er lachend zur Begründung und erklärt weiter: „Preussen Münster interessiert mich als Münsteraner ( Wehland lebte ab seinem fünften Lebensjahr in Münster, Anm.d.Red.) natürlich generell, und ich mag den Spirit und auch die Fans ganz gerne.“

Und: Auch Union Berlin hat es Wehland angetan. „Ich bin ja Wahl-Berliner und dank Freunden auch auf Union Berlin aufmerksam geworden, noch lange bevor sie in der Bundesliga gespielt haben. Und das ist einfach ein Verein, zu dem ich eine ähnliche Leidenschaft vermute wie bei der Borussia.“

Die erste Fußball-Liebe des Rockstars bleibt aber Borussia Mönchengladbach. Doch welcher Spieler aus dem aktuellen Kader ist Henning Wehland der Liebste? Wehland: „Es ist Yann Sommer, den ich absolut verehre, aber noch nie kennenlernen durfte. Aber: Großartiger Typ, finde ich.“

Kennenlernen von Wehland und Gladbachs Sommer steht noch aus

Ein Kennenlernen zwischen dem Rockstar und dem Schweizer-Nationalkeeper dürfte nach dem Interview im „Fohlen-Podcast“ allerdings wohl nur noch eine Frage der Zeit sein...