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Von Achim Müller

Galant, gewieft, gierig Adi Hütter erobert mit den „3G“ ganz Gladbach 

Adi Hütter sitzt auf einer Bühne im Borussia-Park. Gladbachs Trainer lächelt, er trägt ein schwarzes Hemd.

Gladbachs neuer Trainer Adi Hütter bei Borussias Mitgliederversammlung am 10. August 2021 in der Fohlen-Arena.

Mönchengladbach. Keine Frage, kaum ein anderer Trainer hat ganz Gladbach auf Anhieb derart smart um den Finger wickeln können wie Adi Hütter. Der 51-Jährige ist die neue Galionsfigur in Gladbachs „Team Sport“. Indiz? Kein anderer Protagonist kassierte derart oft Sonderapplaus während Borussias Mitglieder-Versammlung am vergangenen Dienstag (10. August 2021).

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Aber was macht Hütter, der 7,5 Millionen Euro Ablöse gekostet hat, von Eintracht Frankfurt kommend, auf Anhieb so beliebt am Niederrhein?

Hütter hat es, offenkundig gut beraten, hinbekommen, seinen nicht unumstrittenen Abgang von Eintracht Frankfurt, von Beginn an, mit den richtigen Worten, bei Gladbachs Basis zu begründen.

Als Nachfolger von Marco Rose (44) wirkt Hütter authentisch, hat eigene Fehler öffentlich zugegeben. Er hat rückblickend eingestanden, dass er einige Dinge rund um seinen Abschied aus der Main-Metropole Frankfurt besser hätte machen können. 

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Eigene Fehler auch mal eingestehen: Das ist etwas, was die Menschen am linken Niederrhein zu schätzen wissen. Es mag daher nicht verwundern, dass Gladbach unter dem Trainer Adi Hütter wieder Euphorie bei den treuen Fans entfacht. Fast vergessen wirkt bereits der Abgang von Vorgänger Marco Rose (44) mit all' seinen Folge-Erscheinungen im Borussia-Park. 

Adi Hütter ist Gladbachs neuer Darling. Ein Fan aus der Kurve brüllte bei Borussias Mitgliederversammlung gleich: „Das schaffst Du!“ – und meinte damit einen Erfolg am Freitag (13. August) zum Bundesliga-Auftakt gegen Bayern München (20.30 Uhr). Folge: Fast 1.000 Fans lachten laut und klatschten rhythmisch für Hütter und dessen Fohlen-Elf.

Der Österreicher lächelte, dann sprach er ins Stadion-Mikro: „Servus! Servus, wie wir Österreicher sagen, an alle!“ Der Borussia-Park applaudierte erneut laut und lange.

Hütter sagte weiter: „Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder! Liebe Borussia-Familie! Was ich an dieser Stelle sagen kann: Ich fühle mich sehr wohl bei diesem Verein, ich bin unglaublich gut aufgenommen worden. Bei einem Verein, der eine unglaubliche Bescheidenheit ausstrahlt. Ich bin unheimlich toll von den Mitarbeitern und dem Präsidium aufgenommen worden. Sportlich ist in den Gremien eine unheimliche sportliche Kompetenz vorhanden.“

Hütter als Medienprofi. Der Österreicher sprach frei, hatte sich keine Notizen gemacht. Jeder Satz des Fußballlehrers saß.

„Ich bin sehr stolz, bei diesem Verein Trainer zu sein. Ich habe unglaublich schlechte Erinnerungen daran, wenn ich in den Borussia-Park gekommen bin. Ich bin hier als Trainer mit Young Boys Bern hergekommen und habe 1:6 verloren (24. August 2016, Champions-League-Qualifikation, Anm. d. Red.). Ich hätte mir zu diesem Zeitpunkt nie vorstellen können, dass ich hier eines Tages Trainer bin. Aber man darf nie aufhören, zu kämpfen und zu fighten. Ich habe leider auch als Trainer von Eintracht Frankfurt hier im Borussia-Park jedes Mal eins auf's Dach bekommen. In Zukunft weiß ich, dass ich hier öfter als Sieger vom Platz gehen werde.“

Hütter sagte weiter: „Ich bin mir bewusst, dass die Erwartungshaltung an mich, an das Trainerteam, an den sportlichen Bereich, sehr groß ist. Ich habe auch gesagt, dass wir wieder zurück nach Europa wollen. Ich hoffe natürlich auf Eure Unterstützung. Ich bin sehr froh, dass wir gegen die Bayern auch wieder Zuschauer im Stadion haben können. Bitte unterstützt uns, dass wir am Freitag gegen Bayern vielleicht schon den ersten großen Sieg landen können. Wir werden alles dafür tun.“

Adi Hütter hat keine Ausstiegsklausel in seinem Gladbach-Vertrag

Und wieder Applaus von Borussias Mitgliedern für Adi Hütter. Fast 40 (!) Sekunden lang. Gladbachs Basis nimmt Hütter mit offenen Armen auf.

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Sollte dieser Borussia zurück unter die Top-Klubs der Liga coachen, könnte sich da noch ein ganz innige Beziehung zwischen Fans und Trainer entwickeln. Zumal Hütter, der am Niederrhein galant, gewieft und gierig auftritt, keine Ausstiegsklausel in seinem Dreijahresvertrag besitzt.

Schlusswort Präsident Rolf Königs (79): „Der sieht auch noch gut aus!“