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Von Gianluca Vogt

DFL-Investor Nach wochenlangem Fan-Protest – Gladbach setzt sich für Neuabstimmung ein

Fans von Borussia Mönchengladbach mit einem Transparent während eines Heimspiels.

Mit einem Transparent machten die Gladbach-Fans im letzten Heimspiel am 10. Februar 2024 erneut deutlich, was sie von einem Investoreneinstieg in der DFL halten.

Es war das vielleicht meist diskutierte Thema der letzten Wochen in den deutschen Fußball-Stadien!

Bundesweit sorgten Proteste der Fans wegen des geplanten Investoreneinstiegs bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) für Aufruhr und Spielunterbrechungen in den deutschen Stadien. In einem Klub-Interview mit Finanzchef Stephan Schippers (56) hat Borussia Mönchengladbach nun aber angekündigt, sich für eine Neuabstimmung einzusetzen.

Gladbach will Haltung zum „Ja“ nicht ändern – Sorge um 50+1

Mit einer hauchdünnen Zwei-Drittel-Mehrheit haben 24 der 36 DFL-Mitglieder im Dezember des vergangenen Jahres für einen Investoreneinstieg bei der DFL gestimmt. Die Entscheidung hatte für eine große Protestwelle gesorgt, dem sich auch die Fans von Borussia Mönchengladbach anschlossen.

Ob Transparente mit klaren Contra-Investoren-Botschaften, Stimmungsboykott oder Schokotaler und Tennisbälle, die auf den Platz geworfen wurden und so teils für minutenlange Spielunterbrechungen sorgten – weite Teile der Gladbacher Fanszene haben ihren Unmut über das „Ja“ des Vereins zum Investoreneinstieg deutlich gemacht.

Dabei warfen die Fans den Verantwortlichen der Klubs besonders fehlende Transparenz vor. Denn die Abstimmungen liefen geheim. In einem Klub-Interview, welches Borussia am Freitagnachmittag (16. Februar 2024) auf seiner Homepage veröffentlichte, äußerte Finanzchef Stefan Schippers nun Verständnis für den Unmut des Gladbacher Anhangs.

„Man hätte nicht geheim abstimmen müssen, wir hätten auch einer offenen Wahl zugestimmt und wir haben auch nie ein Geheimnis daraus gemacht, wie wir abgestimmt haben“, meint der Vereinsverantwortliche. Im Zuge dessen räumte der 56-Jährige, der geheime Abstimmungen grundsätzlich für keinen Fehler hält, auch ein, dass sich Borussia für eine Neuabstimmung einsetzen würde.

„Wenn es aber vor allem dieser Punkt ist, an dem sich die Gemüter so reiben, dann haben wir auch kein Problem damit, noch einmal darüber abzustimmen, ob wir das DFL-Präsidium von dem im Dezember erteilten Abschluss-Mandat entbinden wollen“, so der Finanzchef.

Diese Abstimmung solle dann „offen, transparent und für jedermann nachvollziehbar“ gestaltet werden. Zeitgleich bekräftigte Schippers aber nochmal die Haltung Borussias, im Falle einer Neuabstimmung wieder mit Ja abzustimmen. Zudem äußerte er Zweifel, ob im Falle eines Scheiterns des Projekts dauerhaft eine Mehrheit für 50 + 1 geben wird.

In den vergangenen Tagen hatten mit dem 1. FC Köln, dem VfB Stuttgart und Union Berlin bereits andere Bundesliga-Klubs öffentlich eine Neuabstimmung gefordert. Dem gegenüber stehen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt, die nicht neu abstimmen wollen. Mit Borussia Mönchengladbach öffnet nun ein weiterer Klub die Tür für eine Neuabstimmung. Die nächsten Tage dürften wohl weiteren Aufschluss in dieser heiklen Frage bieten.