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Von Viktoria Silz (vis)

Freier Fall geht weiter Ex-Gladbacher Supertalent kickt jetzt in der 7. Liga

Sinan Kurt damals im Fohlen-Dress im Zweikampf mit Max Kruse.

Sinan Kurt damals noch im Fohlen-Dress im Zweikampf mit Max Kruse. (Foto: 11. Januar 2014)

Er stand sogar einst beim Rekordmeister FC Bayern München unter Vertrag. Jetzt reicht sein Talent nicht einmal mehr für die Landesliga.

Immer wieder betont Borussia Mönchengladbach den für den Verein so wichtigen „Fohlen-Weg“. Die Jugendarbeit war einst eines der Aushängeschilder der Borussia. Bereits mehrfach betonte Sportboss Roland Virkus (58) in jüngster Vergangenheit, dass er auf diesen Pfad zurückkehren möchte, junge Spieler fördern will.

Einst zahlte man Gladbach drei Millionen Euro Ablöse

Einer der derzeit besten Beispiele für gelungene Nachwuchsarbeit ist Eigengewächs Rocco Reitz. Der 23-Jährige spielt seit seinem siebten Lebensjahr am Borussia-Park und mauserte sich im Handumdrehen zu einem der Mittelfeld-Motoren des VfL. Heute ist er nicht mehr aus der Fohlen-Elf wegzudenken.

Einen ähnlichen Weg sollte auch der heute 28-jährige Sinan Kurt einschlagen. Auch er durchlief die Gladbacher Jugend, spielte mit nur 18 Jahren bereits für die U23 der Borussia. Zudem verstärkte der als Wunderkind geahndete Youngster sämtliche DFB-Auswahlen. Sogar eine Doku vom Pay-TV-Sender Sky wurde über ihn gedreht.

Im zarten Alter von gerade einmal 18 Jahren wechselte er dann zum Rekordmeister FC Bayern. Ganze drei Millionen Euro Ablösesumme zahlten die Münchner für den Kicker – eine irre Summe für einen Jugendspieler. Doch ab da sollte es bergab für den Flügelspieler gehen.

Der gebürtige Gladbacher schaffte bei den Bayern nicht einmal den Sprung in den Profikader, auch bei Hertha BSC stieß er an seine Grenzen, konnte sich nicht durchsetzen. Danach hangelte er sich durch verschiedene durch, war zwischenzeitlich immer wieder vereinslos. 

Seine allerletzte Chance bekam Kurt beim damaligen türkischen Viertligisten Karaman FK. Doch auch diese konnte der Halb-Türke nicht nutzen. Die Trennung von seinem Ex-Verein in der Türkei lief zudem noch sehr unschön ab.

Zurück in Deutschland schloss sich der Offensivakteur schließlich dem Landesligisten Holzheimer SG in Neuss an. Doch nicht einmal hier konnte sich Kurt beweisen. Nach nur einem Jahr ist Schluss beim 6. Ligisten.

Nun gab der MSV Düsseldorf bekannt, den 28-Jährigen zu verpflichten. Ab Juli spielt Kurt also in der Bezirksliga Niederrhein 1. Die Düsseldorfer streben an, wieder in die Landesliga aufzusteigen. Ob das ehemalige Wunderkind hier sein Glück finden wird, bleibt abzuwarten.