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Von Achim Müller , Judith Malter

Derby-Sieger außer Rand und Band Gladbach-Profis schicken emotionalen Gruß an die Borussia-Fans

Gladbachs Marcus Thuram jubelt in Köln mit einer Eckfahne in der Hand, derweil feuern in seine Team-Kollegen an.

Nach dem jüngsten Derby-Sieg in Köln zelebrieren die Gladbach-Profis den Eckfahnen-Jubel von Marcus Thuram. Auch ein spezieller Gruß an die eigenen Fans, die wegen der Coronakrise nicht im Stadion sein konnten.

Köln - Borussi-JAAA! Gladbach feiert den mittlerweile 51. Derby-Sieg in der Bundesliga gegen den Erzrivalen 1. FC Köln. In der Domstadt. In guter, alter Tradition sozusagen. Aber es sind, wegen der Coronakrise, gar keine Fohlen-Fans in der Müngersdorfer Arena gewesen, die das 3:1 hautnah hätten miterleben können.

Ganz spezieller Gruß an die VfL-Fans

Und die Profis aus dem Borussen-Lager ließen sich daher nach der schwarz-weiß-grünen Machtdemonstration etwas Besonderes einfallen, um via TV-Bilder einen speziellen Gruß an die VfL-Treuen zu schicken. Das komplette Team ging nach dem Schlusspfiff Richtung Nordkurve in der FC-Arena, versammelte sich vor dem Gästebereich, Stürmer Marcus Thuram flitzte zur Eckfahne, hisste das Trikot von Torschütze Stefan Lainer auf selbiger – und die Gladbacher Profis stimmten zur Humba-Sause im leeren Stadion an.

Der Eckfahnen-Jubel ist wieder da. Am 14. September 2019 hatte Thuram diesen, nach dem damaligen Derby-Dreier in Köln (1:0, Plea), ins Leben gerufen. Eine Nummer, die inzwischen Kult rund um den VfL Borussia nach Siegen geworden ist. Nun die Renaissance der Eckfahnen-Party in Müngersdorf. Zum ersten Sieg in der neuen Meisterrunde.

Fohlen-Provokation an Kölner Fans?

Gladbach ist nach dem Köln-Coup, nach der vorherigen Hammer-Auslosung in der Champions League (Real Madrid, Inter Mailand, Schachtar Donzek), zurück in der Erfolgsspur.

Einige Kölner Fans fühlten sich vom Thuram-Jubel offenbar provoziert, ätzten mit Hass-Formulierungen in den sozialen Medien gegen die Borussia. So schrieb einer: „Wer wissen will, wie man Hass säht, muss nur auf diese dämlichen Gladbacher schauen. Die haben für die nächsten Jahre die Unruhen gepachtet. Vor 50.000 hätten die sich das nicht getraut, aber die Wirkung wird wahrscheinlich jahrelang anhalten. Gut gemacht, Gladbach.“ Da ist offenbar wohl was in der Wahrnehmung durcheinander geraten. Diesen Fohlen-Jubel gab es, wie berichtet, bereits vor einem Jahr genau so im ausverkauften Kölner Stadion, vor 50.000.

Schlussmann Yann Sommer (31), der seit 2014 in Gladbach unter Vertrag steht und schon einige Rheinland-Schlachten miterlebt hat, sagte im Anschluss zu der Eckfahnen-Jubel-Nummer vor leerer Gästekurve: „Derby-Siege muss man immer feiern. Das tut uns einfach gut, dass wir jetzt in der Saison drin sind. Wir haben in den ersten beiden Spielen ja auch schon gezeigt, was in der Mannschaft steckt. Aber die Punktausbeute ist nicht dagewesen. Umso wichtiger nun, dass wir das Derby, auch in dieser Art und Weise, gewinnen konnten.“

In der Tat, die Fohlen lieferten in Müngersdorf eine Machtdemonstration ab. Sportlich ist der 1. FC Köln zurzeit nicht auf Augenhöhe mit dem Königsklassen-Klub vom Niederrhein. Mit dem Derby-Dreier ist Gladbach in der Tabelle auch an Leverkusen vorbeigezogen und somit wieder die Nummer eins im Rheinland.

Sommer: „Unser Jubel nach dem Spiel ist ein Gruß an unsere tollen Fans gewesen, die jetzt nicht dabei sein konnten. Was sehr schade ist. Aber das ist leider die Situation im Moment. Wir haben auf dem Platz während und nach dem Spiel das Beste daraus gemacht.“

Sommer sagte zum Endergebnis: „Wenn wir es ein wenig sauberer zu Ende gespielt hätten, wäre dieser Sieg sogar noch deutlich höher ausgefallen. Aber für mich steht jetzt einfach im Vordergrund, dass wir gewonnen haben. Ich bin total happy über diese drei Punkte im Derby. Das Derby musst du gewinnen, egal wie. Das haben wir getan.“

Gladbach im Derby-Rausch unter Corona-Bedingungen. Trainer Marco Rose (44) hat seinen Fohlen für Sonntag das Auslaufen erlassen. Trainingsfrei bis Dienstag.