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Von Achim Müller

Watzkes BVB als neues Feindbild? Gladbach-Entscheider beruhigt: „Uns kauft keiner kaputt!“

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, auf diesem Foto bei einem Auftritt im ZDF-Sportstudio am 17. Oktober 2020 zu sehen, spricht über die Situation bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, auf diesem Foto bei einem Auftritt im ZDF-Sportstudio am 17. Oktober 2020 zu sehen, ist bei Teilen der VfL-Anhänger in Gladbach offenbar zu einer Art Reizfigur geworden.

Mönchengladbach - Dortmund buhlt um Gladbach-Trainer Marco Rose (44). Eine Nummer, die beide Klubs mittlerweile seit Monaten auch medial auf Trab hält. Ob BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61), Fohlen-Manager Max Eberl (47), Borussia-Vizepräsident Rainer Bonhof (68) oder Dortmunds Sportdirektor Michael „Susi“ Zorc (58) – sie alle sind in den vergangenen Wochen wiederholt, wie auch Rose selber, auf einen möglichen Wechsel des Fußballlehrers angesprochen worden.

  • Trainer-Thema um Marco Rose beschäftigt Gladbach und Dortmund
  • „FPMG Supporters Club“ stößt offenbar Dortmunder Vorgehen auf
  • VfL-Manager Max Eberl äußert keinen Groll gegenüber Dortmund

Gladbach: Fan-Vertretung sieht Dortmund als „Reizpunkt“

Und diese Protagonisten haben dies bislang mit der üblichen Branchen-Diplomatie kommentiert. Etwas deutlicher ist hingegen ein Vertreter aus einem Borussia-Gremium geworden. Konkret: Thomas Ludwig, Mitglied im zehnköpfigen Ehrenrat des VfL. Ludwig ist zugleich 1. Vorsitzender des „FPMG Supporters Club“, dem sogenannten „Fanprojekt“.

In dieser Funktion sprach Ludwig jüngst in einem Interview auf der Homepage des „FPMG“ zur Thematik, dass der BVB sich ja auch bereits in der Vergangenheit am Niederrhein in Sachen frisches Personal hin und wieder bedient hatte.

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Ludwig, in seiner Funktion als Kopf der Dachvertretung der Fohlen-Fans, sagte: „(...) Dass Marco Rose nicht bis zu seiner Rente bei unserer Borussia bleibt, ist jedem Fan klar. Der Reizpunkt an dieser Stelle ist eigentlich nicht Marco Rose, sondern Borussia Dortmund. Nur weil Dortmund, das eigentlich schon längst aus der Niebaum-Ära insolvent sein müsste, immer noch mit Geld um sich werfen kann und, wenn es denn so käme, zum wiederholten Male (Herrlich, Reus) ein zartes Pflänzchen des Erfolges bei unserer Borussia wieder rausreißt.“ Dortmund als Reizpunkt – so der Vorsitzende des Fanprojekts, der zugleich in Borussias Ehrenrat tätig ist.

Sehen Sie hier die komplette Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach vor dem Bundesliga-Duell beim VfL Wolfsburg:

Fohlen-Manager Max Eberl ist wohl auch deshalb nun gefragt worden, wie er es wahrnehme, dass im Umfeld des VfL der Unmut mit Blick auf den Rivalen Dortmund zunehme. Die überspitzt formulierte Frage an Eberl während einer Presserunde (12. Februar 2021) lautete: Kauft der BVB Gladbach kaputt?

Eberl blieb cool. Schaltete gleich in den Feuerwehrmann-Modus und nahm dem Ansatz, dass das Tauziehen um Rose eine Art Krieg zwischen den beiden rivalisierenden Borussia-Lagern entfachen könnte, jeglichen Wind aus den Segeln.

Der Gladbach-Macher antwortete: „Das schafft der BVB nicht. Das schafft auch kein anderer Verein, uns kaputt zu kaufen oder kaputt zu machen. Ich bin auch Sportdirektor eines Vereines, der sich genauso bei anderen Vereinen bedient. Deswegen bin ich weit davon entfernt, auf andere mit Fingern zu zeigen.“

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Eberl sagte weiter: „Es gibt Spieler und Menschen, die sich entscheiden können und entscheiden wollen, einen anderen Schritt zu gehen. Und das ist in unserem Profigeschäft so, wie übrigens in der Wirtschaft genauso. Es gibt auch in Wirtschaftsunternehmen Headhunter, die Personen abwerben, die einfach gut sind.“

Eberl betonte zudem: „Wenn alles an einer Person hängen würde, dann wären wir auf sehr dünnem Eis unterwegs. Das ist eben nicht der Fall. Man kann Groll haben, wenn eben ein anderer Verein dir einen Spieler oder vielleicht einen Trainer wegholt, dann kann man Groll haben. Aber ich bin weit davon entfernt, auf irgendjemanden mit dem Finger zu zeigen. Wir in Gladbach, wenn ich das sagen kann, machen es ja auch nicht anders. Wir haben ja auch Spieler und Trainer von anderen Vereinen geholt. Und das auch schon in größerer Menge. Dementsprechend ist mir das fremd.“

Dass Gladbachs Fans samt deren Dachorganisation allerdings nicht gerade erfreut sind, wenn nach Heiko Herrlich (ging 1995 trotz Pokalsieg zum BVB), Offensiv-Rakete Marco Reus (2012), Ex-Top-Talent Mahmoud Dahoud (2017) oder Thorgan Hazard (2019) mit Rose ein weiterer Borusse an die andere Borussia verloren gehen würde, dürfte verständlich sein.

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Zumal Rose, ungeachtet einer „Red Bull“-Vergangenheit, von der Gladbacher Basis, rund um den „FPMG Supporters Club“, zumindest bislang jede Menge Zustimmungs-Kredit genießen durfte.

Gladbach-Trainer mit Klausel in seinem Arbeitsvertrag bei Borussia

Gladbach-Manager Max Eberl hat inzwischen bestätigt, dass Rose eine Klausel in seinem bis 2022 datierten Vertrag am Niederrhein hat. Diese soll es Rose ermöglichen, für eine Ablöse von rund fünf Millionen Euro den VfL Borussia vorzeitig zu verlassen. Bis Mai müsse diese Klausel angeblich gezogen werden. Dortmund soll Rose als Wunschkandidaten für den Cheftrainerposten ab dem 1. Juli 2021 auf dem Zettel haben.

Dass die nationalen Big Player wiederholt in Gladbach wildern, ist übrigens nichts Neues. Vorreiter ist da der FC Bayern. Münchens Manager-Legende Uli Hoeneß (69) hat das einst regelmäßig getan. Es seien nur die Namen Karl Del’Haye (1980), Lothar Matthäus (1984), Jupp Heynckes (1987) oder Stefan Effenberg (1990/1998) erwähnt.